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Das Forschungsprojekt StatExNi untersucht, wie sich Extremwetter und Hochwasser in NRW bis zum Jahr 2100 unter dem Einfluss des Klimawandels entwickeln könnten. Ziel ist es, Klimaszenarien und Wahrscheinlichkeiten für extreme Niederschläge und deren Folgen für Gewässer zu berechnen. Das Projekt wird vom NRW-Umweltministerium mit rund 500.000 Euro gefördert und läuft bis Ende 2026.
Wesentliche Punkte:
Mit einem Demonstrationsprojekt namens „E-BO(2)t“ (auf der Kläranlage Bottrop) werden EGLV in den kommenden Jahren einen alternativen Weg zur industriellen Herstellung erneuerbarer Kraftstoffe (e-fuels) testen und optimieren. Ziel ist die Produktion von „grünem“ Methanol, der in weiteren Prozessen in Kraftstoffe wie Benzin oder Diesel überführt werden kann.
Zur Herstellung (Synthetisierung) von Methanol (CH3OH) braucht es hauptsächlich zwei Ausgangsstoffe: Kohlendioxid (CO2) und Wasserstoff (H2). Auf Kläranlagen entsteht in den Faultürmen auf natürliche Weise (biogen) Biogas – dass sich überwiegend aus Methan (~ 60 %) und Kohlendioxid (~40 %) zusammensetzt. E-BO(2)t sieht vor einen Teil des CO2 aus dem Biogas abzutrennen und für die geplante Methanolsynthese zu verwenden. Der zusätzlich benötigte Wasserstoff wird mithilfe von grünem Strom aus erneuerbaren Energiequellen am Standort (Windkraftanlage & Biogas-BHKW) und einer Elektrolyse hergestellt. Dabei entsteht zusätzlich Reinsauerstoff, der in der Abwasserreinigung und für den Erhalt sauberer Gewässer genutzt werden soll.
Schlussendlich wird das gewonnene Methanol zu Bio-Diesel verestert und in Schwerlast-Fahrzeuge am Standort vertankt. Die Kläranlage ist damit Ursprung und Nutzer zugleich und kann perspektivisch vielleicht auf den Zukauf fossiler Kraftstoffe für die eigenen Fahrzeuge ganz verzichten.
Unter wissenschaftlicher Begleitung untersucht das Projekt inwiefern die Synergieerwartungen wirklich erfüllt werden und die Erkenntnisse in eine großtechnische Anwendung gebracht werden können. Projektpartner sind neben der Emschergenossenschaft, das Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der RWTH Aachen e.V. (FiW), die OWI Science for Fuels gGmbH sowie der Systemintegrator Aspens GmbH.
Gefördert wird das Projekt im Rahmen einer Gesamtuntersuchung zu Erneuerbaren Kraftstoffen des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr mit insgesamt 12,45 Millionen Euro. Die Förderrichtlinie für die Entwicklung regenerativer Kraftstoffe wird von der NOW GmbH koordiniert und durch die Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH sowie die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. umgesetzt.
Projektlaufzeit:
01.04.2025 -31.03.2028
Fördermittelgeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Förderrichtlinie Wasserversorgung der Zukunft (WaZ)
Motivation:
Die städtische Wasserversorgung steht angesichts tiefgreifender Veränderungen im Wasserhaushalt, insbesondere infolge des Klimawandels, vor zunehmenden Herausforderungen. Um die Ver- und Entsorgung auch künftig zuverlässig sicherzustellen und gleichzeitig einen aktiven Beitrag zur klimaangepassten Stadtentwicklung zu leisten, haben sich im Forschungsprojekt aqua³ mehrere Partner zusammengeschlossen.
Im Mittelpunkt des Projekts stehen die drei zentralen Wasserkreisläufe – Trinkwasser, Brauchwasser und Abwasser – sowie die Frage, wie diese künftig effizienter, nachhaltiger und ressourcenschonender genutzt und miteinander verknüpft werden können.
Projektziele:
Ziel des Projekts aqua³ ist die technische Entwicklung sowie die digital gestützte, qualitätsgesicherte Bewirtschaftung dreier zentraler Wasserkreisläufe. Dabei verfolgt aqua³ einen integrativen Ansatz im Sinne der Schwammstadt: Die Kreisläufe für Regenwasser, Brauchwasser und Abwasser sollen dezentral organisiert, bedarfsgerecht gesteuert und intelligent miteinander vernetzt werden.
Innovation, Entwicklung und Umsetzung erfolgen auf drei miteinander verknüpften Ebenen:
Beitrag der Emschergenossenschaft
Als Vertreter der EG betrachtet die Zukunftsinitiative Klima.Werk im Rahmen von aqua³, ob und inwieweit sich die entwickelten Ideen und Forschungsergebnisse innerhalb des Projekts auf unser Verbandsgebiet übertragen lassen. Dabei stehen unter anderem eine Potentialanalyse sowie eine Akzeptanzanalyse im Fokus. In Zusammenarbeit mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und der Hochschule Ruhr West (HRW) werden außerdem die rechtlichen Rahmenbedingungen untersucht und eine ökonomische Bewertung für das Verbandsgebiet aufgestellt.
Projektleitung:
Leibniz Universität Hannover (LUH)
Projektpartner:
Leibniz Universität Hannover (LUH) – Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik (ISAH)
Helmholz – Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Hochschule Ruhr West (HRW)
Berding Beton
Segno
Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband (OOWV)
Energieversorgung Weser-Ems (EWE Netz)
Stadtentwässerung Hildesheim (SEHI)
Zur Projektwebsite aqua³ – WaZ – Verbundprojekt – WaZ Verbundprojekt
Motivation:
Eine zentrale Kenngröße für die Prozesssteuerung von Abwasserreinigungsprozessen ist der Trockensubstanz-Gehalt (TS-Gehalt). Bei Kenntnis des aktuellen TS-Gehaltes können (Teil-) Prozesse jederzeit im optimalen Betriebsbereich gefahren werden, was zu hohen Einsparungen (Energie, Ressourcen, Kosten) führen kann. Weil der TS-Gehalt leider nur im Labor verlässlich bestimmt werden kann, ist er nur unter zeitlichen Verzögerungen bekannt. Diese Verzögerungen machen optimale Fahrweisen häufig unmöglich. Sensoren zur Messung des TS-Gehalts im laufenden Betrieb sind teuer und meist weniger verlässlich.
Ziel des Vorhabens ist die verlässliche Bestimmung des TS-Gehalts in Echtzeit durch den Einsatz eines Softsensors, also eines Algorithmus, der mit Hilfe eines digitalen Zwillings des jeweiligen Teilprozesses den TS-Gehalt aus leicht verfügbaren Betriebsdaten von Pumpen (wie Leistungsaufnahme oder Druckdifferenz) in Echtzeit ermittelt. Dabei wird ausgenutzt, dass Messgrößen wie Leistungsaufnahmen oder Drücke in Abhängigkeit von der Fluidviskosität schwanken und somit Rückschlusse auf den TS-Gehalt zulassen.
Vorgehen:
Die notwendigen echtzeitfähigen digitalen Zwillinge und die echtzeitfähige IT werden zunächst im Labor entwickelt und anschließend im Rahmen des Projektes prototypisch in die reale Anwendung auf einer Kläranlage überführt. Im großen Maßstab soll der Softsensor an insgesamt drei verschiedenen Messstellen eingesetzt werden, um den praktischen Nutzen für unterschiedliche Fluide und Einsatzbereiche zu testen. Die notwendige Messtechnik (Referenzmessungen) vor Ort wird ergänzt; die Ausrüstung der Pumpen mit der entsprechenden Sensorik erfolgt durch den Projektpartner SEEPEX. Der digitale Zwilling der Pumpen und der wird federführend durch die Ruhr-Universität Bochum entwickelt.
Nach entsprechender Testphase sollen die durch den Softsensor ermittelten Prozessdaten in die Prozesssteuerung der Kläranlage integriert werden.
Ausblick:
Da der Softsensor mit kostengünstigen IT-Komponenten und bereits bestehenden Sensoren umgesetzt werden kann, ist er der Schlüssel für einen breiten Einsatz. Zudem ist das Verhältnis von Aufwand und potentiellem Nutzen aus Sicht eines Kläranlagenbetreibers außerordentlich hoch, sodass bei Projekterfolg eine schnelle und weitreichende Verbreitung angestrebt wird und abzusehen ist. Dies betrifft sowohl den Lippeverband, als auch darüber hinausgehend eine Vielzahl weiterer Kläranlagenbetreiber. Diese sind bspw. über Organisationen wie die DWA und weitere Netzwerke eng miteinander vernetzt und stehen in regelmäßigem Austausch. Diese Strukturen möchte der LV nutzen, um über die Erfahrungen und Ergebnisse aus sofTSense zu berichten und hierüber eine große Verbreitung des Ansatzes zu erreichen.
Angesichts der aktuellen Energie- und Klimakrise müssen die Kommunen ihre Energieversorgung optimieren, insbesondere für die energieintensive wasserwirtschaftliche Infrastruktur (Kläranlagen, Pumpwerke). Gleichzeitig bieten die dafür genutzten Flächen (Kläranlagen, Kanäle, Rückhaltebecken, Deiche, Pumpwerke, Seen) ungenutzte Potenziale für die Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien (Solar-/Windenergie, Wärme, grünes Gas).
Der Lippeverband leitet seit November 2023 das Projekt ResNRJwater. Neun Partner aus sechs Ländern arbeiten an dem Ziel, den Mix aus erneuerbarer Energieerzeugung und -nutzung zu verbessern, indem sie das ungenutzte Potenzial des Wasser- und Abwassersektors in städtischen und ländlichen Gebieten erschließen.
Das Projekt hat eine Laufzeit von 2023 bis 2028 und ein Projektvolumen von rund 11 Millionen Euro, das mit rund 6,37 Millionen Euro aus dem Europäischen Entwicklungsfonds über das Programm INTERREG Nordwesteuropa gefördert wird.
Kläranlagen oder Pumpwerke sind wichtige Anlagen der Daseinsvorsorge – wenn bei ihnen der Strom ausfällt, kann es zu Engpässen im Abtransport und der Reinigung des Abwassers kommen. Daher benötigen sie eine belastbare Energieversorgung, vor allem angesichts der aktuellen Energie- und Klimakrise. Paradoxerweise bieten genau diese wasserwirtschaftlichen Infrastrukturen – Kläranlagen, Abwasserkanäle, Rückhaltebecken, Deiche, Pumpstationen, Seen – bisher ungenutzte Potenziale für die Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien.
Lippeverband, Emschergenossenschaft und BETREM GmbH arbeiten gemeinsam mit den europäischen Partnern an dem Ziel, diese ungenutzten Potenziale zu erforschen und damit die Widerstandsfähigkeit der Energieversorgung von kritischer Infrastruktur zu erhöhen.
Solar- und Windenergie, Heizung und Kühlung sowie grünes Gas: Um den Mix aus erneuerbarer Energieerzeugung und -nutzung zu verbessern, wollen die Projektbeteiligten die ungenutzten Potenziale des Wasser- und Abwassersektors in urbanen und ländlichen Gebieten erschließen.
Abwasser ist fast überall und dauerhaft verfügbar und hat selbst in den Wintermonaten relativ hohe Temperaturen. Auf der Suche nach noch nicht ausgeschöpften regenerierbaren Energiequellen kann zunehmend auch Abwasser als Energieträger in den Fokus genommen werden. Im Zuge des EU-Projektes baut der Lippeverband dafür unter anderem ein Netzwerk von Aquathermie-Stakeholdern auf. So soll die Nutzung von Abwasserwärme nachhaltig gefördert werden. Auf einer Kläranlage wird außerdem eine Pilotanlage für ein smartes und komplexes Energiemanagementsystem errichtet und getestet. Verschiedene Stoff-, Energie- und Wärmeströme werden dafür auf der Anlage erfasst und geregelt – auch um möglichst flexibel auf die jeweilige Belastungssituation sowie den Energiemarkt reagieren zu können.
Die BETREM GmbH, Tochtergesellschaft der Emschergenossenschaft, erforscht innerhalb des Projektzeitraumes die Potentiale zur Abwasserwärmenutzung im Kläranlagenzulauf. Dabei wird auch die Verwendung alternativer Stoffe als Wärmeträgerflüssigkeit im Wärmetauscher untersucht.
Insgesamt werden im Rahmen von ResNRJwater sieben Pilotmaßnahmen auf Kläranlagen und Pumpwerken in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Frankreich durchgeführt. Ziel dieser Pilotvorhaben ist die Validierung verschiedener Technologien zur Erleichterung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen im Wasser- und Abwassersektor. Mit den Ergebnissen von ResNRJwater sollen die Wasser- und Abwasserinfrastrukturen energieautarker werden – und zu einer Stabilisierung der Energienetze beitragen.
Lippeverband (DE) – Lead Partner
Hoogheemraadschap Hollands Noorderkwartier (NL)
Territoire d’énergie Loire-Atlantique (FR)
Aquafin NV (BE)
Emschergenossenschaft (DE)
SEM EnR44 (FR)
BETREM GmbH (DE)
InfraWatt (CH)
Universität von Galway (IE)
In Nordwesteuropa kommt es aufgrund des Klimawandels immer häufiger zu Sturzflut-katastrophen. Solche Extremereignisse, wie zuletzt im Juli 2021, sind mit enormen menschlichen Verlusten und wirtschaftlichen Schäden verbunden. Seit November 2023 hat die Emschergenossenschaft die Federführung für das Projekt FlashFloodBreaker übernommen: 13 europäische Partner arbeiten an dem Ziel, Regionen widerstandsfähiger gegen Sturzflutereignisse zu machen. Das Projekt läuft bis 2028 und kostet rund 12 Millionen Euro. Davon werden 7,15 Millionen Euro durch das Programm Interreg Nordwesteuropa mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Um besser auf die durch den Klimawandel zunehmenden Sturzfluten vorbereitet zu sein, wurde für vier Jahre das internationale Projekt FlashFloodBreaker ins Leben gerufen. Nach Definition des Projektes ist eine Sturzflut ein schneller Wasseranstieg, der innerhalb von drei bis sechs Stunden fallenden Regens in tief liegenden Gebieten auftritt. Neben Tälern sind vor allem Ballungs- und Poldergebiete von dem Risiko zunehmend betroffen. Mit rund 40 Prozent Polderfläche ist auch die Emscher-Lippe-Region ein Hochwasser-Risikogebiet, aus dem das Wasser nicht abfließen kann und welches zudem in Teilen eine hohe Bevölkerungsdichte hat. FlashFloodBreaker strebt eine Stärkung der staatenübergreifenden Vorbereitung und Reaktion auf Sturzflutereignisse an.
Im Rahmen von FlashFloodBreaker werden insgesamt sechs verschiedene Pilotaktivitäten zur verbesserten Vorhersage, Schadens-Prognose und -Erkennung sowie Schulungen und landes- und kooperationsübergreifende Zusammenarbeit umgesetzt. Neben Wasserwirtschaftsverbänden und Krisenmanagementorganisationen sind außerdem Hochschulen zur wissenschaftlichen Begleitung des Projektes involviert.
Ziel ist es, länderübergreifende Strategien zu erarbeiten, um Menschen sowie Infrastrukturen auf Sturzflutszenarien vorzubereiten, frühzeitig zu warnen, zu schützen und zu retten. Denn Wasser macht nicht vor Ländergrenzen halt.
EGLV sind an mehreren Projektbausteinen für die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen beteiligt. Dabei setzen die Wasserwirtschaftsverbände zunehmend auch auf die Unterstützung durch künstliche Intelligenz (KI) sowohl bei der Vorbereitung auf Sturzfluten als auch beim Einsatz im Akutfall. Zur Vorbereitung auf Hochwasserszenarien kann Künstliche Intelligenz helfen, Simulationen zu erstellen und bereits im Vorfeld mögliche Gefährdungsszenarien und -stellen zu erkennen. Außerdem soll KI im Ernstfall bei der Auswertung von Echtzeit-Drohnenaufnahmen und bei Auswirkungsprognosen zum Einsatz kommen. So können größere Flächen auf ihr Risiko analysiert werden und genauere Vorhersagen über Fließrichtung und -geschwindigkeit getroffen werden. In einer Hochwassersituation werden potenziell betroffene Straßen, störendes Treibgut oder die Verfassung von Deichen schneller erfasst. Die Technologie zur Anwendung von KI sowie zur Umsetzung von Echtzeit-Drohnenaufnahmen und -Prognosen werden im Rahmen von FlashFloodBreaker erst noch weiterentwickelt und getestet.
Schnell reagieren müssen neben Wasserwirtschaftsverbänden auch die Einsatzkräfte der Feuerwehren und Katastrophenschutz vor Ort. Üben können sie dies zukünftig an einem „nassen Übungsdeich“, der im Rahmen von FlashFloodBreaker in Duisburg entsteht. In einen Übungsdeich werden dafür Wasserschläuche platziert, um unterschiedliche Hochwasserszenarien nachstellen können. Von dem speziellen Übungsdeich profitieren auch die transnationalen Kooperationspartner, mit welchen gemeinsam Krisenstabs- sowie Hochwasserübungen durchgeführt werden.
Emschergenossenschaft (DE) – Lead Partner
Provincie Limburg (NL)
Hoogheemraadschap Hollands Noorderkwartier (NL)
Service Départemental d’Incendie et de Secours de la Moselle (FR)
Université de Liège (BE)
Stichting Toegepast Onderzoek Waterbeheer (NL)
RWTH Aachen University Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft (DE)
Lippeverband (DE)
Vlaamse Milieumaatschappij (BE)
Service public de Wallonie (BE)
Université du Luxembourg (LU)
Stadt Duisburg – Feuerwehr Duisburg (DE)
Munster Technological University (IE)
Das Emscher-/Lippegebiet ist durch die Auswirkungen des Steinkohlebergbaus geprägt. Als Folge sind viele Gebiete von Bergsenkungen betroffen, durch die abflusslose Senken – so genannte Polder – entstanden sind. In diesen Polderflächen sammelt sich einerseits das Niederschlagswasser, aber auch Gewässer haben keine natürliche Vorflut mehr und würden die häufig dicht besiedelten Poldergebiete in Seen verwandeln. Um das zu verhindern und den Hochwasserschutz zu sichern, erfolgt eine künstliche Entwässerung der Polder über verbandseigene Pumpwerke. Bei Überlastung des Pumpwerks oder dem ganz oder teilweisen Ausfall gelangt das Wasser allerdings dennoch in das abflusslose Bergsenkungsgebiet und sorgt dort für Überflutungen.
Das Forschungsprojekt PuwaSTAR soll ein Vorhersagesystem von Überflutungsflächen und -tiefen für Pumpwerke im Hochwasserfall entwickeln. Ziel ist es, auf Grundlage von Niederschlagsvorhersagen und unter Berücksichtigung der Betriebsdaten des Pumpwerks, sowie Ausfallwahrscheinlichkeiten der Pumpen eine Echtzeitvorhersage möglicher Überflutungsflächen und -tiefen auf Basis künstlicher Intelligenz bereitzustellen.
Das erklärte Ziel der EU ist es, mit dem „Grünen Deal“ erster klimaneutraler Kontinent zu werden. Nur so kann es gelingen, den Auswirkungen von Klimawandel und Umweltzerstörung als existenziellen Bedrohungen zu begegnen. Dazu gehört auch der Schutz von Lebensräumen und der Artenvielfalt, Hochwasser- und Dürremanagement sowie Nachhaltigkeit und Gesundheitsschutz.
Im Sinne des „Grünen Deal“ der EU sucht MERLIN nach neuen, großräumig anwendbaren Lösungen für die Wiederherstellung der Funktionen von Süßwasser-Ökosystemen.
Beteiligt sind 45 Partner*innen aus ganz Europa, darunter Universitäten, Forschungsinstitute und Naturschutzorganisationen sowie Akteur*innen aus Wirtschaft, Verwaltung und Kommunen. Dabei werden 17 europäische Renaturierungsprogramme von Finnland bis Portugal mit EU-Mitteln erweitert, vernetzt und zu europaweiten Vorbildern ausgebaut. Mit 10 Millionen Euro der insgesamt 21 Millionen Euro EU-Förderung geht die Hälfte der Fördersumme in konkrete Renaturierungsvorhaben, bei denen Moore wiedervernässt, Querbauwerke zurückgebaut und Auen revitalisiert werden. Durch die Rückführung in einen naturnahen Zustand können Süßwasser-Ökosysteme u. a. den Hochwasserrückhalt verbessern, Kohlendioxid speichern und Selbstreinigung leisten. Intakte Ökosysteme bieten darüber hinaus Naherholungsräume, die sowohl in dichtbesiedelten wie auch in landwirtschaftlich geprägten Regionen von den Menschen wertgeschätzt werden. Die vielfältigen Leistungen von Süßwasser-Ökosystemen, aber auch die Ressource Wasser an sich, sind unentbehrlich für zahlreiche Gesellschafts- und Wirtschaftssektoren. MERLIN nimmt all diese Nutzen von Renaturierung in den Blick und bilanziert die Wirkungen der Maßnahmen ökologisch und ökonomisch.
In Deutschland unterstützt MERLIN den bereits laufenden Emscher-Umbau mit zusätzlichen Renaturierungs- und Umweltbildungsmaßnahmen. Nachdem der ehemalige Schmutzwasserlauf bereits mit großem Aufwand gereinigt und naturnah umgestaltet wird, trägt MERLIN nun zur weiteren Aufwertung des Gewässerumfeldes bei. Ein Schwerpunkt liegt auf der Anlage und nachhaltigen Bewirtschaftung von Extensivwiesen zur Steigerung der Artenvielfalt im Gewässerumfeld. Dies erfordert eine effiziente und wirtschaftliche Mahd sowie Nutzung des Mahdgutes. Im Rahmen von MERLIN wird zudem die Einbindung von Interessengruppen aus anderen relevanten Bereichen bei der Instandhaltung, Bewirtschaftung und Pflege der renaturierten Emscher-Gewässer und Auenflächen erprobt. Ferner werden Programme zur Umweltbildung und „Citizen Science“ (Bürgerbeteiligung an wissenschaftlicher Umweltbeobachtung) durchgeführt. Mit MERLIN werden darüber hinaus gezielt Synergien zwischen Wasserwirtschaft und Naturschutz gesucht und in konkreten Planungs- und Umsetzungsprozessen berücksichtigt. Mittels einer Erfolgskontrolle wird MERLIN den Umsetzungsprozess und die Wirkung dieser Maßnahmen bewerten.
Projektlaufzeit
01.10.2021 – 30.09.2025
Projektförderung
Europäische Kommission H2020
Förder-Nummer: 101036337
Gesamtprojektkoordination
Prof. Dr. Daniel Hering, Universität Duisburg-Essen, Aquatische Ökologie, Tel. 0201/18 3-3084, daniel.hering@uni-due.de
Dr. Sebastian Birk, Universität Duisburg-Essen, Aquatische Ökologie, Tel. 0201/18 3-3218, sebastian.birk@uni-due.de
Unser Netzwerk Agile Verwaltung mit bereits über 20 öffentlich-rechtlichen Partnerorganisationen ist sehr lebendig: Wir wollen Wissen und Erfahrungen rund um neue Arbeitsweisen teilen und von- und miteinander lernen.
Sie wollen unser Netzwerk und uns näher kennenlernen und sich mit uns austauschen? Gerne! Alle unsere Angebote sind kostenlos, denn als Netzwerk engagieren wir uns gemeinsam zum gegenseitigen Nutzen.
Wie das Netzwerk entstanden ist, was das überhaupt ist, welche Ziele wir gemeinsam verfolgen und vieles mehr, erklärt der kleine Film. Getreu dem Motto „von Beschäftigten für Beschäftigte“ wurde dieser durch unsere Auszubildenden gemeinsam vorbereitet, produziert und vertont.
Die weltweit bestehenden Herausforderungen machen deutlich, welche Bedeutung öffentlich-rechtliche Organisationen auf allen Ebenen für die Entwicklung einer guten Zukunft zukommt. Es gilt, mit ganzer Kraft neue Arbeitsansätze kooperativ zu erproben und einzusetzen: Die Zukunftsinitiative KLIMA.WERK bietet mit der Anpassung an den Klimawandel hierzu einen beispielhaften großräumigen Modellraum.
Um unsere Grundidee des gemeinsamen Austauschs zu gestalten, setzen wir auf aktiven Wissenstransfer. Hierzu organisieren wir jährlich unser Forum „Agil in die Zukunft“. Mit wechselnden Gastgeber*innen aus unterschiedlichen Städten bieten wir eine Plattform mit spannenden Impulsen und Raum für die gemeinsame Ideenentwicklung.
Auf dieser Basis entstehen Netzwerkpartnerschaften, in denen sich Kolleg*innen gegenseitig unterstützen und beraten können.
Seid dabei beim RuDi Camp meets Forum Agil in die Zukunft am 1. und am 3. Juli.
TAG I
Wann: 1. Juli 2025
von 09:00 bis 15:30 Uhr
Wo: digital über Zoom
TAG II
Wann: 3. Juli 2025
von 09:15 bis 16:00 Uhr
Wo: Luise-Albertz-Halle, Oberhausen
Die kostenfreie Veranstaltung ist wieder eine gute Gelegenheit für den Austausch von Ideen und Erfahrungen für Mitarbeiter*innen öffentlicher Verwaltungen und Mitglieder der Vernetzungsplattform „RuDi – Ruhr Digital“ des Regionalverbandes Ruhr. Die Plätze für die Präsenzveranstaltung sind limitiert. Schnell sein lohnt sich! Weitere Infos zu RuDi und die Möglichkeit zur Registrierung findet ihr hier: https://ruhrdigital.rvr.ruhr/
Über 500 Kolleg*innen haben am 17. und 19. September 2024 am zweitägigen Austausch des Netzwerks Agile Verwaltung teilgenommen. Gastgebende Kommune war die Stadt Köln und hier das Innovationsbüro. In den über 30 Workshops und Impulsvorträgen standen die Themen
im Fokus des digitalen Tages und des Präsenztreffens im Congress-Centrum der Messe Köln.
Die große Resonanz verdeutlicht das Interesse vieler Kolleg*innen der teilnehmenden Organisationen, über den Erfahrungsaustausch neue Lösungsansätze und Perspektiven für die Herausforderungen ihrer Aufgaben und Tätigkeiten zu gewinnen. Im Austausch wächst das Bewusstsein um die eigenen Möglichkeiten, auf erfolgversprechenden Wegen Veränderungen zu einer zukunftsorientierten Verwaltung selbst mitgestalten zu können.
Auch unser Forum „Agil in die Zukunft“ 2023 in Bochum war ein voller Erfolg: 750 Kolleg*innen haben am einwöchigen digitalen Forum mit rund 50 Programmbausteinen und der Präsenz-Abschlussveranstaltung „Agilität live erleben“ im Kunstmuseum Bochum teilgenommen. Mit spielerischen Angeboten wie „Agiles Topfschlagen“, „Von der Eintagsfliege zum Elefanten“ und „Agile Lots*innen auf See“ drehte sich alles um Austausch und Impulse für die Praxis: „Einfach mal „agil“ machen …? Na klar! – Die Workshops auf der großen Abschlussveranstaltung haben uns gezeigt, wie leicht die agile Denke in den Arbeitsalltag zu integrieren ist, wenn man mit ein wenig Mut einfach mal loslegt.“
Sowohl Einblicke in erprobte Ideen und Konzepte als auch Denkanstöße für die Zukunft gaben Referent*innen in den digitalen Sessions von Bergkamen bis Witten, vom Regionalverband Ruhr über die KGSt – Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement – bis zu EGLV. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, der Stadt Bochum, vielen weiteren Vertreter*innen des Stadtkonzern und den Vorständen von EGLV wurde die Woche mit einem Blick auf die Zukunftsherausforderungen und Ausrichtung unserer Organisation gestartet.
Der kurze Film fasst die Energie aller Teilnehmenden auf der Abschlussveranstaltung noch einmal zusammen:
Film: Foto und Film Manufaktur Dieter Claas im Auftrag der Stadt Bochum
Unsere Foren ermöglichen es in verschiedenen Formaten zu vielen Themen neue Eindrücke zu gewinnen und sich kennenzulernen. Ist eine Basis für gemeinsames Wirken vorhanden, unterstützt das Netzwerk organisationsübergreifendes Zusammenkommen und gemeinsames Handeln.
Hierfür wurde das „Initiativen.Werk“ ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Wir.Machen“ stehen agile Initiativen zu diversen Themenfeldern. So wird aufbauend auf einer gemeinsamen Wissensbasis innovatives Handeln und organisationsübergreifendes Umsetzen gefördert. Der im Jahr 2023 in Zusammenarbeit von Emschergenossenschaft, Lippeverband, Kreis Recklinghausen und Stadt Castrop-Rauxel durchgeführte Azubi-Praxistag zum Thema „Zukunft gestalten“ kann als Pilotprojekt angesehen werden.
Rund 50 Azubis nutzten den Tag, um Ideen zu entwickeln, wie sich die Beschäftigten der vier Organisationen für noch nachhaltigeres Handeln motivieren ließen und wie ein nächster Azubi-Praxistag gestaltet werden könnte. Für die Ideenentwicklung eingesetzt wurde die Walt-Disney-Methode. Es handelt sich hierbei um eine Kreativitätstechnik, bei der die Teilnehmenden unterschiedliche, vorgegebene Rollen (Träumer*in, Realist*in &und Kritiker*in) und damit verschiedenartige Perspektiven einnehmen.
Mit dem Aufbau des „Initiativen.Werks“ sollen zukünftig viele weitere organisationsübergreifende Herausforderungen angepackt und gelöst werden. Jede Initiative wird von einem „Werk.Team“ geplant und realisiert. Aktiv können hier immer die Expert*innen der öffentlich-rechtlichen Verwaltungen werden, die im Zusammenwirken mit anderen Verwaltungen bessere Chancen sehen, gute Wege zu finden und zu begehen. Jedes „Werk.Team“ fokussiert auf seine Initiative, kann in Bezug auf methodische Vorgehensweisen und inhaltliche Nahtstellen aber mit anderen „Werk.Teams“ in den Austausch treten und wertvolles Wissen dazugewinnen. Eine als „Lenkungsgruppe“ fungierende „Werk.Steuerung“ sorgt für Transparenz und Überblick und unterstützt die Werk.Teams durch Service-Angebote. Ihr Ansprechpartner ist Ralf Schumacher.
Initiative | Inhalt |
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Stopp Rattenplage | Anlass: durch hohe Bevölkerungsdichten in Städten verbreiten sich Ratten zunehmend --> Prävention ist effektiver und weniger umweltschädlich Methodik: Schmiede einer Kampagne Ziel: nachhaltige Rattenprävention im Ruhrgebiet |
CO2-effiziente Baustelle | Anlass: der CO2-Ausstoß im Bausektor belastet die Umwelt erheblich Methodik: Werkstatt Ziel: Identifikation gemeinsamer Interessen und Vorhaben auf dem Weg zu CO2-effizienten Baustellen |
Nachhaltigkeits-Praxistag von & für Azubis | Anlass: Weiterentwicklung des Azubi-Nachhaltigkeitstages 2023 Methodik: Gestaltungs- & Marketing-Projekt Ziel: Durchführung eines organisationsübergreifenden Nachhaltigkeits-Praxistages im Jahr 2026 |
Seit Januar 2023 betreibt unser Netzwerkpartner der Regionalverband Ruhr das Online-Netzwerk „RuDi – Ruhr Digital“ als Austausch- und Kollaborationsplattform für Verwaltungsmitarbeitende. Nach der Registrierung können sich Interessierte aus Verwaltungen über Themen, wie beispielsweise Digitalisierung, agile Verwaltung oder Smart City Projekte austauschen. Regelmäßige digitale Meet-Up‘s und Veranstaltungen des Kollegialen Lernens bieten vielfältige Möglichkeiten, sich über Verwaltungs- und Stadtgrenzen hinweg zu vernetzen und den Austausch auch zwischen und während den Veranstaltungen wie u. a. der Forumswoche „Agil in die Zukunft“ zu ermöglichen. Hier geht’s zur Registrierung.
Emschergenossenschaft und Lippeverband – Bochumer Wirtschaftsentwicklung – Essener Versorgungs- & Verkehrsgesellschaft mbH – IHK Mittleres Ruhrgebiet – Jobcenter Bochum – Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V. – LINEG – Niersverband – Regionalverband Ruhr – Ruhrverband – Shift Digital GmbH – Stadtwerke Bochum – Wupperverband – Stadt Arnsberg – Stadt Bergkamen –Stadt Bochum – Stadt Detmold – Stadt Dortmund – Stadt Duisburg – Stadt Essen – Stadt Gladbeck – Stadt Hannover – Stadt Köln – Stadt Lünen – Stadt Mülheim a. d. Ruhr – Stadt Recklinghausen – Kreis Wesel – Stadt Witten – Stadt Wuppertal – Universität Duisburg-Essen – USB Bochum GmbH
Als Koordinierungsteam kümmern wir uns darum, dass unser Netzwerk lebendig bleibt und stetig wächst. Wir, das sind:
Michaela Claas
(Agentur für Arbeit der Stadt Bochum)
Andreas Gunkel, Denis Kuhenn & Jasmin-Wiemers-Krüger
(Stadt Bochum)
Gundula Grzesik
(Wirtschaftsförderung Dortmund)
Thomas Griebe & Sandra Wlodarczak
(Stadt Duisburg)
Mona Bals & Maren Bokeloh
(Stadt Dortmund)
Marina Lüschen
(RVR)
Thomas Heiser, Alina Kodde, Birte Müller & Ralf Schumacher
(Emschergenossenschaft/Lippeverband)
Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf – wir helfen gerne weiter.