Schafe bereichern Natur-Idylle am neuen Emscher-Delta
Tiere pflegen als „natürliche Rasenmäher“ die Flächen an der Mündung – das Füttern ist strengstens untersagt
Dinslaken. Das neue Emscher-Delta bei Dinslaken und Voerde verändert maßgeblich das Bild der Mündung der Emscher in den Rhein – bereichert wird es nun auch noch durch Schafe, die im Auftrag der Emschergenossenschaft für die Beweidung der Flächen sorgen. Als „natürliche Rasenmäher“ tragen sie zur Pflege der Uferbereiche bei. Mit ihren Hufen verdichten sie zudem den Boden und die Grasnarbe. Die Emschergenossenschaft weist jedoch darauf hin, dass das Füttern der Tiere strengstens untersagt ist, da sonst eine Gesundheitsgefährdung für die Tiere droht.
Im Bereich der Hochufer auf der in Fließrichtung betrachtet rechten Seite der Emscher werden die Flächen von dem Bio-Landwirt Steffen Straeter und seinen Schafen gepflegt. Auf der linken Seite der Emscher, wo sich der Leitdeich befindet, kommen die Tiere von Wanderschäfer Maik Dünow zum Einsatz. Die Tiere sind an die Bedingungen angepasst und können mit wechselnder Witterung gut umgehen. Ausweichflächen für den Hochwasserfall sind gegeben, zudem erfolgt eine regelmäßige Vor-Ort-Kontrolle.
Schafe als „natürliche Landschaftspfleger“ sind an der Emscher kein unübliches Bild. Bereits vor einigen Jahren hat die Emschergenossenschaft regelmäßig auf die Tiere zurückgegriffen, wenn es um die Pflege der Deiche und Hochuferbereiche ging. Der Appetit der Schafe aufs Gras sorgte dafür, dass es kurz stand – auf ein maschinelles Rasenmähen konnte meist verzichtet werden.
Im Interesse der Gesundheit der Tiere ist Unbefugten das Betreten der abgesperrten Bereiche, in denen die Schafe weiden, ebenso wie das Füttern der Tiere ausnahmslos untersagt. Die Emschergenossenschaft bittet um Beachtung dieses Hinweises und bedankt sich für das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger.
Emschergenossenschaft
Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden in enger Kooperation mit den kommunalen Partnern über 360 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen. www.eglv.de