Essen: Landschaftspark Mechtenberg

Der Mechtenberg ist eine eiszeitliche Erhebung im Städtedreieck Gelsenkirchen, Essen und Bochum. Die landwirtschaftlich genutzte und industriell veränderte Landschaft liegt hier historisch eng beieinander und wurde durch Aufforstungen, Obstwiesen, Kunstobjekte und -aktionen, sowie durch Rad- und Wanderwege aufgewertet.

Naturgegebene Berge sind im Ruhrgebiet eine Seltenheit, die meisten Erhebungen sind Abraumhalden oder ehemalige Müllkippen. Der Mechtenberg allerdings ist mit gut 83 Meter die höchste natürliche Erhebung des Emscher-Gebiets und wurde geformt aus eiszeitlichem Ruhrschotter. Seinen Gipfel markiert ein 17 Meter hoher Bismarckturm. Von hier lassen sich die Zechen Bonifacius und Zollverein, die Schalke-Arena und die Halde Rheinelbe, die zusammen mit dem Mechtenberg im Kulturhauptstadtjahr 2010 Teil des Projekts „Zwei Berge eine Kulturlandschaft“ war, erblicken.

Inspiriert vom dem im Ruhrgebiet typischen Nebeneinander von agrarischer Kulturlandschaft und industriellen Flächen wurde der Mechtenberg zum „Experimentierfeld“. Die dazu definierten Flächen wurden nach ästhetischen Gesichtspunkten von GPS-gesteuerten Saatmaschinen beackert. Das Ergebnis waren sich über das Jahr verändernde Farbachsen aus verschiedenen Nutzpflanzen. In neuerer Zeit wurden im Landschaftspark zwei Naturschutzgebiete mit insgesamt 43 Hektar Fläche ausgewiesen. Die dort wildwachsenden Goldruten werden von der bedrohten Feldlerche als Brutgebiet genutzt. Auch zahlreiche Amphibienarten haben sich in der postindustriellen Natur angesiedelt. Der anliegende Bauernhof bietet einen Hofladen mit Café und die umgebenden Spazier- und Radwege sind eingerahmt von Kornfeldern und blühenden Streuobstwiesen.