Kläranlage Bönen erzeugt noch mehr eigenen Strom

Neue Photovoltaikanlage hat die Größe eines Handballfelds

Bönen. Die Kläranlage Bönen hat eine neue Dach-Photovoltaikanlage, um Sonnenlicht zu elektrischer Energie umzuwandeln. Sie besteht aus 385 Modulen und erstreckt sich über eine Fläche von 730 Quadratmetern, das ist ungefähr die Größe eines Handballfelds. Daraus ist ein Eigenverbrauch von rund 120.000 Kilowattstunden im Jahr möglich. Mit dem Blockheizkraftwerk zusammen deckt die Photovoltaikanlage mehr als die Hälfte des Strombedarfs der Kläranlage.

Ungefähr 15 Arbeitstage hat die Installation gedauert, dazu gehörten zum Beispiel die Unterkonstruktion, die Verlegung der Module mit Verkabelung und der Netzanschluss. Der Lippeverband investierte in die Photovoltaikanlage knapp 195.000 Euro – inkl. aller Nebenleistung wie Umbau und Ergänzung erforderlicher Netzschutzgeräte. Sinnvoll angelegtes Geld in die energieautarke Zukunft der Kläranlage. 72 Tonnen CO₂ werden dadurch im Jahr eingespart.

Die Kläranlage hat einen Gesamtjahresverbrauch von zirka 1.620.000 Kilowattstunden – zum Vergleich: Mit einer Kilowattstunde Strom kann man sieben Stunden lang fernsehen. 45 Prozent des Verbrauchs kann bereits durch das anlagen eigene Blockheizkraftwerk gedeckt werden, die Photovoltaikanlage stellt nun zusätzliche 120.000 Kilowattstunden bereit.

Auch auf weiteren Anlagen im Lippeverbandsgebiet sollen Photovoltaikanlagen bald Strom erzeugen: In einem ersten Schritt hat der Lippeverband 2021 eine Kläranlage in Kamen mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Neben der neuen Anlagen in Bönen sind an elf weiteren größeren Standorten die Voraussetzungen für die Installationen gegeben.

Der Lippeverband
Der Lippeverband ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Seine Aufgaben sind in erster Linie die Abwasserentsorgung und -reinigung, Hochwasserschutz durch Deiche und Pumpwerke und die Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Dazu gehört auch die ökologische Verbesserung technisch ausgebauter Nebenläufe. Darüber hinaus kümmert sich der Lippeverband in enger Abstimmung mit dem Land NRW um die Renaturierung der Lippe. Dem Lippeverband gehören zurzeit 155 Kommunen und Unternehmen als Mitglieder an, die mit ihren Beiträgen die Verbandsaufgaben finanzieren. www.eglv.de