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Rechtlich gesehen sind Emschergenossenschaft (EG) und Lippeverband (LV) zwei Körperschaften des öffentlichen Rechts mit vergleichbaren gesetzlichen Aufgabenstellungen. Wir bündeln unsere Kompetenz seit inzwischen mehr als 90 Jahren und sind der größte Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen in Deutschland. Die Vorteile dieser Partnerschaft liegen auf der Hand: erhebliche Synergieeffekte durch mehr Wissen, mehr Erfahrung und mehr Wirtschaftlichkeit. Uns verbindet vor allem das gemeinsame Ziel, an Emscher und Lippe ökologisch, technisch und gestalterisch überzeugende Lösungen zu schaffen – in der Region und für die Region.
Die Flüsse unserer Region haben ihr Gesicht mehrfach verändert. Ursprünglich waren sie unregulierte Fließgewässer im ländlichen Raum, dann offene Abwasserkanäle in einer dicht besiedelten Industrielandschaft. Nun sollen sie wieder zu attraktiven Wasserläufen in einem Ballungsraum werden, der den Strukturwandel in Richtung Dienstleistung und Technologie aktiv vorantreibt. Im Umfeld von Emscher und Lippe konkurrieren die Nutzungsansprüche von Mensch und Natur. Diese Ansprüche in ein nachhaltiges Gleichgewicht zu bringen, ist unsere Aufgabe. Wohnen und Arbeit müssen ebenso möglich sein wie das Wiedererstehen lebendiger, artenreicher Flusslandschaften – keine leichte Aufgabe in einer Region, die ohne unsere Arbeit häufig unter Wasser stehen würde. Im größten Ballungsgebiet Europas zwischen Dortmund und Duisburg sowie der nördlich angrenzenden Lippe-Region stehen wir für eine moderne, kostengünstige Wasserwirtschaft mit vielfältigen Aufgaben:
Emschergebiet. „Ziel erreicht - die Emscher ist sauber!“, lautete vor einem Jahr die lang ersehnte Schlagzeile. Nach 30 Jahren und 5,5 Milliarden Euro hatte die Emschergenossenschaft den Fluss vom Abwasser befreit. Über 170 Jahre lang wurde zuvor ungeklärtes Abwasser in die Emscher und ihre Nebenläufe geleitet. Seit dem Jahreswechsel 2021/2022 ist damit Schluss – dank eines neuen unterirdischen, mehr als 430 Kilometer langen Kanalnetzes und vier modernen Großkläranlagen. Zusammen mit der Universität Duisburg-Essen überwacht der Wasserwirtschaftsverband seitdem die Entwicklung der Emscher zurück zu einem natürlichen Fluss. Nach dem ersten Jahr der Abwasserfreiheit zieht die Emschergenossenschaft ein erstes Fazit.
Haltern-Lippramsdorf/Marl. Die Arbeiten an der großen Baustelle für die neue Lippeaue schreiten zügig voran: Zwischen Oelder Weg und dem Pumpwerk Große Mersch, das sich auf Höhe der Wiesenstraße befindet, hat der Lippeverband den Oberboden bereits auf beiden Seiten des alten Deiches vollständig abgetragen. Ab der kommenden Woche kann daher der alte Deich lageweise abgetragen werden.
Datteln. Im Februar finden Rodungsarbeiten entlang des Dattelner Mühlenbaches zwischen Wiesenstraße und Castroper Straße statt. Die Rodungsarbeiten dienen als Vorbereitung für die anstehende Renaturierung des Dattelner Mühlenbaches durch den Lippeverband in diesem Bereich. Im Anschluss an die Rodungsarbeiten müssen eine Kampfmittelsondierung und weitere Bodenuntersuchungen durchgeführt werden, bevor im Sommer die Arbeiten zur Renaturierung beginnen können. Vorher wird der Lippeverband interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer Informationsveranstaltung einladen und dort die geplante Maßnahme vorstellen.
Gelsenkirchen. Nachdem im Dezember 2022 bereits die Arbeiten zur Renaturierung des Sellmannsbaches im südlichen Verlauf in Gelsenkirchen-Bulmke begannen, folgt nun der zweite Bauabschnitt in den Stadtteilen Bismarck und Schalke. Im Laufe der kommenden Woche starten die vorbereitenden Maßnahmen zum gemeinsamen Bauprojekt von Abwassergesellschaft Gelsenkirchen mbH (AGG)/Gelsenkanal und Emschergenossenschaft. Bis Herbst 2024 wird der Sellmannsbach auf rund 1,6 Kilometern ökologisch aufgewertet sowie Naherholungs- und Entdeckerbereiche für die Gelsenkirchener Bürgerinnen und Bürger geschaffen.
Dinslaken. Von der Emscher-Mündung auf einer Strecke von über sieben Kilometern fast bis zur Grenze des Stadtgebietes müssen ab Dienstag, 31. Januar, Bäume gefällt werden. Grund ist: Sie können bei Starkwetterereignissen die Stabilität des Deiches gefährden.
Die unterschiedlichen Nutzungsansprüche, die Wirtschaft, Mensch und Natur an die Emscher haben, in ein nachhaltig vertretbares Gleichgewicht zu bringen – das ist im Wesentlichen unsere Aufgabe als Flussmanager der Emscher.
Neben der allgemeinen Pflicht der Gewässerunterhaltung übernehmen wir auch die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie an der Lippe. Hierzu haben wir 2013 das Programm „Lebendige Lippe“ für unseren Zuständigkeitsbereich aufgelegt und neben der Fortsetzung der bestehenden Projekte mehrere neue Projekte begonnen.
Ein Spaziergang am Wasser, eine Radtour entlang des Gewässers – Flüsse laden seit jeher zum Radfahren, Wandern oder Verweilen ein. In der Region hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert. Neue Wege am Wasser zeugen von diesem Wandel.
An der Seseke hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert. Ein neuer Weg am Wasser zeugt von diesem Wandel. Von Bönen bis Lünen haben wir den Seseke-Weg angelegt, der dazu einlädt, die reizvolle Landschaft um und am Fluss zu erkunden.
Das Glück liegt auf der Straße, heißt es. Und wir glauben: auch auf den Radwegen. Denn Bewegung, Gesundheit und Glück bilden einfach ein perfektes Trio. Die „Glücksradtouren“ sind ein Angebot der Emschergenossenschaft und der KNAPPSCHAFT im Rahmen der Kooperation „Gesund an der Emscher!”.
Zwischen Quelle und Mündung der Emscher gibt es vier Hof-Anlagen: In Holzwickede an der Emscher-Quelle und dem Emscher-Weg liegt ganz idyllisch der Emscherquellhof – eine historische Fachwerk-Hofanlage. In Dortmund-Mengede ist der Hof Emscher-Auen seit 2017 Anlaufstelle für Fahrradfahrer*innen und Spaziergänger*innen in unmittelbarer Nähe unseres größten Hochwasser-Rückhaltebeckens. An der Emscher-Mündung in Dinslaken haben wir 2013 die Hofanlage aus dem Jahr 1911 renoviert und umgebaut. Auf dem Gelände unserer ehemaligen Kläranlage lädt der BernePark in Bottrop zum Verweilen ein. Alle vier Anlagen haben eines gemeinsam: Sie bringen einen vielseitigen Mehrwert in den Bereichen Bildung, Naherholung, Freizeit, Kunst & Kultur und sind verbindendes Element ins Emscher-Land sowie zum Emscher-Weg.
Partizipation ist ein wichtiges Thema für uns – und das Angebot ist vielfältig: Bei unserer Initiative „Mach mit am Fluss!“ werden im gesamten Emscher- und Lippe-Einzugsgebiet spannende Orte geschaffen. Wir wollen den Menschen die Gewässer zurückgeben und rufen zum Miterleben, Mitlernen und zum weiterem Mitentwickeln und -gestalten auf. In einer Vielzahl von langfristigen Projekten, Bildungsaktivitäten und Veranstaltungen sind wir gemeinsam mit den Menschen der Region aktiv.