Bürgerinformation zum Hauptkanal Sterkrade

Zweiter Bauabschnitt beginnt in Kürze

Oberhausen. Die Bauarbeiten der Emschergenossenschaft für den neuen Abwasserkanal am Hauptkanal Sterkrade in Oberhausen schreiten voran. Während der erste Bauabschnitt bereits begonnen hat, soll…

Oberhausen. Die Bauarbeiten der Emschergenossenschaft für den neuen Abwasserkanal am Hauptkanal Sterkrade in Oberhausen schreiten voran. Während der erste Bauabschnitt bereits begonnen hat, soll in Kürze auch der zweite Bauabschnitt folgen, der sich von der Erlenstraße bis zur Wewelstraße entlang des Gewässers erstreckt. Über den Bauablauf und weitere Details informiert die Emschergenossenschaft nun interessierte Anwohnerinnen und Anwohner am Dienstag, 17. Dezember, um 19 Uhr im Forum der Christoph-Schlingensief-Schule, Von-Trotha-Str. 105, in 46149 Oberhausen.

Die wesentlichen Arbeiten im zweiten Bauabschnitt belaufen sich auf die Verlegung der unterirdischen Kanäle im Vortriebsverfahren. Dabei werden die Rohre durch mehrere Baugruben an verschiedenen Stellen in den Baugrund eingebracht. Insgesamt werden Kanäle mit Innendurchmessern zwischen 50 Zentimetern und 1,20 Metern auf einer Länge von etwa 720 Metern verlegt. Diese Arbeiten sollen voraussichtlich bis Mitte 2021 abgeschlossen werden.

Dritter Bauabschnitt bis 2021

Im dritten Bauabschnitt werden dann eine Regenwasserbehandlungsanlage (siehe Hintergrund-Info) gebaut sowie weitere Kanalarbeiten von der Wewelstraße bis hinter die Leuthenstraße durchgeführt. Die Bauzeit für diesen Abschnitt ist von Mitte 2020 bis Ende 2021 geplant. Bevor die Arbeiten zur Verlegung der Kanalrohre aber beginnen können, werden im Januar und Februar zwischen der Erlenstraße und der Leuthenstraße entlang des Gewässers Rodungsarbeiten zur Vorbereitung der Baumaßnahme stattfinden.

Baustelleneinrichtungsfläche wird vorbereitet

Zudem wird ab dem 13. Januar auf dem landwirtschaftlich genutzten Gebiet zwischen der Straße „Am Wehrgraben“ und der Weierstraße eine Fläche zur Baustelleneinrichtung vorbereitet. Nach Abschluss der Arbeiten am Hauptkanal Sterkrade wird die Fläche wiederhergerichtet. Außer zwei Schachtbauwerken wird dann von der Maßnahme nichts mehr sichtbar sein.

Die Emschergenossenschaft bittet um Verständnis bei etwaigen Lärm- und Verkehrsbeeinträchtigungen.

Hintergrund-Info:

Regenwasserbehandlung: die Funktionsweise

Eine Regenwasserbehandlungsanlage dient der Trennung von sauberem Regenwasser und schmutzigem Abwasser. In einem Stauraumkanal oder Regenüberlaufbecken wird bei starken Niederschlägen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal und anschließend zur Kläranlage transportiert werden.

Das oben schwimmende, weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“. Mit Hilfe der Regenwasserbehandlungsanlagen erhalten die Gewässer also weitestgehend sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden.

Das ist nicht nur ökologisch äußerst sinnvoll, sondern auch ökonomisch – denn die Abwasserkanäle müssen nicht durchgängig übergroß dimensioniert werden, was die Baukosten erheblich senkt! Zudem gehört sauberes Regenwasser ins Gewässer und nicht in die Kläranlage, wo es unnötigerweise noch einmal für viel Geld gereinigt würde.