Zurück zur Natur: Sellmannsbach wird ökologisch verbessert

Gelsenkirchen. Jahrzehntelang war er ein offener Abwasserkanal: Der Sellmannsbach transportierte das Abwasser aus Gelsenkirchener Toiletten und anderen Abflüssen Richtung Emscher. Seit 2021 ist der Bach frei von Abwasser. Nun folgt der nächste Schritt, der aus der einstigen Köttelbecke wieder ein naturnah fließendes Gewässer macht: die ökologische Verbesserung. Vor dem Start der gemeinsamen Baumaßnahme informieren Emschergenossenschaft und Abwassergesellschaft Gelsenkirchen mbH/Gelsenkanal auf Einladung der Bezirksbürgermeisterin Marion Thielert auf einer Veranstaltung für interessierte Bürger*innen über die Arbeiten. Die Informationsveranstaltung findet statt am Mittwoch, 30. November, um 18 Uhr in der Gemeinschaftsgrundschule Ebersteinstraße, Ebersteinstraße 2, 45881 Gelsenkirchen.

Bei der anstehenden ökologischen Verbesserung zwischen der Uechtingstraße und der Ebersteinstraße werden die Betonschalen, die bisher das Flussbett bilden, entfernt, Uferböschungen flacher gestaltet und ein natürlicher Bachverlauf modelliert. Ziel dieser Maßnahmen ist die Ansiedlung verschiedener Tier- und Pflanzenarten sowie die Aufwertung des gesamten Ökosystems. Gleichzeitig werden für die Menschen in Gelsenkirchen Aufenthalts- und Lernorte am Wasser geschaffen. Zukünftig können zum Beispiel Schulklassen ihren Biologieunterricht im Blauen Klassenzimmer Wasser durchführen oder Spaziergänger den Entdeckerort am Regenrückhaltebecken besuchen. Die Arbeiten beginnen Anfang 2023 und dauern bis Herbst/Winter 2024 an.

Während der Informationsveranstaltung werden die geplanten Maßnahmen, ihre Auswirkungen und Ziele genauer vorgestellt. Ansprechpartner*innen von Emschergenossenschaft, Abwassergesellschaft Gelsenkirchen mbH/Gelsenkanal sowie der beauftragten Fachbüros werden vor Ort die Fragen der Bürger*innen gerne beantworten. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.

Zum Hintergrund
Der Sellmannsbach führt von der heutigen Quelle im Bereich Hohenstauffenallee/Wanner Straße in Bulmke-Hüllen auf einer Länge von rund 5 Kilometern in nordwestlicher Richtung über die Stadtteile Bismarck und Schalke-Nord zur Einmündung in die Emscher westlich der Kurt-Schumacher-Straße. Im Unterlauf von der Einmündung in die Emscher bis auf Höhe der Hochkampstraße gehört der Sellmannsbach der Emschergenossenschaft (2,7 Kilometer), während der Oberlauf südlich der Hochkampstraße in städtischer Unterhaltung liegt (2,3 Kilometer). Daher wird die ökologische Verbesserung im mittleren Abschnitt in einer gemeinsamen Baumaßnahme durchgeführt.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz. www.eglv.de