Sprung über die Emscher

Neue Landmarke am Wasserkreuz

Wahrzeichen für den Strukturwandel

Sie hat eine einzigartige Optik – und damit das Potenzial, zu einem der beliebtesten Fotomotive der Region zu werden: der „Sprung über die Emscher“. Der Baustart für die spektakuläre Brücke über den Rhein-Herne-Kanal und die Emscher erfolgte im April 2021.

Die Brücke für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen mit begleitenden Freianlagen am angrenzenden „Platz der Schichten“ und „Brückenvorplatz West“ entsteht am Wasserkreuz in Castrop-Rauxel. Dort, wo die Emscher den Rhein-Herne-Kanal unterquert und wo in 16 Metern Tiefe der Abwasserkanal Emscher als neue abwassertechnische Hauptschlagader das Schmutzwasser der Region unterirdisch abführt. Die Abwasserfreiheit als Schlüssel zur neuen ökologischen Zukunft der Region wird mit dem „Sprung über die Emscher“ als städtebauliches Ausrufezeichen symbolisiert. Die Brücke wird eine neue Landmarke der Region und ein echtes Wahrzeichen für den Strukturwandel durch den Emscher-Umbau.

Vor allem wegen des immer stärker werdenden Freizeitverkehrs am Wasserkreuz führt die neue Wegeverbindung zu einer deutliche Aufwertung der Region. Durch die Bauweise der Brücke ergeben sich beim Überqueren zudem immer wechselnde Blickwinkel auf die Landschaft des Emschertal, sodass der Mehrwert des Emscher-Umbaus besonders deutlich und erlebbar wird.

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (ehemals Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat) fördert den Brückenbau im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“. Seit 2014 werden damit jährlich investive und konzeptionelle Vorhaben mit besonderer nationaler bzw. internationaler Wahrnehmbarkeit unterstützt.

Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

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Nationale Projekte des Städtebaus

Stadt Castrop-Rauxel

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Startschuss im April 2021

Gaben vor Ort am Wasserkreuz den Startschuss für den Brückenbau: Rajko Kravanja, Bürgermeister von Castrop-Rauxel, und Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. Das Projekt setzt die Emschergenossenschaft für die Stadt Castrop-Rauxel um.

Nachhaltige Mobilität und Quartiersentwicklung

Mit dem Bau der Brücke wird das vorhandene Radwegenetz erweitert und eine neue Verbindung zwischen den beiden Städten Castrop-Rauxel und Recklinghausen geschaffen. Zukünftig führen die regionalen Radwege Emscher-Park-Radweg und Emscher-Weg über den „Sprung über die Emscher“. Somit werden nicht nur die beiden Städte, sondern auch einzelnen Quartiere und Stadtteile besser vernetzt und urbane sowie ländliche Räume stärker miteinander verbunden.  Zudem fördert das Projekt die nachhaltige Mobilität, vor allem die des Radverkehrs, in der Region.

 

Copyright: Emschergenossenschaft/DKFS
Copyright: Emschergenossenschaft/DKFS

Das Brückenbauwerk selbst stellt sowohl aus gestalterischer als auch aus bautechnischer Sicht eine große Herausforderung dar. Die stählerne Zügelgurtbrücke überspannt mit mehreren Feldern zweimal die Emscher und einmal den Rhein-Herne-Kanal. Einzelne Brückenfelder werden durch einen schräg stehenden elf Meter hohen Pylon gehalten. Das Brückenbauwerk ruht weiterhin auf vier Stahlstützen. Zwei weitere Stützen sind als imposante Treppenanlage ausgebildet, welche den Zugang auf die zukünftigen Emscher-Terrassen als auch zum „Platz der Schichten“ ermöglichen.

Daten und Fakten

Gesamtlänge der Brücke 412 Meter
Längste Abspannung über dem Rhein-Herne-Kanal zirka 108 Meter
Nutzbare Brückenbreite 2,5 Meter
Stahlstützen auf Betonsockel 4 Stück
Meter über der Geländeoberkante 12 Meter
Verbaute Tonnen Stahl zirka 900 Tonnen

Aktueller Stand

Die Brücke nimmt nun mehr und mehr Gestalt an. Die über 800 Meter Brückengeländer wurden in den vergangenen Monaten in aufwendiger Kleinarbeit erst vormontiert, teilweise ausgerichtet und dann verschweißt. Die Schweißarbeiten dauern noch immer an. Leider mussten witterungsbedingt die Korrosionsschutzarbeiten für das Aufbringen des Farbanstriches nun bis Anfang 2024 unterbrochen werden. Sobald alle Schweiß- und Korrosionsschutzarbeiten abgeschlossen sind, kann im Frühjahr der Fahrbahnbelag aufgebracht und die Beleuchtung installiert werden.

Aktuell befinden sich die Freianlagenbauer auf dem Baufeld, um die Bodenanfüllungen für die Treppenanlagen sowie die Oberflächen rund um das Brückenbauwerk im Osten und Westen herzustellen. Mit den Pflanzarbeiten soll ebenfalls begonnen werden. Wir hoffen auf einen milden und trockenen Winter, damit die Arbeiten nicht zu sehr behindert werden und sich dadurch verzögern.

Die Inbetriebnahme ist je nach Dauer der Kälteperiode für Spätsommer 2024 geplant.

Luftaufnahme vom Sprung über die Emscher. Foto: Rupert Oberhäuser/EGLV
Pylon und Zügel mit Treppenanlage. Foto: Rupert Oberhäuser/EGLV
Schweißarbeiten am Geländer. Foto: Rupert Oberhäuser/EGLV
Treppenanlage der Brücke. Foto: Rupert Oberhäuser/EGLV
Böschungsarbeiten. Foto: Rupert Oberhäuser/EGLV

Ansprechperson

Simone Kern

Projektleiterin Bau