Herne: Rodungen bereiten Kanalbau am Hüller Bach vor

Herne. Die Umgestaltung des Hüller Bachs geht weiter voran. Im anstehenden Bauabschnitt beginnen ab Montag, 11. Februar, Rodungsarbeiten zur Vorbereitung der Bauflächen für den…

Herne. Die Umgestaltung des Hüller Bachs geht weiter voran. Im anstehenden Bauabschnitt beginnen ab Montag, 11. Februar, Rodungsarbeiten zur Vorbereitung der Bauflächen für den Kanalbau. Die Arbeiten finden auf Gelsenkirchener und auf Herner Gebiet zwischen Elfriedenstraße/Gelsenkircher Straße und Hofstraße statt.

Auf dem Herner Stadtgebiet sind folgende Bereiche betroffen:

  • direkt am Hüller Bach über der Zufahrt Rolandstraße
  • parallel am Haldenfuß von der Hofstraße in Richtung Norden bis zur Bahnlinie
  • auf einer Fläche auf der Ostseite des Hüller Bachs in Höhe des Fußweges von der Barbarastraße aus.

Die Rodungen dienen als vorbereitende Maßnahme zur sogenannten Baufeldfreimachung. Mit den eigentlichen Kanalbauarbeiten wird unmittelbar nach den Rodungen Ende Februar/Anfang März begonnen. Hier ist der Bau eines Abwasserkanals auf zirka 2000 Metern sowie seitliche Anbindungen geplant. Weiterhin werden drei Regenwasserbehandlungsanlagen, die ab einer bestimmten Regenmenge sauberes Wasser über eine Entlastungsschwelle aus dem Kanal in das Gewässer abschlagen, gebaut.

Die Funktionsweise
Eine Regenwasserbehandlungsanlage dient der Trennung von sauberem Regenwasser und schmutzigem Abwasser. In einem Stauraumkanal oder Regenüberlaufbecken wird bei starken Niederschlägen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal und anschließend zur Kläranlage transportiert werden.

Das oben schwimmende, weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“. Mit Hilfe der Regenwasserbehandlungsanlagen erhalten die Gewässer also weitestgehend sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden. Das ist nicht nur ökologisch äußerst sinnvoll, sondern auch ökonomisch – denn die Abwasserkanäle müssen nicht durchgängig übergroß dimensioniert werden, was die Baukosten erheblich senkt! Zudem gehört sauberes Regenwasser ins Gewässer und nicht in die Kläranlage, wo es unnötigerweise noch einmal für viel Geld gereinigt würde.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.

Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,38 Milliarden Euro investiert werden.