Emscher-Mündung: Aushub des Auenfeldes ist gestartet

Rheindeich wird im nächsten Jahr geöffnet

Dinslaken. An der Emscher-Mündung läuft aktuell der letzte Bauabschnitt. In diesem verlegt die Emschergenossenschaft die Mündung der Emscher in den Rhein nach Norden und gestaltet eine neue Auenfläche. Für diese wird aktuell Boden abtransportiert. Dadurch kann es zurzeit zu erhöhtem Baustellenverkehr kommen. Die Emschergenossenschaft bittet um Verständnis für etwaige Beeinträchtigungen.

Durch die neuen Auenflächen entsteht an der Emscher-Mündung zukünftig ein Paradies für Pflanzen und Tiere. Gewässertypische Tier- und Pflanzenarten sollen sich im neu entstehenden Auenbereich wohlfühlen.

Auch die Durchlässigkeit des Gewässers für Fische wird durch die Nordverlegung der Mündung und den Einsatz von Sohlgleiten hergestellt. Mithilfe der Sohlgleiten können die Fische, wie über eine Treppe, das Gewässer durchqueren. Die Öffnung des Rheindeichs ist für den Spätsommer 2022 geplant.

Zum Hintergrund:
Nördlich der Dinslakener Siedlung „Am Stapp“ fließt die Emscher seit Jahren gradlinig und eingedeicht über ein Absturzbauwerk in den Rhein. Diese Lösung schafft wasserwirtschaftliche Sicherheit, bildet jedoch auch eine bis zu sechs Meter hohe ökologische Barriere zwischen Rhein und Emscher.

Um die Vorgaben und Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen, muss die Emscher unter vielfältigen, restriktiven Randbedingungen um knapp 500 Meter in Richtung Voerder Stadtgebiet verlegt sowie abschnittsweise und stufenweise ökologisch verbessert werden. An der Emscher-Mündung soll der neu zu schaffende, großflächige Auenbereich mit seiner Strukturvielfalt für gewässertypische Pflanzen- und Tierarten einen wichtigen Bestandteil der Neuen Emscher bilden. Mit der Planung soll eine attraktive und ökologisch wirksame Verflechtung der Flüsse Emscher und Rhein sowie darüber hinaus auch der beiden Natur- und Erholungsräume Rheinaue Walsum im Süden und Wohnungswald im Norden erreicht werden.

Für die neue Emscher-Mündung wurde im August 2008 bei der Bezirksregierung Düsseldorf ein Antrag auf Planfeststellung eingereicht und dieser im August 2009 erörtert. Am 18. September 2013 erfolgte schließlich die Übergabe des Planfeststellungsbeschlusses durch die Bezirksregierung an die Emschergenossenschaft.

Nach Erhalt des Planfeststellungsbescheides begann die Emschergenossenschaft umgehend mit den ersten Vorbereitungen, sodass der Umbau der Mündung in 2014 starten konnte.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.

Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,5 Milliarden Euro investiert werden. www.eglv.de