Unsere aktuellen Projekte

Ökologische Verbesserung der Aspelflötte im Verbundprojekt Freiheit Emscher

Im südlichen Bottroper Stadtteil „Welheimer Mark“ liegen kleinere Emscher-Zuläufe und Gräben, die infolge der industriegeschichtlichen Entwicklung vielfach überformt sind und nicht mehr im freien Gefälle ins Emschersystem entwässern. Im Zuge der großräumigen Umgestaltung des Bottroper und Essener Grenzgebietes unter dem Titel „Freiheit Emscher“ soll nicht nur die Entwässerung des Gebietes neu geordnet werden, sondern auch der ökologische Zustand des Gewässersystems verbessert werden. Hierfür wird durch die Emschergenossenschaft die Aspelflötte zum Teil in eine neue Trasse mit direkter Anbindung an die Boye verlegt, sauberes Wasser wird nicht mehr über Pumpwerke mit Schmutzwasser vermischt in die Kläranlagen geleitet und es entstehen neue Rad- und Wanderwege. Das Verbundprojekt mit den Städten Bottrop und Essen und weiteren Partnern wird von der Europäischen Union aus dem „Just Transition Fonds“ gefördert.

Förderung

Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen

Förderung

Europäischer Fond für regionale Entwicklung

Verbundprojekt Freiheit Emscher

„Freiheit Emscher“ wird auf einer Gesamtprojektfläche von insgesamt rund 1.700 Hektar im Essener Norden und Bottroper Süden entwickelt. Ziel ist ein neuer, zukunftsweisender urbaner Stadtraum, in dem unter anderem fünf ehemalige Standorte des Bergbaus mit insgesamt rund 150 Hektar Fläche für gewerbliche Folgenutzungen qualifiziert werden sollen. Die Entwicklung weiterer Flächen, neue verkehrliche Erschließungsachsen und nachhaltige Mobilität, Kooperationen mit Wissenschaft und Wirtschaft für Zukunftstechnologien und Digitalisierung, Klimaresilienz, grüne Energie und Biodiversität sind wesentliche Aspekte der Zusammenarbeit. Aufgabe der Emschergenossenschaft ist hierbei unter anderem, die nachhaltige Wasserwirtschaft zu gewährleisten und – neben der ökologischen Entwicklung der Aspelflötte – an der Sicherstellung geordneter wasserwirtschaftlicher Verhältnisse mitzuwirken und die Stoffstrompotenziale der Kläranlage Bottrop in die Wissenschaftskooperationen einzubringen.

Weitere Informationen über ihre Projekte stellen die Verbundpartner auf eigenen Homepages bereit:

Hintergrund

Die bergbaugeschichtliche Entwicklung rund um den Planungsraum in der Welheimer Mark begann mit der Gründung des Bergwerkes Prosper-Haniel (Abteufung des 1. Schachtes 1856, Errichtung der ersten Kokerei 1863), der Zentralkokerei Prosper (Inbetriebnahme 1928) und hängt eng mit den gesamten infrastrukturellen Entwicklungen und flankierenden Industriezweigen für den Steinkohlebergbau zusammen.

Durch Bergsenkungen und den enormen Bevölkerungszuwachs ab Ende des 19. Jahrhunderts entstanden wasserwirtschaftliche Missstände, die durch die 1899 gegründete Emschergenossenschaft zu beheben waren. In der Folge wurden überall Gewässer begradigt, vertieft, oft eingedeicht und dienten zusammen mit Pumpwerken der sicheren Ableitung stark verschmutzten Abwassers, so auch bei Aspelflötte, Schäpersbach und Mühlenflötte in Welheim.

Das Abklingen der Bergsenkungen und der Strukturwandel mit entsprechenden Flächennutzungsänderungen ermöglichen seit Ende der 1980er Jahre sukzessive die ökologische Umgestaltung des Emschersystems und im Projektgebiet Welheimer Mark werden künftig sauberes Bach- und Oberflächenwasser von den Schmutzwasserströmen getrennt und entstandene Flächenpotenziale genutzt, um ein naturnahes und ökologisch funktionsfähiges System zu etablieren.

Ökologische Verbesserung

Planung und Maßnahmen zur ökologischen Entwicklung der Aspelflötte durch die Emschergenossenschaft unterliegen einer Vielzahl von Rahmenbedingungen; beispielhaft seien genannt:

  • Das bisher teils verrohrte, teils offen und mit Betonsohlschalen befestigte – und als solches kaum erkennbare – Gewässer war noch im Eigentum der Stadt Bottrop. Die Emschergenossenschaft hat das Gewässer 2025 übernommen und bereits zuvor mit den Grundlagenermittlungen und Planungen begonnen, um die mit der Aspelflötte zusammenhängenden wasserwirtschaftlichen weiteren Maßnahmen (wie Trennung von sauberem Wasser und Schmutzwasser, Steuerung von Pumpwerken) vorzubereiten.
  • Für verschiedene Maßnahmen im Projektgebiet Welheimer Mark müssen vorlaufend Grundstücksverhältnisse neu geordnet und Planungsrecht geschaffen werden. Erst dadurch wurde möglich, einvernehmlich eine neue Trasse für das offenzulegende und in einen Grünzug zu integrierende Gewässerprofil zu definieren.
  • Durch die Industriegeschichte, Vornutzungen und auch weltkriegsbedingte Einflüsse müssen eine Vielzahl von „Überraschungen“ einkalkuliert werden: Baugrunderkundungen und Kampfmittelsondierungen führen dazu, dass Blindgänger entschärft werden müssen (teils mit Evakuierungsaktionen), dass bisher unbekannte Altlasten zu entsorgen sind, von nicht kartierten Leitungen oder Rohren die Eigentümer oder Verantwortlichen ausfindig gemacht werden müssen, und, und, und…

Im Ergebnis wir die Aspelflötte in einen neuen Gewässergrünzug verlegt, es werden seitliche Gräben/Zuflüsse angeschlossen und ein Rad-/Wanderweg schafft neue Freizeitwerte.

Übersichtskarte und Profilschnitt aus Genehmigungsplanung

Zoom

Zahlen & Daten zum Projekt Aspelflötte:

  • Gewässerneutrassierung von zwei Gewässerstrecken mit einer Länge von 760 m und 505 m
  • Gewässerumbau im Bestand: nördlicher Ast ca. 308 m und südlicher Ast ca. 620 m
  • Neubau von 3 Straßendurchlässen
  • Errichtung von 4 Sohlengleiten
  • Rohrvortrieb DN 2000 unter der Bahnlinie auf einer Länge von 103 m inkl. Ein- und Auslaufbauwerk
  • gewässerbegleitende Wege auf einer Länge von ca. 1.900 m

Termine und Meilensteine

Die in der Welheimer Mark verantwortlichen Projektpartner haben am 3. Juli 2025 vor Ort in einer Bürgerinformationsveranstaltung gemeinsam über die geplanten Maßnahmen berichtet.

Ein erster Meilenstein und Voraussetzung für alle weiteren Maßnahmen war die Plangenehmigung zur Umgestaltung der Aspelflötte durch die Untere Wasserbehörde der Stadt Bottrop am 30.10.2025.

Erste „physische“ und sichtbare Maßnahme war die Räumung von Beton-Sohlschalen im Herbst 2025. Es folgte der erste Spatenstich gemeinsam mit der Stadt Bottrop zur Herstellung einer neuen Gewässerunterquerung („Durchlass“) der Straße Haverkamp zusammen mit dem Baubeginn der Stadt Bottrop für den „Gewerbeboulevard“ zum Jahreswechsel 2025/2026.

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung

Eine Vielzahl von Maßnahmen der Partner im Gesamtprojekt Freiheit Emscher wird mit Hilfe der Europäischen Union aus dem Fonds für Regionale Entwicklung | Just Transition Fund – EFRE/JTF – über das Land Nordrhein-Westfalen in der Förderphase 2021-2027 umgesetzt.

Für die wasserwirtschaftlichen Maßnahmen rund um die Aspelflötte erhält die Emschergenossenschaft bis 2029 eine Förderung in Höhe von 90% der beantragten rund 18 Mio. Euro.

Förderung

Calling2Scale: Hochwasserresilienz und -reaktion

Das EIT-Flood HUB Projekt Calling2Scale floods ist eine gemeinsame Initiative von EIT-Israel und Emschergenossenschaft (EG).

Wissens- und Innovationsgemeinschaften über Europa hinaus
Als globaler Standort des Europäischen Instituts für Innovation und Technologie (EIT) will das EIT Hub Israel eine Brücke zwischen der EU und Israel schlagen. Das EIT ist eine Einrichtung der EU und integraler Bestandteil von „Horizont Europa“, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Das Institut unterstützt dynamische, paneuropäische Partnerschaften zwischen führenden Unternehmen, Forschungslabors und Universitäten, die als EIT-Wissens- und Innovationsgemeinschaften (KICs) bekannt sind.

Ziel der Kooperation
Ziel von Calling2Scale Floods ist es, hochwasserbezogene Herausforderungen der Emschergenossenschaft zu identifizieren, die bislang noch nicht durch bestehende Initiativen abgedeckt wurden. Ausgewählte Start-ups werden eingeladen, Machbarkeitsstudien für innovative technische Lösungen zu diesen Herausforderungen zu entwickeln. Zu den Herausforderungen gehört die Integration von Künstlicher Intelligenz in Vorhersagesysteme zur Verbesserung von Entscheidungsprozessen unter unsicheren Bedingungen. Damit sollen lokal angepasste Warnungen genauer erzeugt werden. Darüber hinaus stehen die Verbreitung und Kommunikation von Informationen zu Hochwasserereignissen an Behörden und die Öffentlichkeit im Fokus.

Laufzeit und Agenda
Das Projekt läuft über sechs Monate und ist am 1. Juli 2025 gestartet. Zu den Aktivitäten gehören die Ausschreibung der Bewerbungsrunde, die Auswahl von Start-ups durch Interviews und Mentoring durch EC-Experten (Champions) und andere externe Spezialisten. Darüber hinaus wird ein spezielles Bootcamp veranstaltet, um Start-ups bei der Entwicklung und Verfeinerung ihrer Lösungsideen zu unterstützen. Das Endprodukt wird der Proof of Concept (PoC) sein.

Weitere Informationen gibt es hier: Calling to Scale – EIT Global Outreach

Kontakt per E-Mail: Calling2scalefloods@eglv.de

Gesund an der Emscher!

Gemeinsam mit der KNAPPSCHAFT-Krankenkasse realisiert die Emschergenossenschaft unter dem Motto „Gesund an der Emscher!“ Freizeit- und Gesundheitsangebote entlang der Emscher. Durch den Emscher-Umbau wurden wertvolle neue Lebensräume geschaffen. Ziel und gemeinsame Absicht der Kooperation ist es, diese zu nutzen und die blaugrüne Natur- und Flusslandschaft für die Menschen der Region erlebbar zu machen.

Dabei geht es nicht nur um Gesundheit, sondern auch um Prävention und Bildung. So leistet die Kooperation mit vielen unterschiedlichen Bausteinen einen Beitrag für mehr Lebensqualität in der Emscher-Region.

StatExNi NRW: Bereitstellung von Extremniederschlägen für NRW

Das Forschungsprojekt StatExNi untersucht, wie sich Extremwetter und Hochwasser in NRW bis zum Jahr 2100 unter dem Einfluss des Klimawandels entwickeln könnten. Ziel ist es, Klimaszenarien und Wahrscheinlichkeiten für extreme Niederschläge und deren Folgen für Gewässer zu berechnen. Das Projekt wird vom NRW-Umweltministerium mit rund 500.000 Euro gefördert und läuft bis Ende 2026.

Wesentliche Punkte:

  • Klimawandel verändert bereits heute die Häufigkeit und Intensität von Extremwetter und Hochwasser. Die Wahrscheinlichkeit für extreme Niederschläge wie bei der Flut 2021 im Ahrtal hat sich durch den Klimawandel deutlich erhöht.
  • Bisherige Statistiken basieren auf langjährigen Messreihen. Es braucht Klimaprojektionsmodelle, die die künftigen Auswirkungen auf das Starkregenverhalten berücksichtigen, um Risiken für die Zukunft besser einschätzen zu können.
  • Im Projekt werden verschiedene Klimaszenarien für die Zeiträume 2031–2060 und 2071–2100 entwickelt. Dafür kommen moderne Methoden wie ein stochastischer Wettergenerator und Downscaling-Verfahren zum Einsatz, um hochaufgelöste und realitätsnahe Niederschlagsdaten zu erzeugen.
  • Die Ergebnisse sollen helfen, Hochwasserschutz, Talsperrenmanagement und weitere wasserwirtschaftliche Maßnahmen an neue Risiken anzupassen und die Resilienz zu erhöhen.
  • Das Projekt ist Teil des 10-Punkte-Plans „Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ des Landes NRW, der nach der Flutkatastrophe 2021 entwickelt wurde und auf eine bessere Vorsorge und Anpassung an den Klimawandel abzielt.
  • Es wurde eine Hochwasserkommission eingerichtet. Dort sind Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachrichtungen und Institutionen (Deutscher Wetterdienst, Branchenverbände, Wasserwirtschafts- und Deichverbände, kommunale Spitzenverbände, Naturschutzverbände, Hochschulallianz sowie sachkundige Einzelpersonen) vertreten.
  • Im Sommer 2023 verabschiedete die Hochwasserkommission die Empfehlungen zur Verbesserung der Hochwasserstatistik. Zu diesen Empfehlungen zählt unter anderem die Erprobung von Methoden und die Erweiterung der hydrologischen Datenbasis. Hierunter fällt unter anderem auch die Bereitstellung von Daten, die für die Beurteilung der Auswirkungen von Klimaänderungen auf die Hochwasserstatistik benötigt werden. Um diese Grundlage in Bezug auf Niederschlagsdaten zu legen, wird nun im Rahmen einer Kooperation von EGLV und Wasserverband Eifel-Rur das Projekt „StatExNi“ als Förderprojekt des Landes NRW realisiert.

E-BO(2)t

Mit einem Demonstrationsprojekt namens „E-BO(2)t“ (auf der Kläranlage Bottrop) werden EGLV in den kommenden Jahren einen alternativen Weg zur industriellen Herstellung erneuerbarer Kraftstoffe (e-fuels) testen und optimieren. Ziel ist die Produktion von „grünem“ Methanol, der in weiteren Prozessen in Kraftstoffe wie Benzin oder Diesel überführt werden kann.

Zur Herstellung (Synthetisierung) von Methanol (CH3OH) braucht es hauptsächlich zwei Ausgangsstoffe: Kohlendioxid (CO2) und Wasserstoff (H2). Auf Kläranlagen entsteht in den Faultürmen auf natürliche Weise (biogen) Biogas – dass sich überwiegend aus Methan (~ 60 %) und Kohlendioxid (~40 %) zusammensetzt. E-BO(2)t sieht vor einen Teil des CO2 aus dem Biogas abzutrennen und für die geplante Methanolsynthese zu verwenden. Der zusätzlich benötigte Wasserstoff wird mithilfe von grünem Strom aus erneuerbaren Energiequellen am Standort (Windkraftanlage & Biogas-BHKW) und einer Elektrolyse hergestellt. Dabei entsteht zusätzlich Reinsauerstoff, der in der Abwasserreinigung und für den Erhalt sauberer Gewässer genutzt werden soll.

Schlussendlich wird das gewonnene Methanol zu Bio-Diesel verestert und in Schwerlast-Fahrzeuge am Standort vertankt. Die Kläranlage ist damit Ursprung und Nutzer zugleich und kann perspektivisch vielleicht auf den Zukauf fossiler Kraftstoffe für die eigenen Fahrzeuge ganz verzichten.

Unter wissenschaftlicher Begleitung untersucht das Projekt inwiefern die Synergieerwartungen wirklich erfüllt werden und die Erkenntnisse in eine großtechnische Anwendung gebracht werden können. Projektpartner sind neben der Emschergenossenschaft, das Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der RWTH Aachen e.V. (FiW), die OWI Science for Fuels gGmbH sowie der Systemintegrator Aspens GmbH.

Gefördert wird das Projekt im Rahmen einer Gesamtuntersuchung zu Erneuerbaren Kraftstoffen des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr mit insgesamt 12,45 Millionen Euro. Die Förderrichtlinie für die Entwicklung regenerativer Kraftstoffe wird von der NOW GmbH koordiniert und durch die Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH sowie die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. umgesetzt.

Forschungsprojekt aqua³

Projektlaufzeit:

01.04.2025 -31.03.2028

Fördermittelgeber:

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Förderrichtlinie Wasserversorgung der Zukunft (WaZ)

Motivation:

Die städtische Wasserversorgung steht angesichts tiefgreifender Veränderungen im Wasserhaushalt, insbesondere infolge des Klimawandels, vor zunehmenden Herausforderungen. Um die Ver- und Entsorgung auch künftig zuverlässig sicherzustellen und gleichzeitig einen aktiven Beitrag zur klimaangepassten Stadtentwicklung zu leisten, haben sich im Forschungsprojekt aqua³ mehrere Partner zusammengeschlossen.

Im Mittelpunkt des Projekts stehen die drei zentralen Wasserkreisläufe – Trinkwasser, Brauchwasser und Abwasser – sowie die Frage, wie diese künftig effizienter, nachhaltiger und ressourcenschonender genutzt und miteinander verknüpft werden können.

Projektziele:

Ziel des Projekts aqua³ ist die technische Entwicklung sowie die digital gestützte, qualitätsgesicherte Bewirtschaftung dreier zentraler Wasserkreisläufe. Dabei verfolgt aqua³ einen integrativen Ansatz im Sinne der Schwammstadt: Die Kreisläufe für Regenwasser, Brauchwasser und Abwasser sollen dezentral organisiert, bedarfsgerecht gesteuert und intelligent miteinander vernetzt werden.

Innovation, Entwicklung und Umsetzung erfolgen auf drei miteinander verknüpften Ebenen:

  • Systementwicklung und technologische Erprobung:
    Entwicklung und Pilotierung zentraler Komponenten wie dezentrale Regenwasseraufbereitung mit mehreren Qualitätsstufen, multifunktionale Baustoffe wie Beton mit Speicherfunktion und digitale Steuerungs- und KI-Systeme für eine adaptive Wasserinfrastruktur.
  • Praxistransfer in realen Umgebungen:
    Implementierung und Erprobung der integrierten aqua³-Versorgungslösungen einschließlich Infrastruktur und Steuerungskonzepten in drei Pilotgebieten: Lohne, Oldenburg und Hildesheim.
  • Skalierung und großflächige Umsetzung:
    Entwicklung von Strategien zur beschleunigten Umsetzung am Beispiel der Zukunftsinitiative Klima.Werk der Emschergenossenschaft im Rahmen der Emscher-Lippe-Region – als Modell für eine übertragbare, klimaresiliente Wasserinfrastruktur.

Beitrag der Emschergenossenschaft

Als Vertreter der EG betrachtet die Zukunftsinitiative Klima.Werk im Rahmen von aqua³, ob und inwieweit sich die entwickelten Ideen und Forschungsergebnisse innerhalb des Projekts auf unser Verbandsgebiet übertragen lassen. Dabei stehen unter anderem eine Potentialanalyse sowie eine Akzeptanzanalyse im Fokus. In Zusammenarbeit mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und der Hochschule Ruhr West (HRW) werden außerdem die rechtlichen Rahmenbedingungen untersucht und eine ökonomische Bewertung für das Verbandsgebiet aufgestellt.

Projektleitung:

Leibniz Universität Hannover (LUH)

Projektpartner:

Leibniz Universität Hannover (LUH) – Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik (ISAH)

Helmholz – Zentrum für Umweltforschung (UFZ)

Hochschule Ruhr West (HRW)

Berding Beton

Segno

Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband (OOWV)

Energieversorgung Weser-Ems (EWE Netz)

Stadtentwässerung Hildesheim (SEHI)

 

Zur Projektwebsite aqua³ – WaZ – Verbundprojekt – WaZ Verbundprojekt

Projekt sofTSense

Motivation:

Eine zentrale Kenngröße für die Prozesssteuerung von Abwasserreinigungsprozessen ist der Trockensubstanz-Gehalt (TS-Gehalt). Bei Kenntnis des aktuellen TS-Gehaltes können (Teil-) Prozesse jederzeit im optimalen Betriebsbereich gefahren werden, was zu hohen Einsparungen (Energie, Ressourcen, Kosten) führen kann. Weil der TS-Gehalt leider nur im Labor verlässlich bestimmt werden kann, ist er nur unter zeitlichen Verzögerungen bekannt. Diese Verzögerungen machen optimale Fahrweisen häufig unmöglich. Sensoren zur Messung des TS-Gehalts im laufenden Betrieb sind teuer und meist weniger verlässlich.

Ziel des Vorhabens ist die verlässliche Bestimmung des TS-Gehalts in Echtzeit durch den Einsatz eines Softsensors, also eines Algorithmus, der mit Hilfe eines digitalen Zwillings des jeweiligen Teilprozesses den TS-Gehalt aus leicht verfügbaren Betriebsdaten von Pumpen (wie Leistungsaufnahme oder Druckdifferenz) in Echtzeit ermittelt. Dabei wird ausgenutzt, dass Messgrößen wie Leistungsaufnahmen oder Drücke in Abhängigkeit von der Fluidviskosität schwanken und somit Rückschlusse auf den TS-Gehalt zulassen.

Vorgehen:

Die notwendigen echtzeitfähigen digitalen Zwillinge und die echtzeitfähige IT werden zunächst im Labor entwickelt und anschließend im Rahmen des Projektes prototypisch in die reale Anwendung auf einer Kläranlage überführt. Im großen Maßstab soll der Softsensor an insgesamt drei verschiedenen Messstellen eingesetzt werden, um den praktischen Nutzen für unterschiedliche Fluide und Einsatzbereiche zu testen. Die notwendige Messtechnik (Referenzmessungen) vor Ort wird ergänzt; die Ausrüstung der Pumpen mit der entsprechenden Sensorik erfolgt durch den Projektpartner SEEPEX. Der digitale Zwilling der Pumpen und der wird federführend durch die Ruhr-Universität Bochum entwickelt.

Nach entsprechender Testphase sollen die durch den Softsensor ermittelten Prozessdaten in die Prozesssteuerung der Kläranlage integriert werden.

Ausblick:

Da der Softsensor mit kostengünstigen IT-Komponenten und bereits bestehenden Sensoren umgesetzt werden kann, ist er der Schlüssel für einen breiten Einsatz. Zudem ist das Verhältnis von Aufwand und potentiellem Nutzen aus Sicht eines Kläranlagenbetreibers außerordentlich hoch, sodass bei Projekterfolg eine schnelle und weitreichende Verbreitung angestrebt wird und abzusehen ist. Dies betrifft sowohl den Lippeverband, als auch darüber hinausgehend eine Vielzahl weiterer Kläranlagenbetreiber. Diese sind bspw. über Organisationen wie die DWA und weitere Netzwerke eng miteinander vernetzt und stehen in regelmäßigem Austausch. Diese Strukturen möchte der LV nutzen, um über die Erfahrungen und Ergebnisse aus sofTSense zu berichten und hierüber eine große Verbreitung des Ansatzes zu erreichen.

Fördergeber

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektpartner:

Lehrstuhl für Regelungstechnik und Systemtheorie

Ruhr-Uni Bochum

Seepex GmbH

Kontakt beim Lippeverband:

Interreg NWE Projekt ResNRJwater

ResNRJwater in aller Kürze

Angesichts der aktuellen Energie- und Klimakrise müssen die Kommunen ihre Energieversorgung optimieren, insbesondere für die energieintensive wasserwirtschaftliche Infrastruktur (Kläranlagen, Pumpwerke). Gleichzeitig bieten die dafür genutzten Flächen (Kläranlagen, Kanäle, Rückhaltebecken, Deiche, Pumpwerke, Seen) ungenutzte Potenziale für die Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien (Solar-/Windenergie, Wärme, grünes Gas).
Der Lippeverband leitet seit November 2023 das Projekt ResNRJwater. Neun Partner aus sechs Ländern arbeiten an dem Ziel, den Mix aus erneuerbarer Energieerzeugung und -nutzung zu verbessern, indem sie das ungenutzte Potenzial des Wasser- und Abwassersektors in städtischen und ländlichen Gebieten erschließen.

Das Projekt hat eine Laufzeit von 2023 bis 2028 und ein Projektvolumen von rund 11 Millionen Euro, das mit rund 6,37 Millionen Euro aus dem Europäischen Entwicklungsfonds über das Programm INTERREG Nordwesteuropa gefördert wird.

Projektziele

Kläranlagen oder Pumpwerke sind wichtige Anlagen der Daseinsvorsorge – wenn bei ihnen der Strom ausfällt, kann es zu Engpässen im Abtransport und der Reinigung des Abwassers kommen. Daher benötigen sie eine belastbare Energieversorgung, vor allem angesichts der aktuellen Energie- und Klimakrise. Paradoxerweise bieten genau diese wasserwirtschaftlichen Infrastrukturen – Kläranlagen, Abwasserkanäle, Rückhaltebecken, Deiche, Pumpstationen, Seen – bisher ungenutzte Potenziale für die Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien.

Lippeverband, Emschergenossenschaft und BETREM GmbH arbeiten gemeinsam mit den europäischen Partnern an dem Ziel, diese ungenutzten Potenziale zu erforschen und damit die Widerstandsfähigkeit der Energieversorgung von kritischer Infrastruktur zu erhöhen.

Solar- und Windenergie, Heizung und Kühlung sowie grünes Gas: Um den Mix aus erneuerbarer Energieerzeugung und -nutzung zu verbessern, wollen die Projektbeteiligten die ungenutzten Potenziale des Wasser- und Abwassersektors in urbanen und ländlichen Gebieten erschließen.

Beitrag der Emschergenossenschaft und Lippeverband

Abwasser ist fast überall und dauerhaft verfügbar und hat selbst in den Wintermonaten relativ hohe Temperaturen. Auf der Suche nach noch nicht ausgeschöpften regenerierbaren Energiequellen kann zunehmend auch Abwasser als Energieträger in den Fokus genommen werden. Im Zuge des EU-Projektes baut der Lippeverband dafür unter anderem ein Netzwerk von Aquathermie-Stakeholdern auf. So soll die Nutzung von Abwasserwärme nachhaltig gefördert werden. Auf einer Kläranlage wird außerdem eine Pilotanlage für ein smartes und komplexes Energiemanagementsystem errichtet und getestet. Verschiedene Stoff-, Energie- und Wärmeströme werden dafür auf der Anlage erfasst und geregelt – auch um möglichst flexibel auf die jeweilige Belastungssituation sowie den Energiemarkt reagieren zu können.

Kooperation mit der BETREM

Die BETREM GmbH, Tochtergesellschaft der Emschergenossenschaft, erforscht innerhalb des Projektzeitraumes die Potentiale zur Abwasserwärmenutzung im Kläranlagenzulauf. Dabei wird auch die Verwendung alternativer Stoffe als Wärmeträgerflüssigkeit im Wärmetauscher untersucht.

Insgesamt werden im Rahmen von ResNRJwater sieben Pilotmaßnahmen auf Kläranlagen und Pumpwerken in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Frankreich durchgeführt. Ziel dieser Pilotvorhaben ist die Validierung verschiedener Technologien zur Erleichterung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen im Wasser- und Abwassersektor. Mit den Ergebnissen von ResNRJwater sollen die Wasser- und Abwasserinfrastrukturen energieautarker werden – und zu einer Stabilisierung der Energienetze beitragen.

Projektpartner:

Lippeverband (DE) – Lead Partner
Hoogheemraadschap Hollands Noorderkwartier (NL)
Territoire d’énergie Loire-Atlantique (FR)
Aquafin NV (BE)
Emschergenossenschaft (DE)
SEM EnR44 (FR)
BETREM GmbH (DE)
InfraWatt (CH)
Universität von Galway (IE)

Marie-Edith Ploteau

Lead Partner
Kronprinzenstraße 24
45128 Essen

Lisa Schiferle

Lead Partner
Kronprinzenstraße 24
45128 Essen

Interreg NWE Projekt FlashFloodBreaker

FlashFloodBreaker in aller Kürze

In Nordwesteuropa kommt es aufgrund des Klimawandels immer häufiger zu Sturzflut-katastrophen. Solche Extremereignisse, wie zuletzt im Juli 2021, sind mit enormen menschlichen Verlusten und wirtschaftlichen Schäden verbunden. Seit November 2023 hat die Emschergenossenschaft die Federführung für das Projekt FlashFloodBreaker übernommen: 13 europäische Partner arbeiten an dem Ziel, Regionen widerstandsfähiger gegen Sturzflutereignisse zu machen. Das Projekt läuft bis 2028 und kostet rund 12 Millionen Euro. Davon werden 7,15 Millionen Euro durch das Programm Interreg Nordwesteuropa mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Projektziele

Um besser auf die durch den Klimawandel zunehmenden Sturzfluten vorbereitet zu sein, wurde für vier Jahre das internationale Projekt FlashFloodBreaker ins Leben gerufen. Nach Definition des Projektes ist eine Sturzflut ein schneller Wasseranstieg, der innerhalb von drei bis sechs Stunden fallenden Regens in tief liegenden Gebieten auftritt. Neben Tälern sind vor allem Ballungs- und Poldergebiete von dem Risiko zunehmend betroffen. Mit rund 40 Prozent Polderfläche ist auch die Emscher-Lippe-Region ein Hochwasser-Risikogebiet, aus dem das Wasser nicht abfließen kann und welches zudem in Teilen eine hohe Bevölkerungsdichte hat. FlashFloodBreaker strebt eine Stärkung der staatenübergreifenden Vorbereitung und Reaktion auf Sturzflutereignisse an.

Im Rahmen von FlashFloodBreaker werden insgesamt sechs verschiedene Pilotaktivitäten zur verbesserten Vorhersage, Schadens-Prognose und -Erkennung sowie Schulungen und landes- und kooperationsübergreifende Zusammenarbeit umgesetzt. Neben Wasserwirtschaftsverbänden und Krisenmanagementorganisationen sind außerdem Hochschulen zur wissenschaftlichen Begleitung des Projektes involviert.

Ziel ist es, länderübergreifende Strategien zu erarbeiten, um Menschen sowie Infrastrukturen auf Sturzflutszenarien vorzubereiten, frühzeitig zu warnen, zu schützen und zu retten. Denn Wasser macht nicht vor Ländergrenzen halt.

Beitrag der Emschergenossenschaft und Lippeverband

EGLV sind an mehreren Projektbausteinen für die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen beteiligt. Dabei setzen die Wasserwirtschaftsverbände zunehmend auch auf die Unterstützung durch künstliche Intelligenz (KI) sowohl bei der Vorbereitung auf Sturzfluten als auch beim Einsatz im Akutfall. Zur Vorbereitung auf Hochwasserszenarien kann Künstliche Intelligenz helfen, Simulationen zu erstellen und bereits im Vorfeld mögliche Gefährdungsszenarien und -stellen zu erkennen. Außerdem soll KI im Ernstfall bei der Auswertung von Echtzeit-Drohnenaufnahmen und bei Auswirkungsprognosen zum Einsatz kommen. So können größere Flächen auf ihr Risiko analysiert werden und genauere Vorhersagen über Fließrichtung und -geschwindigkeit getroffen werden. In einer Hochwassersituation werden potenziell betroffene Straßen, störendes Treibgut oder die Verfassung von Deichen schneller erfasst. Die Technologie zur Anwendung von KI sowie zur Umsetzung von Echtzeit-Drohnenaufnahmen und -Prognosen werden im Rahmen von FlashFloodBreaker erst noch weiterentwickelt und getestet.

Kooperation mit der Feuerwehr Duisburg

Schnell reagieren müssen neben Wasserwirtschaftsverbänden auch die Einsatzkräfte der Feuerwehren und Katastrophenschutz vor Ort. Üben können sie dies zukünftig an einem „nassen Übungsdeich“, der im Rahmen von FlashFloodBreaker in Duisburg entsteht. In einen Übungsdeich werden dafür Wasserschläuche platziert, um unterschiedliche Hochwasserszenarien nachstellen können. Von dem speziellen Übungsdeich profitieren auch die transnationalen Kooperationspartner, mit welchen gemeinsam Krisenstabs- sowie Hochwasserübungen durchgeführt werden.

Projektpartner

Emschergenossenschaft (DE) – Lead Partner
Provincie Limburg (NL)
Hoogheemraadschap Hollands Noorderkwartier (NL)
Service Départemental d’Incendie et de Secours de la Moselle (FR)
Université de Liège (BE)
Stichting Toegepast Onderzoek Waterbeheer (NL)
RWTH Aachen University Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft (DE)
Lippeverband (DE)
Vlaamse Milieumaatschappij (BE)
Service public de Wallonie (BE)
Université du Luxembourg (LU)
Stadt Duisburg – Feuerwehr Duisburg (DE)
Munster Technological University (IE)

Marie-Edith Ploteau

Lead Partner
Kronprinzenstraße 24
45128 Essen

Dr. Daniela Falter

Koordinierung EGLV-Aktivitäten
Kronprinzenstraße 24
45128 Essen

PuwaSTAR: Pumpwerkswarnung für Starkregen und Hochwasser im urbanen Raum

Das Emscher-/Lippegebiet ist durch die Auswirkungen des Steinkohlebergbaus geprägt. Als Folge sind viele Gebiete von Bergsenkungen betroffen, durch die abflusslose Senken – so genannte Polder – entstanden sind. In diesen Polderflächen sammelt sich einerseits das Niederschlagswasser, aber auch Gewässer haben keine natürliche Vorflut mehr und würden die häufig dicht besiedelten Poldergebiete in Seen verwandeln. Um das zu verhindern und den Hochwasserschutz zu sichern, erfolgt eine künstliche Entwässerung der Polder über verbandseigene Pumpwerke. Bei Überlastung des Pumpwerks oder dem ganz oder teilweisen Ausfall gelangt das Wasser allerdings dennoch in das abflusslose Bergsenkungsgebiet und sorgt dort für Überflutungen.

Das Forschungsprojekt PuwaSTAR soll ein Vorhersagesystem von Überflutungsflächen und -tiefen für Pumpwerke im Hochwasserfall entwickeln. Ziel ist es, auf Grundlage von Niederschlagsvorhersagen und unter Berücksichtigung der Betriebsdaten des Pumpwerks, sowie Ausfallwahrscheinlichkeiten der Pumpen eine Echtzeitvorhersage möglicher Überflutungsflächen und -tiefen auf Basis künstlicher Intelligenz bereitzustellen.

MERLIN

MERLIN: Mainstreaming Ecological Restoration of freshwater-related ecosystems in a Landscape context: INnovation, upscaling and transformation

Natürliche Lösungen finden – EU-Projekt zur Wiederherstellung von Süßwasser-Ökosystemen

Das erklärte Ziel der EU ist es, mit dem „Grünen Deal“ erster klimaneutraler Kontinent zu werden. Nur so kann es gelingen, den Auswirkungen von Klimawandel und Umweltzerstörung als existenziellen Bedrohungen zu begegnen. Dazu gehört auch der Schutz von Lebensräumen und der Artenvielfalt, Hochwasser- und Dürremanagement sowie Nachhaltigkeit und Gesundheitsschutz.

Im Sinne des „Grünen Deal“ der EU sucht MERLIN nach neuen, großräumig anwendbaren Lösungen für die Wiederherstellung der Funktionen von Süßwasser-Ökosystemen.

Förderung für Renaturierungsvorhaben in Europa

Beteiligt sind 45 Partner*innen aus ganz Europa, darunter Universitäten, Forschungsinstitute und Naturschutzorganisationen sowie Akteur*innen aus Wirtschaft, Verwaltung und Kommunen. Dabei werden 17 europäische Renaturierungsprogramme von Finnland bis Portugal mit EU-Mitteln erweitert, vernetzt und zu europaweiten Vorbildern ausgebaut. Mit 10 Millionen Euro der insgesamt 21 Millionen Euro EU-Förderung geht die Hälfte der Fördersumme in konkrete Renaturierungsvorhaben, bei denen Moore wiedervernässt, Querbauwerke zurückgebaut und Auen revitalisiert werden. Durch die Rückführung in einen naturnahen Zustand können Süßwasser-Ökosysteme u. a. den Hochwasserrückhalt verbessern, Kohlendioxid speichern und Selbstreinigung leisten. Intakte Ökosysteme bieten darüber hinaus Naherholungsräume, die sowohl in dichtbesiedelten wie auch in landwirtschaftlich geprägten Regionen von den Menschen wertgeschätzt werden. Die vielfältigen Leistungen von Süßwasser-Ökosystemen, aber auch die Ressource Wasser an sich, sind unentbehrlich für zahlreiche Gesellschafts- und Wirtschaftssektoren. MERLIN nimmt all diese Nutzen von Renaturierung in den Blick und bilanziert die Wirkungen der Maßnahmen ökologisch und ökonomisch.

MERLIN unterstützt den laufenden Emscher-Umbau

In Deutschland unterstützt MERLIN den bereits laufenden Emscher-Umbau mit zusätzlichen Renaturierungs- und Umweltbildungsmaßnahmen. Nachdem der ehemalige Schmutzwasserlauf bereits mit großem Aufwand gereinigt und naturnah umgestaltet wird, trägt MERLIN nun zur weiteren Aufwertung des Gewässerumfeldes bei. Ein Schwerpunkt liegt auf der Anlage und nachhaltigen Bewirtschaftung von Extensivwiesen zur Steigerung der Artenvielfalt im Gewässerumfeld. Dies erfordert eine effiziente und wirtschaftliche Mahd sowie Nutzung des Mahdgutes. Im Rahmen von MERLIN wird zudem die Einbindung von Interessengruppen aus anderen relevanten Bereichen bei der Instandhaltung, Bewirtschaftung und Pflege der renaturierten Emscher-Gewässer und Auenflächen erprobt. Ferner werden Programme zur Umweltbildung und „Citizen Science“ (Bürgerbeteiligung an wissenschaftlicher Umweltbeobachtung) durchgeführt. Mit MERLIN werden darüber hinaus gezielt Synergien zwischen Wasserwirtschaft und Naturschutz gesucht und in konkreten Planungs- und Umsetzungsprozessen berücksichtigt. Mittels einer Erfolgskontrolle wird MERLIN den Umsetzungsprozess und die Wirkung dieser Maßnahmen bewerten.

Projektlaufzeit

01.10.2021 – 30.09.2025

Projektförderung

Europäische Kommission H2020

Förder-Nummer: 101036337

Gesamtprojektkoordination

Prof. Dr. Daniel Hering, Universität Duisburg-Essen, Aquatische Ökologie, Tel. 0201/18 3-3084, daniel.hering@uni-due.de

Dr. Sebastian Birk, Universität Duisburg-Essen, Aquatische Ökologie, Tel. 0201/18 3-3218, sebastian.birk@uni-due.de

Ansprechpersonen

Netzwerk Agile Verwaltung

Gemeinsam den Austausch gestalten!

Unser Netzwerk Agile Verwaltung mit bereits über 20 öffentlich-rechtlichen Partnerorganisationen ist sehr lebendig: Wir wollen Wissen und Erfahrungen rund um neue Arbeitsweisen teilen und von- und miteinander lernen.

Sie wollen unser Netzwerk und uns näher kennenlernen und sich mit uns austauschen? Gerne! Alle unsere Angebote sind kostenlos, denn als Netzwerk engagieren wir uns gemeinsam zum gegenseitigen Nutzen.

Wie das Netzwerk entstanden ist, was das überhaupt ist, welche Ziele wir gemeinsam verfolgen und vieles mehr, erklärt der kleine Film. Getreu dem Motto „von Beschäftigten für Beschäftigte“ wurde dieser durch unsere Auszubildenden gemeinsam vorbereitet, produziert und vertont.

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Die weltweit bestehenden Herausforderungen machen deutlich, welche Bedeutung öffentlich-rechtliche Organisationen auf allen Ebenen für die Entwicklung einer guten Zukunft zukommt. Es gilt, mit ganzer Kraft neue Arbeitsansätze kooperativ zu erproben und einzusetzen: Die Zukunftsinitiative KLIMA.WERK bietet mit der Anpassung an den Klimawandel hierzu einen beispielhaften großräumigen Modellraum.

Unsere Foren „Agil in die Zukunft“

Um unsere Grundidee des gemeinsamen Austauschs zu gestalten, setzen wir auf aktiven Wissenstransfer. Hierzu organisieren wir jährlich unser Forum „Agil in die Zukunft“. Mit wechselnden Gastgeber*innen aus unterschiedlichen Städten bieten wir eine Plattform mit spannenden Impulsen und Raum für die gemeinsame Ideenentwicklung.

Auf dieser Basis entstehen Netzwerkpartnerschaften, in denen sich Kolleg*innen gegenseitig unterstützen und beraten können.

Die diesjährige Veranstaltung „RuDi Camp meets Forum Agil in die Zukunft 2025“ fand am 1.7.2025 digital und am 3.7.2025 in Oberhausen statt. Durch das Zusammenspiel von Forum und der Vernetzungsplattform „RuDi – RuhrDigital“ des Regionalverbandes Ruhr lag der Fokus auf Themen rund um die Digitalisierung. Gegenstand von Impulsen und Workshops waren beispielsweise

  • der Einsatz von KI in der Stadt Nettetal,
  • Softwareroboter als Schlüssel zur Digitalisierung oder
  • das Initiativen.Werk. als neues Format des Netzwerks Agile Verwaltung.

Weitere Informationen zur diesjährigen Veranstaltung finden Sie hier.

Weitere Ergebnisse unserer Foren

Über 500 Kolleg*innen haben am 17. und 19. September 2024 am zweitägigen Austausch des Netzwerks Agile Verwaltung teilgenommen. Gastgebende Kommune war die Stadt Köln und hier das Innovationsbüro. In den über 30 Workshops und Impulsvorträgen standen die Themen

  • Transformation und Organisationskultur zusammen denken
  • Menschen in den Mittelpunkt stellen
  • Zusammenarbeit über fachliche Grenzen einfach gestalten

im Fokus des digitalen Tages und des Präsenztreffens im Congress-Centrum der Messe Köln.

Die große Resonanz verdeutlicht das Interesse vieler Kolleg*innen der teilnehmenden Organisationen, über den Erfahrungsaustausch neue Lösungsansätze und Perspektiven für die Herausforderungen ihrer Aufgaben und Tätigkeiten zu gewinnen. Im Austausch wächst das Bewusstsein um die eigenen Möglichkeiten, auf erfolgversprechenden Wegen Veränderungen zu einer zukunftsorientierten Verwaltung selbst mitgestalten zu können.

Download Charts 7. Forum Agil in die Zukunft 2024 Video zur Veranstaltung (Foto und Film Manufaktur Claas)

Auch unser Forum „Agil in die Zukunft“ 2023 in Bochum war ein voller Erfolg: 750 Kolleg*innen haben am einwöchigen digitalen Forum mit rund 50 Programmbausteinen und der Präsenz-Abschlussveranstaltung „Agilität live erleben“ im Kunstmuseum Bochum teilgenommen. Mit spielerischen Angeboten wie „Agiles Topfschlagen“, „Von der Eintagsfliege zum Elefanten“ und „Agile Lots*innen auf See“ drehte sich alles um Austausch und Impulse für die Praxis: „Einfach mal „agil“ machen …? Na klar! – Die Workshops auf der großen Abschlussveranstaltung haben uns gezeigt, wie leicht die agile Denke in den Arbeitsalltag zu integrieren ist, wenn man mit ein wenig Mut einfach mal loslegt.“

Sowohl Einblicke in erprobte Ideen und Konzepte als auch Denkanstöße für die Zukunft gaben Referent*innen in den digitalen Sessions von Bergkamen bis Witten, vom Regionalverband Ruhr über die KGSt – Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement – bis zu EGLV. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, der Stadt Bochum, vielen weiteren Vertreter*innen des Stadtkonzern und den Vorständen von EGLV wurde die Woche mit einem Blick auf die Zukunftsherausforderungen und Ausrichtung unserer Organisation gestartet.

Der kurze Film fasst die Energie aller Teilnehmenden auf der Abschlussveranstaltung noch einmal zusammen:

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Film: Foto und Film Manufaktur Dieter Claas im Auftrag der Stadt Bochum

Unsere Foren ermöglichen es in verschiedenen Formaten zu vielen Themen neue Eindrücke zu gewinnen und sich kennenzulernen. Ist eine Basis für gemeinsames Wirken vorhanden, unterstützt das Netzwerk organisationsübergreifendes Zusammenkommen und gemeinsames Handeln.

Hierfür wurde das „Initiativen.Werk“ ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Wir.Machen“ stehen agile Initiativen zu diversen Themenfeldern. So wird aufbauend auf einer gemeinsamen Wissensbasis innovatives Handeln und organisations­übergreifendes Umsetzen gefördert. Der im Jahr 2023 in Zusammenarbeit von Emschergenossenschaft, Lippeverband, Kreis Recklinghausen und Stadt Castrop-Rauxel durchgeführte Azubi-Praxistag zum Thema „Zukunft gestalten“ kann als Pilotprojekt angesehen werden.

Rund 50 Azubis nutzten den Tag, um Ideen zu entwickeln, wie sich die Beschäftigten der vier Organisationen für noch nachhaltigeres Handeln motivieren ließen und wie ein nächster Azubi-Praxistag gestaltet werden könnte. Für die Ideenentwicklung eingesetzt wurde die Walt-Disney-Methode. Es handelt sich hierbei um eine Kreativitätstechnik, bei der die Teilnehmenden unterschiedliche, vorgegebene Rollen (Träumer*in, Realist*in &und Kritiker*in) und damit verschiedenartige Perspektiven einnehmen.

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Initiativen im Jahr 2025

Mit dem Aufbau des „Initiativen.Werks“ sollen zukünftig viele weitere organi­sations­übergreifende Herausforderungen angepackt und gelöst werden. Jede Initiative wird von einem „Werk.Team“ geplant und realisiert. Aktiv können hier immer die Expert*innen der öffentlich-rechtlichen Verwaltungen werden, die im Zusammenwirken mit anderen Ver­waltungen bessere Chancen sehen, gute Wege zu finden und zu begehen. Jedes „Werk.Team“ fokussiert auf seine Initiative, kann in Bezug auf methodische Vorgehensweisen und inhaltliche Nahtstellen aber mit anderen „Werk.Teams“ in den Austausch treten und wertvolles Wissen dazugewinnen. Eine als „Lenkungsgruppe“ fungierende „Werk.Steuerung“ sorgt für Transparenz und Überblick und unterstützt die Werk.Teams durch Service-Angebote. Ihr Ansprechpartner ist Ralf Schumacher.

Die Initiative „Stopp Rattenplage“ zielt auf eine wirksame Prävention vor Rattenbefall und damit auch auf eine Reduktion des Einsatzes von Giftmitteln zur Rattenbekämpfung. Diese sind nicht nur häufig schädlich für die Umwelt, sondern aufgrund von sich entwickelnden Resistenzen oftmals nur bedingt effektiv. Den nachhaltigeren und damit sinnvolleren Weg sehen wir in der Rattenprävention. Um diese in besonders betroffenen Gebieten erfolgreich durchzuführen, braucht es ein enges Zusammenwirken verschiedenster Akteure aus Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Für einen ersten Schritt setzt die Initiative auf den Erfahrungsaustausch von Expert*innen verschiedener Fachrichtungen und das Abstimmen von Piloten zu neuen Wegen.

Die Initiative „Nachhaltigkeits-Praxistag von & für Azubis“ dient zur Weiterentwicklung des oben beschriebenen Azubi-Nachhaltigkeitstages aus dem Jahr 2023. In einem mehrmonatigen Projekt wurde im Sommer 2025 ein solcher Praxistag von Azubis und dual Studierenden des Jobcenters Bochum, der Stadt Bochum sowie von EGLV geplant. Die Teilnehmenden haben hierzu u. a. eine Befragung zu den Erwartungen von Azubis an einen solchen Tag durchgeführt, eine Wort-Bild-Marke und einen Slogan entwickelt und ein Veranstaltungskonzept erstellt. Geplant ist, dass im Juni 2026 rd. 100 Azubis auf dem Hof Emscher-Auen in Castrop-Rauxel zusammenkommen und gemeinsam aktiv werden. Als Veranstaltungstitel schlagen die Azubis vor: „WIRKSTOFF Nachhaltigkeit – Nachhaltig. Engagiert. Vernetzt.“

Seit Januar 2023 betreibt unser Netzwerkpartner der Regionalverband Ruhr das Online-Netzwerk „RuDi – Ruhr Digital“ als Austausch- und Kollaborationsplattform für Verwaltungsmitarbeitende. Nach der Registrierung können sich Interessierte aus Verwaltungen über Themen, wie beispielsweise Digitalisierung, agile Verwaltung oder Smart City Projekte austauschen. Regelmäßige digitale Meet-Up‘s und Veranstaltungen des Kollegialen Lernens bieten vielfältige Möglichkeiten, sich über Verwaltungs- und Stadtgrenzen hinweg zu vernetzen und den Austausch auch zwischen und während den Veranstaltungen wie u. a. der Forumswoche „Agil in die Zukunft“ zu ermöglichen. Hier geht’s zur Registrierung.

Unsere Netzwerkpartner*innen

Emschergenossenschaft und Lippeverband – Bochumer Wirtschaftsentwicklung – Essener Versorgungs- & Verkehrsgesellschaft mbH – IHK Mittleres Ruhrgebiet – Jobcenter Bochum – Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V. – LINEG – Niersverband – Regionalverband Ruhr – Ruhrverband – Shift Digital GmbH – Stadtwerke Bochum – Wupperverband – Stadt Arnsberg – Stadt Bergkamen –Stadt Bochum – Stadt Detmold – Stadt Dortmund – Stadt Duisburg – Stadt Essen – Stadt Gladbeck – Stadt und Region Hannover – Stadt Köln – Stadt Lünen – Stadt Mülheim a. d. Ruhr – Stadt Recklinghausen – Kreis Wesel – Stadt Witten – Stadt Wuppertal – Universität Duisburg-Essen – USB Bochum GmbH

Zukunft gestalten. Jetzt!

Als Koordinierungsteam kümmern wir uns darum, dass unser Netzwerk lebendig bleibt und stetig wächst. Wir, das sind:

Michaela Claas
(Agentur für Arbeit der Stadt Bochum)

Andreas Gunkel, Denis Kuhenn & Jasmin-Wiemers-Krüger
(Stadt Bochum)

Gundula Grzesik
(Wirtschaftsförderung Dortmund)

Thomas Griebe & Sandra Wlodarczak
(Stadt Duisburg)

Mona Bals & Maren Bokeloh
(Stadt Dortmund)

Marina Lüschen
(RVR)

Thomas Heiser, Alina Kodde, Birte Müller & Ralf Schumacher
(Emschergenossenschaft/Lippeverband)

Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf – wir helfen gerne weiter.