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Durch die integrierte Betrachtung eines gesamten Flussgebiets werden sowohl die ökologischen Funktionen der Gewässer als auch konkurrierende Gewässernutzungen berücksichtigt. Neu ist der ganzheitliche Blick auf den Landschaftswasserhaushalt mit allen wesentlichen Akteuren statt einer Fokussierung auf einzelne räumliche Elemente oder einzelne Nutzergruppen.
Praxisinstrumente sind neben einem gekoppelten Oberflächen-/ Grundwassermodell ein Werkzeugkasten als modulares Planungsinstrument für die Auswahl von Managementstrategien und Maßnahmen. Zudem werden Empfehlungen zum Umgang mit Niedrigwasser und Trockenheit unter Berücksichtigung von Nutzungsarten und -intensitäten in ruralen und urbanen Einzugsgebieten erarbeitet.
Ansprechpersonen: Prof. Dr. Daniel Hering, Dr. Jochem Kail, Universität Duisburg-Essen
Kurzbeschreibung: Im Arbeitspaket erfolgt die Darstellung des Wirkungsgefüges zwischen hydrologischen, stofflichen und ökologischen Parametern in den zwei Beispiel-Einzugsgebieten sowie der erwarteten Wirkung geeigneter Maßnahmen.
Dieses Wirkungsgefüge bildet die Grundlage für die weiteren APs.
Ansprechperson: Dr. Mario Sommerhäuser, Lippeverband
Kurzbeschreibung: In zwei repräsentativen Teileinzugsgebieten der Lippe werden in insgesamt 30 Untersuchungsabschnitten verschiedene Bestandsaufnahmen von Gewässerabschnitten, Gewässeruntersuchungen und -messungen, sowie Untersuchungen im Grundwasser und im Boden durchgeführt. Die Untersuchungen laufen größtenteils für 2 Jahre.
Ansprechpersonen: Prof. Dr. Nicola Fohrer; Sven Grantz, Universität Kiel
Kurzbeschreibung: Zielsetzung des AP3 ist die Abbildung des Ist-Zustands des Wasser- und Stoffhaushalts für die beiden Teileinzugsgebiete sowie die Entwicklung von Upscaling-Strategien für das gesamte Lippeeinzugsgebiet.
Ansprechperson: Dr. Ulf Stein, Ecologic Institut
Kurzbeschreibung: Im Arbeitspaket werden die Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Maßnahmenpaketen zur Erreichung von (potenziell) widersprüchlichen Zielen der relevanten Sektoren für die Landschaftswasserhaushalt unter verschiedenen sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen und Klimaszenarien ermittelt.
Ansprechpersonen: Prof. Dr. Nicola Fohrer; Sven Grantz, Universität Kiel
Kurzbeschreibung: AP5 hat die Modellierung der in AP4 bereit gestellten Szenarien, die Analyse der Wirkung auf den Wasser- und Stoffhaushalt sowie die damit im Zusammenhang stehenden Ökosystemleistungen zum Ziel. Die ökologischen Auswirkungen der Szenarien werden mittels Bayesischer Modellierung, basierend auf Wissensregeln aus AP1 und den Felduntersuchungen aus AP2, prognostiziert
Ansprechperson: Dr. Uwe Koenzen, Planungsbüro Koenzen
Kurzbeschreibung: Empfehlungen zum ökologischen Gewässermanagement und nachhaltiger Flächenbewirtschaftung zur Stärkung des Niedrigwasserabflusses, Erhöhung des Stoffrückhalts und Förderung der Resilienz der Biozönose werden, basierend auf den Ergebnissen aus AP 1–5, erarbeitet.
Anwendbares Produkt ist ein modularer Werkzugkasten in Form von Maßnahmensteckbriefen und eines Entscheidungsunterstützungssystems zur Maßnahmenauswahl.
Ansprechperson: Dr. Mario Sommerhäuser, Lippeverband
Kurzbeschreibung: Das Projektmanagement koordiniert das gesamte Verbundvorhaben, verfolgt die Spezifizierung und Überprüfung des Arbeitsplans und des Gesamtbudgets sowie die Qualitätskontrolle und stellt die interne und externe Kommunikation sicher.
Die Untersuchungen werden in zwei repräsentativen Teileinzugsgebieten des Lippeeinzugsgebietes vorgenommen: im Einzugsgebiet Hammbach-Wienbach (ländlich geprägt) und in Teilen des Sesekegebietes (v.a. Körne) (urban geprägt).
Produkte des Projektes sind:
Ergebnisse und Publikationen: in Bearbeitung
Im thematisch passenden Ambiente am alten Lippehafen bei Wesel fand am 18. Oktober 2022 der erste Stakeholder-Workshop des Projekts KliMaWerk.Wasser:Landschaft statt. Die Projektpartner kamen mit Vertreter*innen der Sektoren Naturschutz, Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, Kommunen und Verwaltung über die Auswirkungen von Dürre und Starkregen auf die Gewässer sowie den Landschaftswasserhaushalt im Lippe-Einzugsgebiet ins Gespräch. Mögliche Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz von Gewässern und Landschaft gegenüber Extremereignissen und deren voraussichtliche Wirkungen auf die Biodiversität und für die einzelnen Interessensgruppen wurden intensiv in unterschiedlich zusammengesetzten Arbeitsgruppen diskutiert.
Ein sektorübergreifendes Ziel (Landwirtschaft, Naturschutz, Wasserwirtschaft) im ruralen Raum konnte bereits identifiziert werden: „Das Wasser in der Landschaft halten“. Weitere Ziele mit entsprechenden Maßnahmen sind u. a. eine angepasste Bewässerung und verminderte Wasserentnahme, die Schaffung naturnaher Gewässer, die Erhöhung der Grundwasserstände und eine verbesserte Wasserqualität. Natur-basierte und multi-funktionale Maßnahmen, sogenannte „nature-based solutions“, sind dabei zu bevorzugen. In ländlichen Gebieten sind somit die Schaffung von Retentionsräumen sowie eine nachhaltige Land- und Wassernutzung die zentralen Stellschrauben für den Landschaftswasserhaushalt.
Im urbanen Raum soll die Anpassung und Resilienz gegenüber Extremereignissen integraler Bestandteil der Stadt-, Raum- und Entwässerungsplanung werden, u. a. durch eine gesteigerte Sensibilität aller Akteure. Als besonders wichtige Maßnahmen werden die Flächenentsiegelung und Transformation zur Schwammstadt gesehen.
In kommenden Workshops werden konkrete Maßnahmenpakete und deren räumliche Verteilung erarbeitet sowie Entwicklungen und Wirkungen unter verschiedenen Klimaszenarien diskutiert.
Mit zwei Posterbeiträgen (Poster 1 und 2) wurde das Projekt KliMaWerk sowie die Modellierung mit NASIM, SPRING und SWAT+ von den Projektpartnern Hydrotec, delta h, Universität Kiel und Lippeverband auf dem Tag der Hydrologie vom 21.-23. März 2023 an der Ruhr-Universität Bochum vorgestellt.
Auf der Jahrestagung der „European Geoscience Union“ (EGU) vom 23.-28. April 2023 in Wien wurden die Modellierung in diesem Projekt, ebenfalls in Form eines Posterbeitrags (Poster 3), sowie der integrative Ansatz des Gesamtprojekts von den Projektpartnern Hydrotec, delta h und Universität Kiel vor Ort präsentiert. Auf diesen Tagungen konnten sich die Projektpartner mit anderen Expertinnen und Experten u.a. zu Modellierung, Hochwasservorhersage und der immer stärker in den Fokus rückenden Thematik Dürre und Niedrigwasser austauschen. Insbesondere die Kopplung des hydrologischen Modells NASIM mit dem Grundwassermodell SPRING sowie die Untersuchung von Maßnahmenwirkungen zur Steigerung der Klimaresilienz des gesamten Landschaftswasserhaushalts in einem ganzheitlichen Ansatz stießen dabei auf breites Interesse.