HaLiMa: Neuer Deich nimmt immer mehr Gestalt an

Hinterlandaufhöhung Süd ll ist fertig

Haltern am See/Marl. Viel hat sich in den letzten Monaten auf der Baustelle zur Deicherneuerung HaLiMa zwischen Haltern-Lippramsdorf und Marl getan. Der Lippeverband hat die Hinterlandaufhöhung Süd II fertiggestellt und das zu Evonik gehörende Grundstück eingezäunt. Auch die Anschlüsse zwischen dem alten und dem neuen Deich im Bereich Auguste Victoria und Oelder Weg sind bereits erfolgt.

Von dem insgesamt 2,5 Kilometer langen neuen Deichabschnitt in Nord I hat der Deich auf einer Länge von 1,7 Kilometer bereits die endgültige Höhe erreicht. Hier bringt der Lippeverband zwischen dem neu errichteten Pumpwerk Meinken und dem Oelder Weg in den nächsten vier Wochen den Oberboden auf und sät den Bereich ein. Hierzu hat der Lippeverband extra ein artenreiches Saatgut von regional angepassten Pflanzen gewählt, da diese den größten ökologischen Nutzen haben.

Im Anschlussbereich Auguste Victoria sind die ersten 450 Meter des neuen Deiches profiliert. Die abschließenden Deichbauarbeiten finden östlich vom Pumpwerk Meinken statt. Nach dem aktuellen Terminplan wird die Baumaßnahme im vierten Quartal 2020 abgeschlossen.

Für das Baugebiet Nord II, das sich westlich des Oelder Weges erstreckt, haben bereits vorbereitende Rodungsarbeiten und Kampfmitteluntersuchungen stattgefunden. Die Ausschreibungsunterlagen sind erstellt und auf dieser Grundlage könnte die Deichbaumaßnahme Nord II im ersten Quartal 2021 starten.

Bürgersprechstunde ab August
Ab August kann die Bürgersprechstunde im Besuchercontainer am Oelder Weg einmal im Monat stattfinden. Bis Ende des Jahres sind folgende Termine geplant: 12.08., 9.9., 14.10., 11.11. und 9.12.2020. Es gelten die entsprechenden Schutzregelungen der jeweils aktuellen Corona-Verordnung.

Hintergrund HaLiMa
Mit dem Neubau der Hochwasser-Schutzdeiche an der Lippe zwischen Haltern-Lippramsdorf und Marl stellt der Lippeverband den Hochwasserschutz in dieser Region langfristig auf eine solide Grundlage. Nicht nur, dass die neuen Deiche dem Stand der Technik entsprechen – sie werden auch weiter im Hinterland liegen und dem Fluss damit Raum geben für eine rund 60 Hektar große Aue. Außerdem sind die neuen Deiche nicht so steil wie die bisherigen und fügen sich damit trotz einer Höhe bis zu 14 Metern besser in das Landschaftsbild ein.

Das Gesamtprojekt hat riesige Dimensionen: Die Deiche werden auf fünf Kilometer Flussstrecke neu gebaut. Dafür sind insgesamt 3,2 Millionen Kubikmeter Boden zu bewegen. In siebeneinhalb Jahren Bauzeit erfolgt nicht nur der Deichbau, sondern am Ende werden die alten Deiche abgetragen und es wird mit dem Material die Lippe verfüllt, die sich in diesem Bereich tief „eingegraben“ hat. Am Ende wird die neue Aue gestaltet. Um die Belastungen für die Bevölkerung durch Baustellenverkehr und Bodentransporte in Grenzen zu halten, plant der Lippeverband einen Großteil der benötigten Böden auf dem Schiffsweg zur Baustelle zu transportieren.

Anlagen in Haltern am See und Marl
Als öffentlich-rechtlicher Wasserwirtschaftsverband betreibt der Lippeverband in Haltern am See 2 Kläranlagen, 14 Pumpwerke, 7 Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken. Außerdem unterhält der Verband in Haltern rund 20,9 Kilometer Wasserläufe, wovon rund 18,4 Kilometer zur Lippe zählen.

In Marl betreibt der Lippeverband als öffentlich-rechtlicher Wasserwirtschaftsverband 3 Kläranlagen, 6 Pumpwerke, 4 Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken und rund 900 Meter Kanäle. Außerdem unterhält der Verband in Marl rund 20 Kilometer Wasserläufe, wovon rund 7,8 Kilometer zur Lippe zählen.

Der Lippeverband
Der Lippeverband ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt.

Seine Aufgaben sind in erster Linie die Abwasserentsorgung und -reinigung, Hochwasserschutz durch Deiche und Pumpwerke und die Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Dazu gehört auch die ökologische Verbesserung technisch ausgebauter Nebenläufe. Darüber hinaus kümmert sich der Lippeverband in enger Abstimmung mit dem Land NRW um die Renaturierung der Lippe. Dem Lippeverband gehören zurzeit 155 Kommunen und Unternehmen als Mitglieder an, die mit ihren Beiträgen die Verbandsaufgaben finanzieren. www.eglv.de