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Rechtlich gesehen sind Emschergenossenschaft (EG) und Lippeverband (LV) zwei Körperschaften des öffentlichen Rechts mit vergleichbaren gesetzlichen Aufgabenstellungen. Wir bündeln unsere Kompetenz seit inzwischen mehr als 90 Jahren und sind der größte Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen in Deutschland. Die Vorteile dieser Partnerschaft liegen auf der Hand: erhebliche Synergieeffekte durch mehr Wissen, mehr Erfahrung und mehr Wirtschaftlichkeit. Uns verbindet vor allem das gemeinsame Ziel, an Emscher und Lippe ökologisch, technisch und gestalterisch überzeugende Lösungen zu schaffen – in der Region und für die Region.
Die Flüsse unserer Region haben ihr Gesicht mehrfach verändert. Ursprünglich waren sie unregulierte Fließgewässer im ländlichen Raum, dann offene Abwasserkanäle in einer dicht besiedelten Industrielandschaft. Nun sollen sie wieder zu attraktiven Wasserläufen in einem Ballungsraum werden, der den Strukturwandel in Richtung Dienstleistung und Technologie aktiv vorantreibt. Im Umfeld von Emscher und Lippe konkurrieren die Nutzungsansprüche von Mensch und Natur. Diese Ansprüche in ein nachhaltiges Gleichgewicht zu bringen, ist unsere Aufgabe. Wohnen und Arbeit müssen ebenso möglich sein wie das Wiedererstehen lebendiger, artenreicher Flusslandschaften – keine leichte Aufgabe in einer Region, die ohne unsere Arbeit häufig unter Wasser stehen würde. Im größten Ballungsgebiet Europas zwischen Dortmund und Duisburg sowie der nördlich angrenzenden Lippe-Region stehen wir für eine moderne, kostengünstige Wasserwirtschaft mit vielfältigen Aufgaben:
Essen. Zwischen 1908 und 1910 entstand im Essener Südviertel das imposante Emscher-Haus. In den vergangenen 114 Jahren wuchs die Hauptverwaltung der Emschergenossenschaft, die in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen feiert, mit der Anzahl der Beschäftigten. Während die Erweiterungsanbauten dem jeweiligen Zeitgeist entsprachen, bietet die beeindruckende Architektur des Altbaus einen zeitlosen Anblick an der Ecke Kronprinzenstraße/Richard-Wagner-Straße. Heute – 114 Jahre nach Eröffnung des Verwaltungsgebäudes – entsteht auf der anderen Seite zum Bernewäldchen hin ein weiterer Anbau, der das Emscher-Karree komplettiert: Gemeinsam mit Martin Harter, Beigeordneter für Stadtplanung und Bauen bei der Stadt Essen, erfolgte nun die Grundsteinlegung – inklusive einer „Zeitkapsel“, u.a. mit einer aktuellen Tageszeitung (Essener Ausgabe der WAZ).
Emscher-Lippe-Region. Die beiden Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband haben die Niederschlagsdaten für den September 2024 ausgewertet: In den Verbandsgebieten an Emscher und Lippe hat es im vergangenen Kalendermonat im Vergleich zum 130-jährigen Mittel überdurchschnittlich viel geregnet. Im Emscher-Gebiet lag das Gebietsmittel bei 77,5 mm – das 130-jährige Mittel liegt bei nur 66 mm. Im Lippe-Gebiet wurden im September im Mittel 80,2 mm registriert – hier liegt das 130-jährige Mittel bei 64 mm. Zur Erläuterung. Der Millimeter-Wert entspricht Litern pro Quadratmeter, d.h. 77,5 mm sind gleich 77,5 Liter pro Quadratmeter.
Emscher-Lippe-Region. Warum ist ein nachhaltiger Umgang mit Regenwasser für unsere Städte wichtig? Spielerische Antworten auf diese und andere Fragen zum Thema Klimaanpassung gibt ein neues Brettspiel der Zukunftsinitiative Klima.Werk und der Emschergenossenschaft. „Schwamm drunter!“ richtet sich unter anderem an Lehrpersonal in Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen, ist für Spieler:innen ab 16 Jahren geeignet und kann kostenlos ausgeliehen werden.
Castrop-Rauxel. Unsere Region hat ab heute eine neue Landmarke: Der „Sprung über die Emscher“ ist am Montag (30.9.) offiziell von Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, eingeweiht und eröffnet worden. Am Wasserkreuz in Castrop-Rauxel, unmittelbar an der Stadtgrenze zu Recklinghausen, haben die Emschergenossenschaft und die Stadt Castrop-Rauxel in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Brückenbauwerk geschaffen, das als städtebauliches Ausrufezeichen den Wandel in der Region durch das Generationenprojekt Emscher-Umbau symbolisiert. Über eine Gesamtlänge von zirka 412 Metern überzeugt der „Sprung über die Emscher“ – sowohl der Fluss als auch der Rhein-Herne-Kanal werden überquert – mit zahlreichen Aussichtspunkten für Fußgänger*innen und Fahrradfahrende. Mit ihrem imposanten Stahlgewicht von 900 Tonnen verbindet die elegante Zügelgurtbrücke die Menschen aus den urbanen Quartieren mit dem idyllischen Natur- und Wasser-Erlebnis-Park „Emscherland“. Die beiden Hauptfelder des Brückenbauwerks werden mit Zügelgurten von einem 12 Meter hohen Pylon getragen, der mit seinem einzigartigen Design hervorsticht und der Fahrrad- und Fußgängerbrücke das Potenzial verleiht, ein beliebtes Fotomotiv in der Region zu werden.
Gelsenkirchen. Hier geht die Ressource Regenwasser nicht in der Kanalisation verloren: Am Standort Bleckkirche des Ev. Kirchenkreises in Gelsenkirchen und Wattenscheid versickert das kostbare Nass nun im Untergrund, stärkt so den Grundwasserkörper oder bewässert Pflanzen. Das hilft auch, die Folgen des Klimawandels wie Starkregen, Hitze oder Dürre zu mildern. Die Zukunftsinitiative Klima.Werk von Emschergenossenschaft und Kommunen, darunter die Stadt Gelsenkirchen, hat deshalb das Wasser.Zeichen verliehen.
Aktuelle Veranstaltungen rund um Emscher und Lippe finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.
Die unterschiedlichen Nutzungsansprüche, die Wirtschaft, Mensch und Natur an die Emscher haben, in ein nachhaltig vertretbares Gleichgewicht zu bringen – das ist im Wesentlichen unsere Aufgabe als Flussmanager der Emscher.
Neben der allgemeinen Pflicht der Gewässerunterhaltung übernehmen wir auch die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie an der Lippe. Hierzu haben wir 2013 das Programm „Lebendige Lippe“ für unseren Zuständigkeitsbereich aufgelegt und neben der Fortsetzung der bestehenden Projekte mehrere neue Projekte begonnen.
Unterstützen Sie uns bei der nachhaltigen Gestaltung von Emscher und Lippe! Ob Sie Berufserfahrung mitbringen, nach Ausbildung oder Studium durchstarten wollen, einen Beruf erlernen oder während eines Praktikums erste Unternehmensluft schnuppern möchten: Wir bieten Ihnen einen sicheren und abwechslungsreichen Arbeitsplatz, in dem Sie Ihre Talente bestmöglich entfalten können. Mit über 1.700 Mitarbeitenden stehen wir für eine moderne und innovative Wasserwirtschaft.
Ein Spaziergang am Wasser, eine Radtour entlang des Gewässers – Flüsse laden seit jeher zum Radfahren, Wandern oder Verweilen ein. In der Region hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert. Neue Wege am Wasser zeugen von diesem Wandel.
Das Glück liegt auf der Straße, heißt es. Und wir glauben: auch auf den Radwegen. Denn Bewegung, Gesundheit und Glück bilden einfach ein perfektes Trio. Die „Glücksradtouren“ sind ein Angebot der Emschergenossenschaft und der KNAPPSCHAFT im Rahmen der Kooperation „Gesund an der Emscher!”.
Zwischen Quelle und Mündung der Emscher gibt es vier Hof-Anlagen: In Holzwickede an der Emscher-Quelle und dem Emscher-Weg liegt ganz idyllisch der Emscherquellhof – eine historische Fachwerk-Hofanlage. In Dortmund-Mengede ist der Hof Emscher-Auen seit 2017 Anlaufstelle für Fahrradfahrer*innen und Spaziergänger*innen in unmittelbarer Nähe unseres größten Hochwasser-Rückhaltebeckens. An der Emscher-Mündung in Dinslaken haben wir 2013 die Hofanlage aus dem Jahr 1911 renoviert und umgebaut. Auf dem Gelände unserer ehemaligen Kläranlage lädt der BernePark in Bottrop zum Verweilen ein. Alle vier Anlagen haben eines gemeinsam: Sie bringen einen vielseitigen Mehrwert in den Bereichen Bildung, Naherholung, Freizeit, Kunst & Kultur und sind verbindendes Element ins Emscher-Land sowie zum Emscher-Weg.
Partizipation ist ein wichtiges Thema für uns – und das Angebot ist vielfältig: Bei unserer Initiative „Mach mit am Fluss!“ werden im gesamten Emscher- und Lippe-Einzugsgebiet spannende Orte geschaffen. Wir wollen den Menschen die Gewässer zurückgeben und rufen zum Miterleben, Mitlernen und zum weiterem Mitentwickeln und -gestalten auf. In einer Vielzahl von langfristigen Projekten, Bildungsaktivitäten und Veranstaltungen sind wir gemeinsam mit den Menschen der Region aktiv.
Der Klimawandel stellt die gesamte Welt und auch die Städte in NRW vor eine besondere Herausforderung. Die Zunahme von Starkregen, Trockenphasen, tropischen Nächten und sich immer weiter aufheizende Städte beeinträchtigen immer stärker die Lebensqualität der Menschen – besonders auch in dichtbesiedelten Ballungszentren wie dem Ruhrgebiet. Denn hier liegen die Temperaturen längst bis zu zehn Grad Celsius höher als im unbebauten Umland. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, die Folgen des Klimawandels abzumildern und das Leben nachhaltig attraktiver zu gestalten, haben sich die 16 Städte der Emscher-Region mit der Emschergenossenschaft in der Zukunftsinitiative Klima.Werk zusammengeschlossen. Gemeinsam haben sie eine blaugrüne Vision für unsere Städte.