Eine Brücke für den Roßbach

Maßnahme dient dem Hochwasser- und Naturschutz, Vorbereitungen laufen ab dem 23. Mai an

Dortmund. Nicht mehr unterirdisch in Rohren eingesperrt, sondern frei in seinem natürlichen Bachbett soll der Roßbach am Bärenbruch in Dortmund-Marten künftig fließen. Der ansonsten von der Emschergenossenschaft renaturierte Bach wird an dieser Stelle unterhalb der Straße durchgeführt. Der Bach wird nun befreit, für den Verkehr baut die Emschergenossenschaft im kommenden Jahr auf der Straße Bärenbruch eine Brücke über den Roßbach. Die vorbereitenden Maßnahmen beginnen bereits am Montag, 23. Mai, und werden zirka zwei Wochen dauern. Die Emschergenossenschaft bittet um Verständnis für etwaig auftretende Beeinträchtigungen.

„Vor den engen Rohren, durch die der Roßbach zurzeit noch unter der Straße fließt, staut sich bei Hochwasser das Wasser auf und stellt somit einen Abflussengpass dar, der mit der Baumaßnahme beseitigt wird. Außerdem wollen wir mit unserer Baumaßnahme die ökologische Durchlässigkeit des Gewässers verbessern“, erklärt Projektleiter Franz-Josef Rüller von der Emschergenossenschaft.

Der Bach ist ober- und unterhalb der Durchlassrohre, dem sogenannten Düker, von dem für das Generationenprojekt Emscher-Umbau verantwortlichen Wasserwirtschaftsverband renaturiert worden. Doch für Pflanzen und Tiere, die dank der Renaturierung im Bach wieder heimisch geworden sind, bildet der Düker eine unüberwindbare Barriere. Durch den Bau der neuen Brücke kann der Bach oberirdisch fließen und der Düker wird abgerissen.

Die unterirdischen Leitungen für Gas, Strom, Wasser, Telekommunikation und Internet müssen zunächst aus dem Gehweg- und Straßenbereich in die seitlichen Randbereiche des Dükers verlegt werden. Dafür wird ab Montag 23. Mai, für rund zwei Wochen das Erdreich in diesen Randbereichen abgetragen. Für diese vorbereitenden Maßnahmen kann der Verkehr weitgehend ungehindert fließen, eine veränderte Verkehrsführung zum Beispiel durch eine Baustellenampel oder einseitige Sperrung ist nicht notwendig.

Sind die Randbereiche frei, werden die provisorischen Leitungen von den jeweiligen Betreibern voraussichtlich ab Juni 2022 verlegt. 2023 beginnen dann die eigentlichen Arbeiten zum Bau der neuen Brücke und zum Abriss des Dükers. Die Brücke wird in einer Breite von rund 15,70 Metern über den Roßbach führen. Sie wird in zwei Abschnitten hergestellt, sodass während des Baus der Verkehr einspurig über den Bach geführt wird. Die Bauzeit beträgt rund zwei Jahre. Die Kosten liegen bei rund 3,7 Millionen Euro. „Der Brückenbau dient sowohl dem Hochwasser- als auch dem Naturschutz. Anwohnerinnen und Anwohner wie auch die Tier- und Pflanzenwelt werden von der neuen Brücke profitieren“, so Rüller.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz. www.eglv.de