Von Römern und Deichen: Lippeverband stellt Ausstellung im Rathaus vor

Ausstellung informiert bis zum 26. Februar über Aufgaben und Geschichte des Wasserverbandes

Lünen. „Mehr als eine Million Menschen haben täglich Kontakt zum Lippeverband – spätestens dann, wenn sie die WC-Spülung drücken. Doch das ist den wenigsten bewusst“, sagte Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender des Lippeverbandes bei einem Besuch im Lüner Rathaus. Uli Paetzel war gekommen, um gemeinsam mit Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns eine Wanderausstellung zur Geschichte und zu den Aufgaben des Lippeverbandes vorzustellen.

„Die Lippe gehört zu Lünen: Wir haben die Lippe im Herzen der Stadt, aber auch beim Fahrradfahren auf der Römer-Lippe Route oder beim Wandern auf dem Lippeauen-Rundweg kann man in Lünen die Lippe erleben. Als Lippestadt sind wir eng mit dem Fluss verbunden und somit auch mit dem Lippeverband. Ich freue mich, dass wir Gastgeber der Wanderausstellung sind“, so Kleine-Frauns.

Die Lippe als längster Fluss in NRW hat eine bewegte Geschichte: Die Römer nutzten sie als Handelsstraße, Industrie und Bergbau brauchten sie als Kühlwasser- und Energielieferantin. Um die Lippe nutzbar zu machen, begradigte man den Fluss und befestigte sein Ufer mit Steinen. Der Lippeverband kümmert sich heute als öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen um die Renaturierung, Abwasserreinigung, den Hochwasserschutz und die Gewässerunterhaltung. Die Wanderausstellung, die in den nächsten Monaten durch die Mitgliedskommunen des Wasserverbandes tourt, erzählt mit großformatigen Fotos diese Geschichte. 

„Die kompakte und übersichtliche Ausstellung thematisiert neben den Rubriken Technik und Umwelt auch das Engagement unseres Lippeverbandes in den Bereichen Bildung und Gesellschaft“, sagte Paetzel. Ihren festen Platz in der Ausstellung haben unter anderem das Deichsanierungsprojekt „HaLiMa“ in Haltern-Lippramsdorf und Marl genauso wie Hintergrundinformationen zu den 54 Kläranlagen des Verbandes. Die Ausstellung widmet sich darüber hinaus der wissenschaftlichen Forschung zur Rolle des Verbandes während des Nationalsozialismus: „Zu unserem Selbstverständnis gehört ein klares Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Die Aufarbeitung dieser Zeit war daher dringend geboten“, erklärte Paetzel dazu.

Bürgerinnen und Bürger können die Ausstellung noch bis zum 26. Februar im Rathausfoyer vor dem Bürgerbüro zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses besuchen (Mo.-Do. 8-16 Uhr, Fr. 8-12:30 Uhr). Danach wandert die Ausstellung durch das Lippeverbandsgebiet.

Lippeverband

Der Lippeverband ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt.

Seine Aufgaben sind in erster Linie die Abwasserentsorgung und -reinigung, Hochwasserschutz durch Deiche und Pumpwerke und die Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Dazu gehört auch die ökologische Verbesserung technisch ausgebauter Nebenläufe. Darüber hinaus kümmert sich der Lippeverband in enger Abstimmung mit dem Land NRW um die Renaturierung der Lippe. Dem Lippeverband gehören zurzeit 155 Kommunen und Unternehmen als Mitglieder an, die mit ihren Beiträgen die Verbandsaufgaben finanzieren.

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