Trimet nimmt neues Abwassersystem in Betrieb

Festakt mit EGLV-Vorstandsvorsitzendem Prof. Uli Paetzel, Oberbürgermeister Thomas Kufen und Vorständen des Aluminiumunternehmens

Essen. Die Trimet Aluminium SE hat am Produktionsstandort Essen ein neues Abwassersystem in Betrieb genommen. Das neue Kanalnetz auf dem Betriebsgelände ist ein Beitrag zum Landschaftsschutz und begegnet den Herausforderungen der Wasserwirtschaft. Das von der Emschergenossenschaft geförderte Projekt ist ein Beitrag zum Emscher-Umbau und zum klimafesten Umbau der Region.

Mit einem Festakt hat Trimet am 26. August das vollständig neu angelegte Abwassersystem der Aluminiumhütte in Essen in Betrieb genommen. Philipp Schlüter, Vorsitzender des Vorstands der Trimet Aluminium SE, und Dr. Andreas Lützerath, Trimet Vorstand und Werksleiter des Produktionsstandorts Essen, setzten gemeinsam mit Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen und Professor Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, die neuen Pumpwerke in Gang. „Als lokaler Grundstoffhersteller übernehmen wir Verantwortung für die Region. Das Engagement für Umwelt- und Landschaftsschutz gehören für uns zur langfristigen Standortsicherung“, erklärte Trimet Vorstandsvorsitzender Philipp Schlüter. Trimet hat ein zusätzliches Kanalnetz angelegt, um die verschiedenen Abwässer getrennt zu behandeln und die Zulaufmengen in die Gewässer besser zu steuern.

Ökologische und soziale Verantwortung
„Die Trimet Aluminium SE beteiligt sich durch die Umgestaltung des Abwassersystems nicht nur an der Renaturierung von Emscher und Berne, sie beweist auch, dass sie sich ihrer ökologischen und sozialen Verantwortung bewusst ist“, sagte Oberbürgermeister Kufen. 

„Das neue Abwassersystem bringt das Großprojekt zur Renaturierung der Emscher voran und hilft, die Wasserwirtschaft in unserer Region auf die Folgen des Klimawandels wie zum Beispiel vermehrten Starkregen auszurichten. Maßnahmen wie diese stärken den natürlichen Wasserkreislauf und nutzen Regenwasser als Ressource“, sagte Professor Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. „Das Projekt ist damit ein wichtiger Beitrag für unsere Zukunftsinitiative Klima.Werk.“ In dem Netzwerk arbeiten Emschergenossenschaft, das Land NRW und Emscher-Kommunen am klimarobusten Umbau der Region.

Regenwasser geht in die Berne
Das Regenwasser von den Dächern der Werkshallen und den versiegelten Flächen des Werksgeländes gelangt in dem separaten Kanalnetz kontrolliert in die Berne. Um die Ablaufmengen insbesondere bei Starkregen steuern zu können, hat Trimet zwei Rückhaltebecken und zwei Pumpwerke errichtet, die jeweils bis zu 2.200 Liter Wasser pro Sekunde in die Becken fördern können. Nach anschließender Sedimentation und Filtration wird das gereinigte Wasser von dort in die Berne geleitet. Das Kühlwasser aus den Produktionsanlagen und die Sanitärabwässer des Produktionswerks werden in einem zweiten Kanalnetz aufgefangen. Das hier gesammelte Wasser wird über zwei Einleitstellen in den Abwasserkanal der Emschergenossenschaft eingeleitet und in den Kläranlagen des öffentlich-rechtlichen Wasserwirtschaftsverbandes gereinigt.

Neue Kanäle auf einer Strecke von 4,5 Kilometern
Für die Einrichtung des zusätzlichen Abwassersystems hat Trimet auf einer Strecke von 4,5 Kilometern neue Kanäle verlegt. Die umfangreichen Erdarbeiten für das Anlegen der Kanäle, Rückhaltebecken und Pumpwerke während des laufenden Produktionsbetriebs stellten eine große logistische Herausforderung dar. So mussten die Verkehrswege auf den Werksstraßen umgeleitet und Betriebspunkte zeitweise verlegt werden. Für den Umbau des Abwassersystems hat Trimet mehrere Millionen Euro investiert. Die Maßnahme wurde von der Emschergenossenschaft mit öffentlichen Mitteln gefördert.

Die Zukunftsinitiative Klima.Werk
In der Zukunftsinitiative Klima.Werk arbeiten Emschergenossenschaft und Emscher-Kommunen zusammen an einer wasserbewussten Stadt- und Regionalentwicklung, um die Folgen des Klimawandels abzumildern und die Lebensqualität in den Quartieren zu steigern. Der grün-blaue Umbau startete 2005 mit der Zukunftsvereinbarung Regenwasser (ZVR) und entwickelte sich 2014 zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ weiter, jetzt Zukunftsinitiative Klima.Werk.

Unter dem Dach des Klima.Werks wird das Ruhrkonferenz-Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ des Landes Nordrhein-Westfalen umgesetzt, an dem sich seit 2020 alle Wasserverbände der Region beteiligen. Die Förderkulisse des Projekts umfasst das Gebiet des Regionalverbandes Ruhr (53 Städte und Gemeinden). In den klimafesten Wandel sollen bis 2030 rund 250 Millionen Euro investiert und in ausgewiesenen Gebieten 25 Prozent der befestigten Flächen abgekoppelt und die Verdunstungsrate um 10 Prozentpunkte gesteigert werden. Die Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei der Emschergenossenschaft setzt mit den Städten die Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung um. Dazu gehören zum Beispiel Dach- und Fassadenbegrünungen, die Entsiegelung von Flächen, das Anlegen von unterirdischen Speichern (Rigolen) oder die Schaffung von Versickerungsflächen für Regenwasser. Weitere Informationen (auch zu Förderung von Projekten) auf www.klima-werk.de