Gelsenkirchen: Kanalbrücke Zoom

Die Kanalbrücke Zoom ist wegen ihres asymmetrischen Tragsystems mit nur einem Pylonen – und ihrer starken Krümmung wegen – im Volksmund als „Grimberger Sichel“ bekannt. Im Jahr 2010 wurde die elegant geschwungene Hängebrücke für Fußgänger*innen und Radfahrer:*nnen mit dem „European Steal Bridges Award“ ausgezeichnet.

Die Brücke liegt am Grimberger Hafen in Gelsenkirchen, gleich hinter der „Zoom-Erlebniswelt“. Ein einzelner schräger 45 Meter hoher Stahl-Mast am Nordufer des Rhein-Herne-Kanals sichert über ein Seiltragwerk die geschwungene Rad- und Fußgängerbrücke. Im Fachjargon nennt man dies einen „einseitig aufgehängten Kreisringträger“. Die stark gekrümmte Form sichert in Verbindung mit dem einseitigen Stahl-Mast die Stabilität der Brücke. Die im Jahr 2009 fertiggestellte Brücke hat von Widerlager zu Widerlager eine Spannweite von 141 Metern und ist damit eine der längsten gekrümmten Fußgängerbrücken der Welt. Diese Konstruktion hat dazu geführt, dass sich bei der Bevölkerung die umgangssprachliche Bezeichnung „Grimberger Sichel“ durchsetzen konnte.

Abgesehen von ihrer Anmutung ist es die verbindende Funktion, für welche diese Brücke besonders von Radwanderer*innen geschätzt wird. Wer von der Stadtgrenze Herten/Recklinghausen über die Halde Hoheward, durch den Landschaftspark Emscherbruch, über die Erzbahntrasse zur Jahrhunderthalle im Bochumer Westpark radeln möchte, der kann über die „Grimberger Sichel“ die Kanalseite wechseln.

Im Bochumer Westpark steht mit der „Erzbahnschwinge“ eine geschwungene „Schwesterbrücke“ der Kanalbrücke am Zoom, die ein paar Jahre zuvor vom gleichen Ingenieurbüro erdacht wurde. Die beiden schwingenden Brücken bilden Anfang und Ende des Radweges „Erzbahntrasse“, die erst über die Grimbergbrücke einen direkten Anschluss an den Emscher Park Radweg gefunden hat.