Rodungsarbeiten am Dattelner Mühlenbach

Vorbereitungen für die Renaturierung

Datteln. Auf rund 460 Metern entlang des Dattelner Mühlenbaches beginnen in der kommenden Woche Rodungsarbeiten. Betroffen ist der Bereich zwischen Castroper Straße und Gertrudenstraße. Die Rodungsarbeiten dienen als Vorbereitung für die anstehende Renaturierung des Dattelner Mühlenbaches durch den Lippeverband in diesem Bereich. Die eigentlichen Arbeiten werden im Januar 2023 beginnen und bis Mitte 2024 andauern.

Fast 100 Jahre lang floss Abwasser durch den Dattelner Mühlenbach und Teile seiner Nebenläufe – bergbaubedingt. Damit ist seit September 2020 Schluss. Die Abwasserfreiheit war eine wichtige Voraussetzung, um jetzt den Bach wieder naturnah zu gestalten und der Natur am Bach wieder Raum zu geben. Gleichzeitig stärkt die ökologische Aufwertung den Hochwasserschutz am Dattelner Mühlenbach.

Für die ökologische Verbesserung werden die Betonschalen, die bisher das künstliche Bett des Baches formen, vom Lippeverband herausgenommen und der Bachlauf verbreitert. So kann das Wasser zukünftig breiter und langsamer fließen, was den natürlichen Gegebenheiten eines Baches entspricht und der Natur im und am Wasser die Chance gibt, sich natürlich zu entwickeln. Hierfür wird die vorhandene Spundwand unterhalb der Höhe der geplanten Geländeoberkante abgebrannt und die Böschung neu profiliert. Um die Hochwassersicherheit der angrenzenden Bebauung zu gewährleisten, setzt der Lippeverband eine Stützmauer. Die einzelnen Elemente werden wasserdicht miteinander verbunden.

Der Dattelner Mühlenbach kann nicht auf seinem gesamten Verlauf verbreitert und renaturiert werden, da in einigen Abschnitten die Bebauung zu nah an das Gewässer heranreicht. In diesen Bereichen müssen altersbedingt die alten Spundwände ersetzt werden, ebenso an den Brückenköpfen.

Die Baukosten für diesen Abschnitt betragen 3,5 Millionen Euro. 70 Prozent davon stammen aus der Zuwendung des Landes Nordrhein-Westfalen für den Dattelner Mühlenbach nach der Förderrichtlinie „Hochwasserrisikomanagement und Wasserrahmenrichtlinie“.

Der Lippeverband
Der Lippeverband ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Seine Aufgaben sind in erster Linie die Abwasserentsorgung und -reinigung, Hochwasserschutz durch Deiche und Pumpwerke und die Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Dazu gehört auch die ökologische Verbesserung technisch ausgebauter Nebenläufe. Darüber hinaus kümmert sich der Lippeverband in enger Abstimmung mit dem Land NRW um die Renaturierung der Lippe. Dem Lippeverband gehören zurzeit 155 Kommunen und Unternehmen als Mitglieder an, die mit ihren Beiträgen die Verbandsaufgaben finanzieren. www.eglv.de