Emschergenossenschaft erneuert Schütztafeln am HRB Ickern-Mengede

Arbeiten am Sperrbauwerk dauern voraussichtlich bis Ende Oktober

Dortmund/Castrop-Rauxel. Die Emschergenossenschaft erneuert ab der kommenden Woche (Dienstag, 2. Juni) die vier Schütztafeln am Sperrbauwerk des Hochwasserrückhaltebeckens Ickern-Mengede. Zudem werden im Zuge der Arbeiten auch die Stahlrahmen des Bauwerks ausgetauscht. Die Maßnahme wird voraussichtlich Ende Oktober 2020 abgeschlossen. Zunächst werden die beiden in Fließrichtung gesehenen linken Schütztafeln zur Überarbeitung ausgebaut werden, im Anschluss daran folgen die beiden rechten.

Zunächst wird dafür am Sperrbauwerk ein Gerüst aufgebaut, bevor die beiden linken Tafeln mit einem Kran ausgehoben und abtransportiert werden. Dabei entspricht das Vorgehen der Emschergenossenschaft den Vorgaben der unteren und höheren Naturschutzbehörde, sodass Uferrand- und Grasbereiche in der Brutzeit unberührt bleiben. Stattdessen werden Geräte und Material mit einem Kran über die entsprechenden Stellen gehoben.

Voraussichtlich im August werden die Tafeln, die in der Zwischenzeit durch ein Provisorium ersetzt werden, dann wieder am Sperrbauwerk eingesetzt. Sobald die linken Schütztafeln sich gerichtet und neu lackiert wieder an ihrer ursprünglichen Stelle befinden, folgt die Überarbeitung der beiden rechten Tafeln, die bis Ende Oktober geplant ist. Mit der Inbetriebnahme der erneuerten Tafeln kommt am Sperrbauwerk auch eine moderne Steuerungssoftware zum Einsatz.

Darüber hinaus werden im Rahmen der Arbeiten auch die Stahlrahmen des Bauwerks ausgebaut und durch stärkere ersetzt. Während der Arbeitszeiten kann es werktags zwischen 7 und 20 Uhr zu einem erhöhten Geräuschpegel kommen. Für eine gefahrlose Bauabwicklung muss außerdem auch die Holzbrücke über die Emscher am Sperrbauwerk ab Dienstag, 2. Juni, gesperrt werden.

Wenn dort keine Arbeiten stattfinden, wird die Brücke – jeweils abhängig vom Arbeitsfortschritt – zwischenzeitlich tageweise geöffnet. Alternativ kann die Emscher durchgängig über die Brücke in Höhe der JVA etwa 500 Meter flussabwärts überquert werden. Die Emschergenossenschaft bittet um Verständnis bei etwaigen Beeinträchtigungen.

Hintergrund
Das Hochwasserrückhaltebecken Ickern-Mengede speichert nach seiner Fertigstellung Wasser, das bei punktuellen, starken Niederschlägen oder aus lang anhaltendem Dauerregen auftritt – insgesamt fasst es bis zu 1,1 Millionen Kubikmeter. Im Hochwasserfall werden die Schütztafeln dann teilweise oder auch ganz geschlossen, um die Hochwasserwellen aufzufangen.

Schließlich werden die Tafeln dann dosiert wieder geöffnet, um das Wasser gesteuert und gefahrlos wieder in den Unterlauf der Emscher abzugeben. Die Erneuerung ist notwendig, da leichte Verformungen an den Schütztafeln aufgefallen waren. Dadurch hatten sich die Zeiten zum Öffnen und Schließen geringfügig verlängert.

Dortmund
Als öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsverbände betreiben Emschergenossenschaft und Lippeverband in Dortmund 2 Kläranlagen, 24 Pumpwerke, 78 Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken und rund 121,1 Kilometer Kanäle (29,9 davon Emscher). Außerdem unterhält der Verband in Dortmund rund 93,5 Kilometer Wasserläufe, wovon rund 27 Kilometer (ökologisch verbessert) zur Emscher zählen.

Castrop-Rauxel
Die Emschergenossenschaft betreibt in Castrop-Rauxel eine Abwasservorbehandlungsanlage, 2 Pumpwerke, 16 Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken und rund 35 Kilometer Kanäle. Außerdem unterhält der Verband in Castrop-Rauxel rund 25 Kilometer Wasserläufe, wovon rund 6 Kilometer zur Emscher zählen.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.

Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,38 Milliarden Euro investiert werden. www.eglv.de