Emschergenossenschaft und Stadt Recklinghausen unterzeichnen neue Kooperationserklärung

Emscher-Region stellt sich damit für den Klimawandel auf

Recklinghausen. Die Stadt Recklinghausen hat im Mai 2014 im Rahmen der Unterzeichnung der gemeinsamen Absichtserklärung der Emscherkommunen, der Emschergenossenschaft und des Landes NRW (Ministerium…

Recklinghausen. Die Stadt Recklinghausen hat im Mai 2014 im Rahmen der Unterzeichnung der gemeinsamen Absichtserklärung der Emscherkommunen, der Emschergenossenschaft und des Landes NRW (Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz) ihre Mitwirkung an der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ erklärt. Aus der reinen Absichtserklärung ist mittlerweile eine feste Kooperationserklärung geworden – am Mittwoch wurde sie nun im Rathaus von Bürgermeister Christoph Tesche und Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, unterzeichnet.

Im Zentrum der Zukunftsinitiative stehen die Handlungs- und Gestaltungsperspektiven, die mit dem innovativen Leitbild der „Integralen Wasserwirtschaft“ und einer wassersensiblen Stadt- und Quartiersentwicklung verbunden sind.

„Eine integrale Wasserwirtschaft bringt zahlreiche Vorteile mit sich: Um den gesamten Wasserkreislauf im Blick zu behalten, führt unsere Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ unter anderem Themen wie Wasserwirtschaft, Stadtentwicklung, Freiraumplanung, Klimaanpassung und Straßenbau enger zusammen“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.

Ein praktisches Beispiel: Wird in einer Straße die Fahrbahn saniert, müsste automatisch mitgeklärt werden, ob es sich nicht auch lohnt, im Rahmen dieser Maßnahme auch gleich ohnehin anstehende Kanalbauarbeiten durchzuführen, um spätere Mehrkosten zu vermeiden. Die zur Verfügung stehenden Daten könnten darüber hinaus auch Aufschluss darüber geben, wie der Grundwasserspiegel in der Straße aussieht und ob im Zuge der Kanalbaumaßnahme nicht auch Grundwasserdrainagen gelegt werden sollten – um nasse Keller infolge steigender Grundwasserstände zu vermeiden! Die Wasserwirtschaft kann folglich einen bedeutenden Beitrag für das Leben in den Städten und Metropolregionen von morgen leisten.

Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche stellt fest: „Schon 2014 hat unsere Stadt die Absichtserklärung zu den Zielen der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ unterzeichnet, denn für Recklinghausen ist es von enormer Bedeutung, dass wir den erfolgreichen Weg der nachhaltigen Stadtentwicklung konsequent fortführen. Gerade der Emscher-Umbau zeigt hier in Recklinghausen an den renaturierten Gewässern Hellbach und Breuskes Mühlen-bach eindrücklich, welcher Motor Wasser für die Stadt- und Freiraumentwicklung ist. Mit der heutigen Unterzeichnung der Kooperationserklärung werden wir nun das Projekt mit Leben füllen.“

Kooperationen und Synergien

Die Emscher-Region verändert sich nicht nur durch den Strukturwandel. Auch der demographische Wandel und der Klimawandel verändern Zielrichtungen in der Siedlungsentwicklung und stellen die Region vor neue Herausforderungen. Diese Anforderungen müssen die Planungen aller Beteiligten in der Region in abgestimmten Prozessen ausgewogen berücksichtigen. Um die Städte in der Emscher-Region auch unter sich ändernden Rahmenbedingungen zukunftsfähig zu halten, müssen Veränderungen mit einer Stadtgestaltung verbunden sein, die ein intaktes Lebensumfeld ermöglicht und einen Qualitätsgewinn für das städtische Leben erzeugt.

Herausforderung Klimawandel

Die Anpassung an den Klima-wandel ist eine elementare Aufgabe aller Planungen. Der Umgang mit dem Regenwasser als Bestandteil der integralen Wasserwirtschaft in Siedlungsgebieten ist ein Leitthema für nahezu alle Ziele. Wasserwirtschaft hat damit eine tragende Rolle in der Stadtgestaltung und Stadtentwicklung. Die Vernetzung von Grünzügen und Wasserachsen, temperaturregulierende Wasserflächen, dezentrale Puffer- und Speicherräume zum Rückhalt von Starkregen, die Gestaltung von urbaner Landschaft mit der Bewirtschaftung von Regenwasser sind elementare Bestandteile in der ökologischen Stadtentwicklung und der Anpassung und Minderung der Klimawandelfolgen.