Emscher-Mündung: Verfüllung des Altarmes in den Rhein macht Fortschritte

Auf dem alten Flussbett entsteht in Kürze ein Rad- und Wanderweg

Dinslaken/Voerde. Die Emschergenossenschaft schreitet mit der Verfüllung der alten Emscher-Mündungstrasse im Moment zügig voran. Das trockengelegte Flussbett soll auf einer Strecke von rund 400 Metern mit rund 80.000 Kubikmetern Erde sowie 25.000 Tonnen Wasserbausteinen aufgefüllt werden. Diese sind unter anderem beim Ausheben der rund 20 Hektar großen Auenfläche angefallen. Nach dem Abschluss der Maßnahme im Sommer 2023 erstellt die Emschergenossenschaft auf dem Altarm einen neuen Rad- und Wanderweg.

Im Jahr 2014 wurde mit dem Neubau einer naturnahen Emscher-Mündung samt Aue begonnen. Über eine Strecke von rund 500 Metern wurde der Fluss nach Norden verlegt. Seit November 2022 fließt er bereits durch diese neue Aue in den Rhein. Zunächst floss die Emscher zur Entlastung der Baustelle sowohl durch den neuen als auch durch den alten Arm. Nach dem Abklemmen des Altarmes vor wenigen Wochen ist dieser nach und nach trockengefallen und kann nun verfüllt werden.

Für lange Zeit stürzte der Fluss über ein technisches Mündungsbauwerk aus Beton sechs Meter tief in den Rhein. Seit dessen Inbetriebnahme im Jahr 1949 prägte es das Bild der Emscher am Rhein. Damit stellte das Bauwerk jedoch auch eine unüberwindbare Barriere für Fische dar, denen der Weg stromaufwärts dadurch verwehrt blieb. Die neue Mündungsaue löst dieses Problem: Der Höhenunterschied von sechs Metern zwischen den beiden Gewässern wird nun sanft ausgeglichen, unter anderem durch fischfreundliche Sohlgleiten. Fische aus dem Rhein können so auch stromaufwärts die Emscher hochschwimmen – die Mündung ist nun „barrierefrei“. Das Absturzbauwerk wird auch nach Abschluss der Verfüllung für künftige Generationen erhalten bleiben – als Zeugnis der Wasserwirtschaft im industriellen Ruhrgebiet.

Die entstandene Auenfläche im Norden soll in Zukunft als Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten dienen. Zusätzlich leistet die Aue als Retentionsraum einen Beitrag zum Hochwasserschutz an Emscher und Rhein. Das Gebiet um die Mündung soll ein Ort der Naherholung werden, an dem sich Mensch und Tier an der Natur erfreuen können.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.www.eglv.de