Kanalbau am Zechengraben wird vorbereitet

Letzter größerer Abwasserkanal auf Dortmunder Stadtgebiet wird ab März verlegt

Dortmund. Im März beginnt die Emschergenossenschaft am Zechengraben mit der Verlegung des letzten größeren Abwasserkanals (Innendurchmesser: bis zu zwei Meter) auf Dortmunder Stadtgebiet. Die…

Dortmund. Im März beginnt die Emschergenossenschaft am Zechengraben mit der Verlegung des letzten größeren Abwasserkanals (Innendurchmesser: bis zu zwei Meter) auf Dortmunder Stadtgebiet. Die Vorbereitungen für die Maßnahme starten bereits in der kommenden Woche: Ab Mittwoch, 19. Februar, werden Rodungsarbeiten an dem Nettebach-Nebenlauf durchgeführt. Die Emschergenossenschaft bittet um Verständnis.

Im Rahmen des Emscher-Umbaus wird auch das Nettebach-System vom Abwasser befreit. Der Zechengraben ist dabei das letzte Gewässer auf Dortmunder Stadtgebiet, an dem noch an den neuen Abwasserkanälen gebaut wird.

Dabei werden zwischen der Mengeder Straße und der Haberlandstraße etwa 1.200 Meter unterirdische Kanäle verlegt sowie die entsprechenden Schachtbauwerke errichtet. Zudem wird an der Bodelschwingher Straße ein Regenüberlaufbecken mit einem Fassungsvermögen von zirka 4.000 Kubikmetern gebaut (siehe Hintergrund-Info). Darüber hinaus wird der Zechengraben im Bereich der Kleingartenanlage auf einer Länge von rund 500 Metern ökologisch verbessert. In etwa zwei Jahren soll die Baumaßnahme fertiggestellt werden. Bevor jedoch mit der Verlegung der Kanalrohre begonnen werden kann, müssen im Bereich der Mengeder Straße sowie am Fuß- und Radweg südlich des Hochwasserrückhaltebeckens Zechengraben Rodungsarbeiten durchgeführt werden. Diese beginnen am Mittwoch, 19. Februar.

Hintergrund-Info: Die Funktionsweise

Eine Regenwasserbehandlungsanlage dient der Trennung von sauberem Regenwasser und schmutzigem Abwasser. In einem Stauraumkanal oder Regenüberlaufbecken wird bei starken Niederschlägen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal und anschließend zur Kläranlage transportiert werden.

Das oben schwimmende, weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“. Mit Hilfe der Regenwasserbehandlungsanlagen erhalten die Gewässer also weitestgehend sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden.

Das ist nicht nur ökologisch äußerst sinnvoll, sondern auch ökonomisch – denn die Abwasserkanäle müssen nicht durchgängig übergroß dimensioniert werden, was die Baukosten erheblich senkt! Zudem gehört sauberes Regenwasser ins Gewässer und nicht in die Kläranlage, wo es unnötigerweise noch einmal für viel Geld gereinigt würde.