HaLiMa: Bauabschnitt Nord II wird noch vor Weihnachten fertig

Rückbau des alten Deichs beginnt im kommenden Jahr

Haltern am See/Marl. Mit den Bauarbeiten des Bauabschnittes Nord II in HaLiMa (Haltern-Lippramsdorf/Marl) hatte der Lippeverband im Frühjahr dieses Jahres begonnen. Im Fokus stand der Umschluss der Druckrohrleitung der Pumpwerke Haltern-Lippramsdorf und Haltern-Mersch und die Verlegung eines Auslaufbauwerkes im November. Am 23. Dezember, also noch vor Weihnachten, schließt der Lippeverband die Hauptarbeiten ab. Der neue Deich bietet dann umfangreichen Hochwasserschutz. Ab dem 4. Januar folgt der Rückbau des bestehenden Altdeiches in Nord II.

Nach den Feiertagen wird der alte Deich abgetragen und in der zukünftige Auenfläche zwischen altem und neuem Deich im Projektgebiet Nord I, östlich des Oelder Wegs, verbaut. Parallel finden Restarbeiten am neuen Deich statt und das Baufeld wird geräumt. Die Gesamtfertigstellung der Deichbaumaßnahme Nord II ist für Ende Februar geplant. Dann wird auch hier der neue Deich für die Öffentlichkeit freigegeben.

Nach dem Einbau des Materials im Abschnitt Nord I ist vorgesehen, den dortigen Bestandsdeich abzutragen – voraussichtlich ab dem 3. Quartal 2022 kann das erfolgen.

Hintergrund aktueller Bauabschnitt Nord II:
Westlich des Oelder Wegs erstreckt sich seit Frühjahr 2021 das Baugebiet Nord II. Zwischen den Lippe-Kilometern 43,1 und 44,4 wird der Deich bis zu 200 Meter weit zurück ins Hinterland verlegt, um eine 17 ha große Auenlandschaft zu schaffen. Der je nach Wasserstand überflutende Bereich bietet Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum, geht aber auch auf den Hochwasserschutz ein – Wasser darf sich hier schadlos ausbreiten. Die neu entstehende, über einen Kilometer lange Deichstrecke ist mit einer geplanten Höhe von bis zu sieben Metern zwar ähnlich hoch wie der Bestandsdeich, fügt sich durch ihre sanft ansteigenden Deichseiten aber harmonischer ins Landschaftsbild ein. Darüber dürften sich auch Touristinnen und Touristen freuen, die NRW über die Römer-Lippe-Route erkunden. Der beliebte Radfernweg führt nach Abschluss der Gesamtmaßnahme über den neuen Deich.

Hintergrund HaLiMa Gesamtmaßnahme:
Mit dem Neubau der Hochwasser-Schutzdeiche an der Lippe zwischen Haltern-Lippramsdorf und Marl stellt der Lippeverband den Hochwasserschutz in dieser Region langfristig auf eine solide Grundlage. Nicht nur, dass die neuen Deiche dem Stand der Technik entsprechen – sie werden auch weiter im Hinterland liegen und dem Fluss damit Raum geben für eine rund 60 Hektar große Aue. Außerdem sind die neuen Deiche nicht so steil wie die bisherigen und fügen sich damit trotz einer Höhe von bis zu 14 Metern besser in das Landschaftsbild ein. Das Gesamtprojekt hat riesige Dimensionen: Die Deiche werden auf fünf Kilometer Flussstrecke neu gebaut, wofür insgesamt 3,2 Millionen Kubikmeter Boden bewegt wird.

Der Lippeverband
Der Lippeverband ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Seine Aufgaben sind in erster Linie die Abwasserentsorgung und -reinigung, Hochwasserschutz durch Deiche und Pumpwerke und die Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Dazu gehört auch die ökologische Verbesserung technisch ausgebauter Nebenläufe. Darüber hinaus kümmert sich der Lippeverband in enger Abstimmung mit dem Land NRW um die Renaturierung der Lippe. Dem Lippeverband gehören zurzeit 155 Kommunen und Unternehmen als Mitglieder an, die mit ihren Beiträgen die Verbandsaufgaben finanzieren. www.eglv.de