Stadtbäume retten: Wittener Hüllbergschule ist ein Standort der Gießkannenheld:innen
Zukunftsinitiative Klima.Werk und Emschergenossenschaft fördern Anschaffung von Tanks
Witten. Regenwasser sammeln und damit Stadtbäume in Trockenzeiten gießen: Bei diesem Projekt machen jetzt auch die Schülerinnen und Schüler der Hüllbergschule in Witten mit – und werden damit zu Gießkannenheld:innen. Zwei große Tanks sind dafür an der Schule aufgestellt worden, in ihnen wird der Niederschlag von Dachflächen gespeichert. Die Anschaffung der Behälter hat die Emschergenossenschaft mit der Zukunftsinitiative Klima.Werk gefördert, zu der auch die Stadt Witten gehört.
Zwei 1.000-Liter-Regenwassertanks sind seit Oktober an der Schule in Betrieb. Denn die Schülerinnen und Schüler der Hüllbergschule in Witten sind jetzt Teil des Projekts Gießkannenheld:innen. In dem stadtweiten Projekt wurden in diesem Jahr 12 Wittener Schulen mit insgesamt 22 Tanks ausgestattet. Die Behälter sammeln künftig das Regenwasser von Schuldächern – ein wertvoller Beitrag für die Bewässerung von Bäumen in Trockenzeiten.
Klimaanpassung ist eine Gemeinschaftsaufgabe
„Dieses tolle Projekt zeigt, wie Klimaanpassung ganz konkret und lokal funktioniert. Schulen wie die Hüllbergschule leisten einen wertvollen Beitrag, indem sie junge Menschen früh für Umweltverantwortung sensibilisieren. Mit dem gesammelten Regenwasser Stadtbäume zu gießen ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Beispiel dafür, wie Bildung, Stadtentwicklung und Klimaschutz zusammenkommen“, sagt Stadtbaurat Stefan Rommelfanger und dankt den fleißigen Akteuren: der Koordinierungsstelle Stadterneuerung und Klimaschutz der Stadt Witten, der Entwässerung Stadt Witten (ESW) und engagierten Partnern aus der Stadtgesellschaft.
„Regenwasser ist eine wertvolle Ressource, die nicht in der Kanalisation verloren gehen sollte. Wir setzen uns im Klima.Werk dafür ein, dass die Idee der Gießkannenheld:innen in möglichst vielen Städten aufgegriffen wird und freuen uns daher sehr, dass die Stadt Witten sich für das Projekt engagiert“, sagt Andreas Giga, Leiter der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative Klima.Werk bei der Emschergenossenschaft.
„Als Schule der Zukunft ist der sorgsame Umgang mit unseren Ressourcen und die Förderung von Umweltbewusstsein ein zentraler Pfeiler unseres Schulprofils. Die Schülerinnen und Schüler lernen nun ganz praktisch, wie wertvoll jeder Tropfen ist und wie wir durch die Nutzung des gesammelten Regenwassers zur Einsparung von Trinkwasser beitragen. Sie erleben direkt, dass ihre Gießkannen-Aktion einen Unterschied macht, besonders in den immer trockeneren Sommern“, sagt Hüllberg-Schulleiter Kevin Mróz.
Starkes Netzwerk – starke Wirkung
Möglich wurde die Umsetzung vor allem durch das Engagement vieler Akteure in Witten – von Schulen über städtische Institutionen bis hin zu freiwilligen Helfern. Denn ohne die Bereitschaft, Verantwortung für das Gießen der Bäume zu übernehmen, blieben die Tanks leer.
Die Initiative wird vor Ort von der Klima Allianz Witten koordiniert. Die Finanzierung erfolgt über Mittel der ESW. Unterstützt hat die Anschaffung der Tanks an der Hüllbergschule die Emschergenossenschaft im Rahmen der Zukunftsinitiative Klima.Werk. Das Netzwerk, zu dem auch die Stadt Witten gehört, setzt sich für den klimaresilienten Umbau von Städten ein. Für die Förderung von Tanks steht das Programm „Emscher-Lippe Klima.Anpassung“ zur Verfügung.
Die Idee stammt ursprünglich aus Essen und verbreitet sich seit 2020 in der Region. Witten setzt mit dem Projekt ein Zeichen für gemeinschaftliche Klimavorsorge – praxisnah und lokal verankert.
Die Zukunftsinitiative Klima.Werk ist ein Netzwerk von Kommunen, Emschergenossenschaft und Lippeverband. Ziel ist es, Städte in der Region klimafit zu machen – durch wasserbewusste Stadtentwicklung, Schwammstadtkonzepte und Kooperation mit der Bürgerschaft. Weitere Infos unter www.klima-werk.de.