Holtener Bruch: Modellierung der neuen Emscher-Aue schreitet voran

Die Emschergenossenschaft erreicht das nächste Etappenziel bei der Revitalisierung des Flusses bereits im Oktober 2023

Oberhausen. Seit Beginn der Arbeiten an der neuen Emscher-Aue hat sich im „Holtener Bruch“ einiges getan: Mit der Verbannung des Abwassers aus der Emscher unter die Erde und dem Bau des neuen Deiches entstehen hier ein idyllischer Naherholungsraum für Menschen und neue Lebensräume für viele Pflanzen und Tiere. Die Weichen für den Rückbau des rund 75 Jahre alten, linksseitigen Emscher-Deiches in diesem Bereich werden voraussichtlich bereits im Oktober gestellt sein. Damit liegt die Emschergenossenschaft vor ihrem Zeitplan, den zweiten Bauabschnitt bis Ende des Jahres abzuschließen. Danach kann in einem letzten Bauabschnitt die Emscher im Bereich des „Holtener Bruchs“ aus ihrem künstlich begradigten Bett befreit werden und sich in ihrer neuen Aue ausbreiten.

Mit den neuen Auenflächen im „Holtener Bruch“ entsteht ein ökologischer Schwerpunkt. Dabei wurden die vorhandenen Böden in neue Auen umgewandelt. Rund zwanzig Hektar dieser Auenflächen sind bereits eingesät und zirka 400.000 Kubikmeter Boden sind in der neuen Emscher-Aue bereits ausgehoben. So erhält die Emscher nicht nur deutlich mehr Raum zur ökologischen Entfaltung: Im Falle eines Hochwassers können Wassermengen bis zu einer Menge von zirka 1,6 Millionen Kubikmeter – das entspricht dem Inhalt von knapp zehn Millionen Badewannen – aufgefangen werden.

Der dritte und letzte Bauabschnitt mit dem Rückbau des linksseitigen Deichs wird voraussichtlich im Frühjahr 2024 begonnen. Zuvor müssen die knapp 170 Bäume, die sich auf dem in Fließrichtung linksseitigen Emscher-Deich befinden, in der Fällperiode zwischen Oktober und Februar gerodet werden. Als Kompensation pflanzt die Emschergenossenschaft dafür innerhalb und im angrenzenden Außenbereich der künftigen Aue neue Bäume.

Bürgerinnen und Bürger können sich schon jetzt auf die neue, renaturierte Emscher-Aue im Holtener Bruch als ein neues Naherholungsgebiert mitten im städtischen Raum freuen. Für Gartenfreund*innen gibt es sogar noch mehr Grund zur Vorfreude. In der Nähe des Pumpwerks Oberhausen, angrenzend an die Kurfürstenstraße 44, startet voraussichtlich ab Frühjahr 2026 ein Urban Gardening-Projekt. Auf einer Gesamtfläche von bis zu 4000 Quadratmetern können Bürger*innen hier nachhaltige Bewirtschaftung im urbanen Raum mitgestalten und erleben.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz. www.eglv.de