Sterkrade: Stauraumkanal entsteht an der Leuthenstraße

Arbeiten der Emschergenossenschaft schreiten gut voran

Oberhausen. Oberhausen. Die Arbeiten der Emschergenossenschaft für den Hauptkanal Sterkrade schreiten weiter gut voran: Ein zunächst bis Ende Januar geplanter Vortrieb eines 260 Meter langen Kanals mit einem Innendurchmesser von 1,20 Meter konnte bereits Mitte Januar abgeschlossen werden. Am kommenden Montag (25.1.) geht es nun mit dem Bau des Stauraumkanals OB-Leuthenstraße los.

Eine zirka einjährige Vollsperrung der Leuthenstraße wird in wenigen Wochen eingerichtet. Die jeweils nördlich und südlich der Brücke über den Hauptkanal Sterkrade befindlichen Häuser bleiben aber erreichbar. Über den genauen Zeitpunkt der Sperrung wird die Emschergenossenschaft noch rechtzeitig informieren.

Zur Baumaßnahme: Die Emschergenossenschaft baut im Sinne einer nachhaltigen Regenwasserbehandlung einen Stauraumkanal mit einem Volumen von 4.125 Kubikmetern. Im Zuge der Maßnahme wird noch ein Rückhalteraum mit knapp 14.000 Kubikmetern Fassungsvermögen errichtet. Der Bau dieser Anlagen wird bis August 2022 dauern. Dann wird der Hauptkanal Sterkrade aber bereits vom Abwasser befreit sein: Ab Ende 2021 soll das Schmutzwasser nur noch durch den unterirdischen Kanal fließen!

Hintergrund:
Die Funktionsweise
Eine Regenwasserbehandlungsanlage dient der Trennung von sauberem Regenwasser und schmutzigem Abwasser. In einem Stauraumkanal oder Regenüberlaufbecken wird bei starken Niederschlägen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal und anschließend zur Kläranlage transportiert werden.

Das oben schwimmende, weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“. Mit Hilfe der Regenwasserbehandlungsanlagen erhalten die Gewässer also weitestgehend sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden. Das ist nicht nur ökologisch äußerst sinnvoll, sondern auch ökonomisch – denn die Abwasserkanäle müssen nicht durchgängig übergroß dimensioniert werden, was die Baukosten erheblich senkt! Zudem gehört sauberes Regenwasser ins Gewässer und nicht in die Kläranlage, wo es unnötigerweise noch einmal für viel Geld gereinigt würde.

Oberhausen
Emschergenossenschaft und Lippeverband betreiben in Oberhausen 8 Pumpwerke, 3 Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken und rund 26,8 Kilometer Kanäle (davon 19,9 Kilometer Emscher). Außerdem unterhalten die Verbände in Oberhausen rund 39,5 Kilometer Wasserläufe.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.

Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,38 Milliarden Euro investiert werden. www.eglv.de