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Insekten lieben sie als Nahrungsquelle, Spechtvögel bauen in ihren Stämmen Bruthöhlen und Menschen erfreuen sich an ihrem guten Obst – drei von vielen Vorteilen einer Streuobstwiese. Kein Wunder, das bei so vielen guten Gründen hier alle gemeinsam anpackten: In Kamen-Heeren-Werve haben die Stadt Kamen, der Lippeverband und engagierte Quartiersbewohner*innen gemeinsam eine Streuobstwiese gepflanzt.
Zwölf hochstämmige Obstbäume – ein Mix aus Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge – stehen seit dem 10.12.2022 auf einer ca. 2200 m² großen Fläche des Lippeverbandes am Heerener Mühlbach (in der Nähe der Bergstraße). Den Anstoß für die Pflanzaktion gaben Anwohner*innen, die auf den Lippeverband mit der Bitte um Anlegung einer Streuobstwiese zugegangen sind. Der drastische, weltweite Rückgang der Artenvielfalt ist besorgniserregend. Daher möchten der Lippeverband, die Stadt Kamen und die Quartiersbewohner*innen ihren Beitrag dazu leisten, dieser negativen Entwicklung entgegenwirken.
Im Unterschied zur Obstplantage, in der kleinwüchsige, niederstämmige Obstpflanzen genutzt werden, stehen in einer Streuobstwiese hochstämmige und großkronige Obstbäume in weiträumigen Abständen. Schon deshalb ist diese Form des Obstanbaus wesentlich kostspieliger als in der Plantage. So haben die Flächen der Streuobstwiesen zwischen 1965 und 2010 in Deutschland und Europa um gut siebzig Prozent abgenommen. Seit das Bewusstsein für Ökologie und Biodiversität steigt, sehen wieder mehr Menschen die Vorteile einer Streuobstwiese. Als Lebensraum für Insekten und Vögel sind Streuobstwiesen von großer Bedeutung. In einer Streuobstwiese können fünftausend Tierarten beheimatet sein bzw. ihre Nahrung finden. Insbesondere Insekten, aber auch Fröschen, Fledermäusen, Wieseln und natürlich Vögeln bietet eine Streuobstwiese einen natürlichen Lebensraum.