Vorteil Dachbegrünung nutzen und Geld bekommen
Emschergenossenschaft und Zukunftsinitiative Klima.Werk bieten Förderung an

Essen. Eine Dachbegrünung funktioniert als natürliche Klimaanlage, kann Energiekosten senken und sorgt für bessere Luft in der Stadt. Wer ein Garagendach oder einen Anbau in Essen begrünt und im Einzugsgebiet der Emschergenossenschaft wohnt, kann bis zu 10.000 Euro Förderung bekommen.
Dachbegrünungen haben viele persönliche Vorteile für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer: Der begrünte Aufbau bewirkt ein angenehmeres Raumklima, kann Energiekosten und Entwässerungsgebühren senken und schont das Dach und die Materialien (z.B. bei direkter Sonneneinstrahlung).
Für die Emschergenossenschaft mit der Zukunftsinitiative Klima.Werk haben Dachbegrünungen eine weitere wichtige Funktion: Sie speichern Regenwasser und sind damit ein wichtiger Baustein beim Umbau zur Schwammstadt. In der gibt es genügend entsiegelten Raum und damit Versickerungs- und Speichermöglichkeiten für Niederschlagswasser. Mit positiven Effekten fürs Stadtklima über Verdunstungskühle, einem praktischen Nutzen bei der Bewässerung von Pflanzen und auch für die Starkregenvorsorge.
Deshalb bietet die Emschergenossenschaft für private und gewerbliche Eigentümer*innen eine Förderung mit dem „10.000 Grüne Dächer“-Programm an: 50 Euro pro Quadratmeter Dachbegrünung erhalten förderberechtigte Antragsteller*innen. Die Förderung kann für ein Dach oder mehrere Dächer eines Grundstücks (gleiche Postanschrift) beantragt werden. Insgesamt können so maximal 200 Quadratmeter Fläche begrünt werden. Bis zu 10.000 Euro Förderung können Dachbegrüner*innen dafür bekommen.
Voraussetzungen, Förderanträge, Webseite
Alle Informationen zur Förderung und zu den Voraussetzungen finden Interessierte auf www.klima-werk.de/gruendachfoerderung, über diese Webseite ist auch das digitale Förderportal für die Antragstellung zu erreichen.
Was wird unter welchen Voraussetzungen gefördert?
- Das zu begrünende Dach/die zu begrünenden Dächer liegt/liegen im Fördergebiet. Zum Fördergebiet gehören alle kanalisierten Flächen, von denen Misch- und Regenwasser in Richtung einer Anlage der Emschergenossenschaft fließen. In Essen sind das die Stadtteile Frohnhausen, Zentrum, Margarethenhöhe, Borbeck, Bedingrade, Frintrop, Altendorf, Gerschede, Dellwig, Vogelheim, Katernberg, Altenessen, Stoppenberg, Schonnebeck oder Teile von Kray und Rüttenscheid. Eigentümer*innen können auf klima-werk.de/gruendachfoerderung oder im Antragsportal (über die Webseite erreichbar) einsehen, ob ihre Adresse im Fördergebiet liegt.
- Die zu begrünende Dachfläche ist an die Kanalisation angeschlossen. Ziel des Förderprogramms ist ein klimaresilienter Umgang mit der Ressource Regenwasser. Dieses soll nicht länger in die Kanalisation eingeleitet werden, sondern zum Beispiel in einem Gründach gespeichert werden und verdunsten. Nur wenn eine Dachfläche an die Kanalisation angeschlossen ist, trägt eine Begrünung dieses Daches dazu bei, dass Regenwasser nicht mehr unnötig abgeleitet wird. Dachbegrünung wird sowohl im Misch- als auch im Trennsystem gefördert!
- Mit der Maßnahme wurde noch nicht begonnen.
- Die Dachbegrünung ist nicht verpflichtend (zum Beispiel als Auflage in einem Bebauungsplan, einer Satzung, etc.).
- Die Dachbegrünung entspricht den Anforderungen an den Aufbau. Damit die Dachbegrünung wie gewünscht Regenwasser speichern kann, muss sie mit einem Mindestaufbau von 10 Zentimetern hergestellt werden oder so, dass sie eine Wasserspeicherkapazität von mindestens 25 Litern/m² hat (siehe Herstellerangaben).
Ab einer Förderzusage haben Eigentümer*innen drei Jahre Zeit, die Dachbegrünung umzusetzen.
Emschergenossenschaft
Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen. www.eglv.de
Die Zukunftsinitiative Klima.Werk
In der Zukunftsinitiative Klima.Werk arbeiten Emschergenossenschaft und Lippeverband gemeinsam mit Städten der Emscher-Lippe-Region an einer wasserbewussten Stadt- und Raumentwicklung, um die Folgen des Klimawandels abzumildern und die Lebensqualität in den Quartieren zu steigern. Der blau-grüne Umbau startete 2005 mit der Zukunftsvereinbarung Regenwasser (ZVR) von Emschergenossenschaft, Emscher-Kommunen und dem Land NRW und entwickelte sich 2014 zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ weiter, jetzt Zukunftsinitiative Klima.Werk.