Am Schwarzbach entsteht eine Regenwasserbehandlungsanlage

Vorbereitende Baumfällarbeiten im Januar und Februar

Gelsenkirchen. Die Emschergenossenschaft baut eine neue Regenwasserbehandlungsanlage am Pumpwerk Gelsenkirchen-Altstadt. Dazu werden im Januar und Februar auf dem Standort des Pumpwerks und in den…

Gelsenkirchen. Die Emschergenossenschaft baut eine neue Regenwasserbehandlungsanlage am Pumpwerk Gelsenkirchen-Altstadt. Dazu werden im Januar und Februar auf dem Standort des Pumpwerks und in den geplanten Zufahrtsbereichen insbesondere südlich der Holbeinstraße und östlich der Schwarzmühlenstraße Baumfällungen für die geplante Baumaßnahme durchgeführt. Wertvolle, landschaftsprägende Gehölze speziell am direkt angrenzenden Stadtgarten sollen erhalten bleiben.

Die vorbereitenden Arbeiten bilden den Auftakt für die geplanten Entflechtungsmaßnahmen rund um das Pumpwerk Gelsenkirchen-Altstadt, das derzeit noch Abwasser und Reinwasser gemeinsam fördert. Im Rahmen des Emscher-Umbaus sollen die Zuläufe der kommunalen Kanäle auf dem Pumpwerksgelände an neue genossenschaftliche Kanäle angeschlossen werden, die dann in insgesamt vier Entlastungsbauwerke münden sollen.

So wird das notwendige Stauraumvolumen zur Mischwasserbehandlung sowohl durch die neuen genossenschaftlichen Kanäle als auch die angeschlossene kommunale Kanalisation geschaffen. Ein Entlastungsbauwerk entsteht in unmittelbarer Nähe zum Schwarzbach, ein weiteres entsteht am Holbeingraben und zwei weitere am Hauptkanal Gelsenkirchen. Die Bauarbeiten sollen im Spätsommer dieses Jahres beginnen und zirka zwei Jahre andauern.

Die Funktionsweise

Eine Regenwasserbehandlungsanlage dient der Trennung von sauberem Regenwasser und schmutzigem Abwasser. In einem Stauraumkanal oder Regenüberlaufbecken wird bei starken Niederschlägen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal und anschließend zur Kläranlage trans-portiert werden.

Das oben schwimmende, weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“. Mit Hilfe der Regenwasserbehandlungsanlagen erhalten die Gewässer also weitestgehend sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden. Das ist nicht nur ökologisch äußerst sinnvoll, sondern auch ökonomisch – denn die Abwasserkanäle müssen nicht durchgängig übergroß dimensioniert werden, was die Baukosten erheblich senkt! Zudem gehört sauberes Regenwasser ins Gewässer und nicht in die Kläranlage, wo es unnötigerweise noch einmal für viel Geld gereinigt würde.