Lippeverband spendet Honig seiner Bienenvölker

Stadtentwässerung Hamm übergibt mehrere Gläser an gemeinnützige Einrichtungen

Hamm. Stolze 160 Kilogramm Honig haben die Bienenvölker des Lippeverbandes 2020 produziert – 13,5 Kilogramm davon hat die Stadtentwässerung Hamm nun vor Weihnachten an gemeinnützige Einrichtungen gespendet. Die Hammer Tafel, das Hammer Hospiz und die Bahnhofsmission freuen sich über mehrere Gläser des „flüssigen Goldes“.

Die Menge des geernteten Honigs hatte alle Erwartungen übertroffen – und das direkt im zweiten Jahr, in dem die fleißigen Insekten beim Lippeverband „angestellt“ sind. Schnell kam die Idee auf, einen Teil der Ernte zu spenden. Besonders in einem Jahr wie 2020, das für viele Menschen nicht einfach ist, war es der Stadtentwässerung Hamm eine Herzensangelegenheit, sich mit einer kleinen Geste vor Ort zu engagieren.

Daher hat Andre Spatzier, tätig beim Lippeverband in Hamm und ehrenamtlich zuständig für die Betreuung der geflügelten Mitarbeiter, jeweils 24 Gläser Honig an die Hammer Tafel und das Hammer Hospiz übergeben. Sechs Gläser Honig gingen an die Bahnhofsmission.

Aktuell „arbeiten“ etwa 100.000 Bienen an zwei Regenwasserbehandlungsanlagen für den Lippeverband. Die ersten Völker sind im Frühjahr 2019 an ein Regenüberlaufbecken in Hamm gezogen – inzwischen sind es bereits zwölf Wirtschafts- und Jungvölker, die den Honig für den Lippeverband produzieren. Die Pflege der Insekten haben Hobby-Imkerinnen und -Imker neben ihrem Beruf bei der Stadtentwässerung übernommen.

Weitere Standorte sind aktuell in der Prüfung, sodass im kommenden Jahr weitere Bienenvölker hinzukommen könnten. Das Pflegen der Bienenvölker ist ein wichtiger Baustein der Biodiversitätsinitiative, mit der der Lippeverband dem Artensterben entgegenwirken möchte.

Hintergrund: Die Biodiversitätsinitiative
Dem dramatischen, weltweiten Rückgang der Artenvielfalt wollen die sondergesetzlichen Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) entgegenwirken und die Biodiversität an Gewässern und auf verbandseigenen Anlagen weiter stärken.

Der ökologische Gewässerumbau in den Gebieten von Emscher und Lippe, die nachhaltige Nutzung vieler wasserwirtschaftlicher Anlagen und das gezielte Wiederansiedeln von verschiedenen, selten gewordenen Fischarten sind nur einige Beispiele für bereits laufende Maßnahmen.

Biodiversität ist ein Kernbestandteil des Programms „Lebendige Gewässer“, das im Emscher- und Lippe-Gebiet an Gewässern wie Auen sehr erfolgreich umgesetzt wird. Der Gewässerumbau wird dazu seit vielen Jahren durch ein intensives Monitoring begleitet, das z. B. die Entwicklung der gewässertypischen Fauna und Flora, darunter auch seltene oder gefährdete Arten, beobachtet.

Insgesamt hat sich beispielsweise im Zuge der ökologischen Verbesserung der Emscher seit rund 30 Jahren die Artenzahl gewässerlebender wirbelloser Tiere im Emscher-Gebiet etwa verdreifacht.
Durch das Programm „Lebendige Lippe“ schaffen EGLV neue Habitate für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Dadurch ist an der Lippe die Biodiversität erheblich gestiegen – ein herausragendes Projekt ist die renaturierte Lippe-Mündung in Wesel mit mehr als 600 nachgewiesenen Tier- und 425 Pflanzenarten.

Die Artenvielfalt wird außerdem indirekt auch durch die Verbesserung der Wasserqualität, d. h. die Ertüchtigung der Reinigungsleistung der Klär- und Regenwasserbehandlungsanlagen, gefördert.

Anlagen in Hamm
Der Lippeverband und die Stadtentwässerung Hamm als Abteilung des Lippeverbandes betreiben in Hamm 9 Kläranlagen, 87 Pumpwerke, 143 Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken und 787,6 Kilometer Kanäle. Außerdem unterhalten der Verband und die Stadtentwässerung in Hamm rund 46,9 Kilometer Wasserläufe, wovon rund 24,8 Kilometer zur Lippe zählen.

Der Lippeverband
Der Lippeverband ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt.

Seine Aufgaben sind in erster Linie die Abwasserentsorgung und -reinigung, Hochwasserschutz durch Deiche und Pumpwerke und die Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Dazu gehört auch die ökologische Verbesserung technisch ausgebauter Nebenläufe. Darüber hinaus kümmert sich der Lippeverband in enger Abstimmung mit dem Land NRW um die Renaturierung der Lippe. Dem Lippeverband gehören zurzeit 155 Kommunen und Unternehmen als Mitglieder an, die mit ihren Beiträgen die Verbandsaufgaben finanzieren. www.eglv.de