Bauarbeiten am Schwarzbach machen Fortschritte

Emschergenossenschaft baut Stauraumkanal in Gelsenkirchen und Essen

Gelsenkirchen/Essen. Die Bauarbeiten der Emschergenossenschaft am Schwarzbach in Gelsenkirchen und Essen machen Fortschritte. Aktuell wird dort auf einer Strecke von rund zwei Kilometern die Regenwasserbehandlungsanlage GE-Dickmannsweg einschließlich der Abwasserkanäle gebaut. Damit wird der Schwarzbach vom Abwasser befreit und aus der Köttelbecke wird ein sauberer und naturnaher Fluss – ein Mehrwert für Menschen und Natur!

Etwa 32 Millionen Euro investiert die Emschergenossenschaft in die Verlegung der unterirdischen Kanalrohre. Diese erfolgt überwiegend in offener Bauweise, unter der Bahntrasse wird der Kanal im bergmännischen Vortriebsverfahren gebaut. Die Zufahrt zu den einzelnen Schachtstandorten erfolgt über die folgenden Straßen: Kappertsiepen, Rotthauser Straße, Imhoffweg, Am Achternberg und Mechtenbergstraße.

Die Emschergenossenschaft wird alles daran tun, die Einschränkungen für die Anwohnerinnen und Anwohner im Zuge der Baumaßnahme so gering wie möglich zu halten und bittet um Verständnis bei etwaigen Beeinträchtigungen.

Hintergrund
Eine Regenwasserbehandlungsanlage dient der Trennung von sauberem Regenwasser und schmutzigem Abwasser. In einem Stauraumkanal oder Regenüberlaufbecken wird bei starken Niederschlägen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal und anschließend zur Kläranlage transportiert werden.

Das oben schwimmende, weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“. Mit Hilfe der Regenwasserbehandlungsanlagen erhalten die Gewässer also weitestgehend sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden.

Das ist nicht nur ökologisch äußerst sinnvoll, sondern auch ökonomisch – denn die Abwasserkanäle müssen nicht durchgängig übergroß dimensioniert werden, was die Baukosten erheblich senkt! Zudem gehört sauberes Regenwasser ins Gewässer und nicht in die Kläranlage, wo es unnötigerweise noch einmal für viel Geld gereinigt würde.

Emschergenossenschaft und Lippeverband
Emschergenossenschaft und Lippeverband betreiben in Gelsenkirchen 2 Kläranlagen, 2 Abwasservorbehandlungsanlagen, 29 Pumpwerke, 17 Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken und rund 43,3 Kilometer Kanäle (22,4 davon Emscher). Außerdem unterhält der Verband in Gelsenkirchen rund 48,1 Kilometer Wasserläufe, wovon rund 8,3 zur Emscher zählen.

In Essen betreibt die Emschergenossenschaft 19 Pumpwerke und 18 Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken und rund 24,6 Kilometer Kanäle (davon 7,5 Kilometer Emscher). Außerdem unterhält der Verband in Essen rund 34,1 Kilometer Wasserläufe, wovon rund 2,6 Kilometer zur Emscher zählen.

Emschergenossenschaft und Lippeverband sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringen und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um.

Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1700 Mitarbeiter und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen. www.eglv.de