Dortmund: Mit 10,4 Millionen Euro förderte die Europäische Union den Emscher-Umbau in DO-Hörde

Dortmund. Am 26. Mai entscheidet die Bevölkerung über die Zusammensetzung des nächsten Europäischen Parlaments. Die Europäische Union (EU) erscheint vielen Menschen in der Region…

Dortmund. Am 26. Mai entscheidet die Bevölkerung über die Zusammensetzung des nächsten Europäischen Parlaments. Die Europäische Union (EU) erscheint vielen Menschen in der Region weit weg, dabei hat sie reichlich positiven Einfluss auf die Entwicklung unserer Region. Das Generationenprojekt Emscher-Umbau wird erheblich mit Geldern aus Brüssel gefördert. So auch die Renaturierung der Emscher im Bereich des Phoenix Sees in Dortmund-Hörde: Mit insgesamt 10,4 Millionen Euro an Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE/Ziel 2) beteiligte sich die EU an der Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in Hörde.

Um das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für das Engagement der EU auch in dieser Region zu schärfen, informiert die Emschergenossenschaft gemeinsam mit dem Lippeverband bis zum 26. Mai in ihren sozialen Netzwerken über ihre zahlreichen Projekte, die maßgeblich von der EU mitfinanziert werden und zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität im Revier beitragen. Die Verbände beteiligen sich damit auch an der Aktion #europasindwir des Initiativkreises Ruhr.

„Die Europäische Union ist eine der größten Errungenschaften nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten den Frieden und die Versöhnung unter den ehemaligen Kriegsparteien gesichert, heute bringt sie maßgebliche Vorteile für das alltägliche Leben hier in unserer Region“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband.

„Die EU ist für uns alle viel bedeutsamer, als die meisten Menschen es glauben. Doch die Idee der EU gelingt nur, wenn ihre Mitglieder ihre Einigkeit vertiefen und vorantreiben – und sich nicht spalten lassen.“ In der jüngsten Vergangenheit, so Paetzel, ist das Konzept Europa vorrangig von Rechtsradikalen sowohl aus dem deutschen als auch europäischen Raum attackiert worden: „Diesen Demagogen dürfen wir nicht das Feld überlassen. Wir brauchen keinesfalls weniger EU, sondern mehr, sozialer, gerechter, ökologischer und fortschrittlicher!“, erklärt Uli Paetzel die Informationskampagne der beiden Verbände.

Für das Revier und für die Städte in der Emscher-Lippe-Region bringt Brüssel ganz konkrete Vorteile. Zahlreiche Renaturierungsprojekte im Rahmen des Emscher-Umbaus werden von der EU finanziell gefördert (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung). Um nur einige wenige Beispiele zu nennen: die Alte Emscher in Duisburg; der Borbecker Mühlenbach in Essen; der Deininghauser Bach in Castrop-Rauxel; der Dorneburger Mühlenbach in Herne; der Haarbach, der Hahnenbach, der Nattbach und der Witringer Mühlenbach in Gladbeck; der Hörder Bach und die Emscher in Dortmund sowie der Vorthbach in Bottrop!

Darlehen der EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat der Emschergenossenschaft für den Bau des Abwasserkanals Emscher zudem in den vergangenen Jahren ein zinsgünstiges Darlehen in Höhe von rund einer Milliarde Euro zur Verfügung gestellt. Das bringt den positiven Effekt mit sich, dass die Abwasserbeiträge der Region an die Emschergenossenschaft trotz der Milliardeninvestition in den Emscher-Umbau verhältnismäßig moderat angepasst werden konnten.

Weitere EU-Förderprojekte
Etliche weitere Projekte werden darüber hinaus von der EU mitfinanziert. Das Projekt „PILLS“ zur Reduzierung von Medikamentenrückständen im Abwasser in Gelsenkirchen erhielt rund 1,3 Millionen Euro an EU-Förderung (Förderprogramm: INTERREG III B Nordwesteuropa). Auch das Nachfolgeprojekt „NO PILLS“ inkl. Sensibilisierungskampagne in Dülmen sowie Bau und Forschungsbetrieb einer Aktivkohlereinigungsstufe auf der dortigen Kläranlage des Lippeverbandes förderte die EU mit 870.000 Euro aus dem Programm INTERREG IV B Nordwesteuropa.

Im Rahmen der Kunstausstellung „Über Wasser gehen“ am Lippe-Zufluss Seseke erhielt der Lippeverband für den Ausbau von Radwegen und den Gewässer-Umbau begleitende Kunstobjekten 2,6 Millionen Euro aus dem EU-Förderprogramm Ziel 2 NRW.

Das Klimaanpassungsprojekt „Future Cities“ in den Städten Kamen, Bottrop, Unna und Dortmund inkl. der Kampagne „Stark gegen Starkregen“ förderte die EU mit rund 2 Millionen Euro aus dem Programm INTERREG IV B Nordwesteuropa. Für die in diesem Zuge umgesetzte Maßnahme „Grün-blauer Klimakorridor Heerener Mühlbach Kamen“ hat der Lippeverband sogar einen Preis des Umweltbundesamtes gewonnen!

Ebenfalls 2 Millionen Euro flossen aus dem Programm Life+ aus Brüssel nach Hamm: Dort hat der Lippeverband gemeinsam mit der Stadt Hamm die Lippeauen ökologisch aufgewertet.

Für das höchst innovative Projekt „Phos4you – Rückgewinnung von Phosphor aus häuslichem Abwasser“ in Dinslaken erhielten Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 3 Millionen Euro aus Brüssel (Förderprogramm: INTERREG V B Nordwesteuropa).

Fazit
Die Europäische Union ist gut für die Menschen in unserer Region. Wir brauchen vielmehr davon, nicht weniger. Zur Stärkung der EU und zur Wahrung der Demokratie in Europa können alle ihren Teil beitragen – indem sie am 26. Mai mitwählen und damit den Fortbestand der EU sichern! Denn: Europa sind wir!

Die Emschergenossenschaft und der Lippeverband
Emschergenossenschaft und Lippeverband sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringen und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben.

Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um.

Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1600 Mitarbeiter und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen (rund 740 Kilometer Wasserläufe, rund 1320 Kilometer Abwasserkanäle, rund 350 Pumpwerke und fast 60 Kläranlagen).