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An der Stadtgrenze zwischen Castrop-Rauxel und Recklinghausen setzt die Emschergenossenschaft zusammen mit den beteiligten Kommunen (neben Castrop-Rauxel und Recklinghausen auch Herne und Herten) und dem RVR bis 2023 das Projekt „Emscherland“ um. Zu den darin enthaltenen Projektbausteinen gehören der Natur- und Wasser-Erlebnis-Park, die Emscher-Promenade, der Gewässer-Lernort und Wasser-Erlebnis (Blaues Klassenzimmer) sowie die Emscher-Terrassen. Gefördert werden diese Maßnahmen aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Ebenfalls zum „Emscherland“ gehört der Bau der Brücke „Sprung über die Emscher“, der im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert wird.
Dort, wo die Emscher, der Suderwicher Bach und der Rhein-Herne-Kanal aufeinandertreffen, ist auf einer Fläche von rund 30 Hektar ein interkommunaler Erlebnispark entstanden. Die vielfältigen Angebote des Parks umfassen weitläufige Staudenbeete, beeindruckende Aussichtspunkte in die naturnah umgestaltete Auenlandschaft, einen Spielplatz, einen Gewässerlernort, ein Imkerhaus, eine Streuobstwiese und Themengärten. Der Park bietet jedoch nicht nur Erholungsmöglichkeiten, sondern erfüllt auch Bildungsfunktionen, etwa an den Schulungsbeeten der Themengärten, am Lehrbienenstand oder in den für diese Zwecke errichteten Gebäuden. Im Fokus steht hierbei neben der Vermittlung ökologischer Zusammenhänge insbesondere die Bildung für nachhaltige Entwicklung. Die Grünpflege erfolgt durch gemeinnützige Träger, welche im Park Beschäftigung, Qualifizierung und Ausbildung von Langzeitarbeitslosen realisieren.
Auf dem rund 18 Kilometer langen Abschnitt des Emscher-Weges – zwischen dem Schellenbruchgraben in Herten und der Ickerner Straße in Castrop-Rauxel – entsteht die Emscher-Promenade: An rund 25 herausragenden Stellen werden Aufenthalts-, Spiel- und Bildungsstationen gebaut. Durch neue Brücken und Unterführungen unter stark befahrenen Straßen können die Menschen die Natur und die Angebote entlang der neuen Emscher-Promenade vom Start bis zum Ende zu Fuß oder mit dem Fahrrad sicher genießen. Die einzelnen Maßnahmen werden nach und nach bis Mitte 2024 fertig gestellt.
Die Schellenbruchterrassen bilden den westlichen Auftakt des Projektgebietes. Durch die neu geplante Unterführung an der Ewaldstraße wird es möglich, die Querung der viel befahrenen Straße zu vermeiden. Von Osten her kommend lädt ein kleiner Hain aus heimischen Bäumen zum Verweilen ein. Eine unter den Bäumen platzierte, bespielbare Pferdeskulptur stellt eine Verbindung zur Geschichte der Emscherbruchpferde her, die einst im Emscher-Bruch lebten und auf der nahen Cranger Kirmes verkauft wurden.
An der Stadtgrenze zwischen Recklinghausen und Herne prägen urbane, wohnbauliche Strukturen das Umfeld. Der Emscher-Weg wird hier rege genutzt und soll durch die geplante Beleuchtung noch verbessert werden. Im Mündungsbereich des Hellbachs entsteht ein neuer Brückensteg für Radfahrende und Fußgänger*innen.
Im Bereich des Trassenkreuzes entsteht die Verknüpfung zweier regionaler Wegetrassen. Die Emscher-Promenade trifft auf die König Ludwig-Trasse des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Ziel ist es, einen Verknüpfungspunkt und Verweilort mit Wasser- und Geschichtsbezug zu schaffen. Gleichzeitig soll ein vorhandener Engpass am Emscher-Weg ausgeräumt werden. Das Wegekreuz wird durch ein bergbauliches Exponat – ein sogenannter Schwibbbogen – nördlich des Weges und einer erläuternden Info-Bramme markiert. Der Schwibbbogen stellt eine Verbindung zwischen der Bergbaugeschichte und der Emscher sowie der Trasse und der Emscher-Promenade her.
An der vorhandenen Brücke über die Emscher, zwischen Bladenhorster Straße und Pöppinghauser Straße, besteht eine unmittelbare Anbindung an den Pferdehof Klein-Hartmann. Hier lebten einst Wildpferde, die sogenannten Emscher-Dickköppe. Nördlich des Emscher-Weges sind drei gepflasterte Bankplätze mit Blick auf die Emscher geplant. Weiter westlich wird ein Spiel- und Rastplatz zum Thema Emscher-Dickköppe gestaltet.
Am Aussichtsturm „Walkway and Tower“ werden in die Blühstreifen entlang des Weges zwei Bankplätze eingefügt, dahinter weitet sich das Blühband zu einem Blühfeld. Am Fuß des Turms wird die obere Wiese ebenfalls zu einer Blühwiese umgestaltet, in die ein geschnittener Rasenweg integriert wird. Mit gebührendem Abstand zum Kunstwerk und unter Schonung des Weidenbestandes werden Rutschen in die Böschung integriert.
Im Abschnitt zwischen der Wartburgstraße und der Ickerner Straße in Castrop-Rauxel verläuft der Emscher-Weg südlich der Emscher. Der Betriebsweg der Emschergenossenschaft nördlich der Emscher wird für den Fuß- und Radverkehr geöffnet. Auf den Freiflächen sind schattenspendende Baumhaine und Streuobstwiesen vorgesehen.
Am Kreuzungspunkt der Emscher-Promenade und der Nord-Süd-Verbindung mit Fußgängerbrücke über die Emscher befindet sich der Spielplatz Schöttelkamp. Kinder sollen den Emscher-Raum künftig aktiv nutzen und sich die flussbegleitenden Flächen als Spiel- und Erlebnisraum erschließen. Es wird eine „Wasserschlange“ mit verschiedenen Spielanlässen über die Wiese verteilt angeordnet. Kleine Hüpfpalisaden verbinden den bestehenden Spielplatz mit der neuen Fläche. Runde Sitzdecks werden in der Fläche angeordnet, sodass die Besucher*innen Aufenthaltsmöglichkeiten nahe der Spielschlange finden. Aus dem Emscher- Spielwald öffnet sich der Blick zum Wasser. In den die dichten Gehölzsäume werden Blickfenster zur Emscher geschnitten.
Zwischen der Promenade und dem renaturierten Suderwicher Bach wird ein Gewässer-Lernort und Wasser-Erlebnis entstehen. Auf Sitzstufen am Wasser können Kinder und Jugendliche sich spielerisch mit dem Thema Wasser auseinandersetzen. Ergänzt wird dieser Parkabschnitt durch einen naturnahen Spielbereich mit Sandfläche, Sitzplätzen und Spielhügel.
Bei den Emscher-Terrassen handelt es sich um ein etwa sieben Hektar großes Landschaftsplateau zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal. Von dort aus werden Besucherinnen und Besucher zukünftig einen weitreichenden Blick über den Natur- und Wasser-Erlebnis-Park haben. Neben einem zentralen Platz mit Bänken und einer Liegewiese bieten die südlichen Böschungsbereiche Platz für einen regionalen Weinberg – so verspricht das Areal eine hohe Erholungsqualität für die Zukunft.
In direkter Nähe zum Natur- und Wasser-Erlebnis-Park entsteht in Castrop-Rauxel ein eindrucksvolles Bauwerk: Am Wasserkreuz können Radfahrende und Spazierende die Emscher und der Rhein-Herne-Kanal zukünftig über den „Sprung über die Emscher“ überqueren. Dabei stellt die Brücke eine neue Verbindung der Castrop-Rauxeler Stadtteile Henrichenburg und Habinghorst mit der Stadt Recklinghausen her und schließt sich damit direkt an das „Emscherland“-Projektgebiet an. 412 Meter lang wird die Zügelgurtbrücke nach ihrer Fertigstellung einmal sein und in doppelter S-Form über die Gewässer führen. Für das Brückenbauwerk verbaut die Emschergenossenschaft etwa 900 Tonnen Stahl.