Dinslaken: Arbeiten an neuer Mündung der Emscher gehen weiter

Höhenunterschied zwischen den beiden Flüssen

Emscher-Mündung nach erster Umbauphase,Foto: Hans Blossey/EGLV

Dinslaken. Die Arbeiten der Emschergenossenschaft im Bereich der neuen Mündungsaue am Rhein gehen weiter. Nachdem im vergangenen Jahr vorrangig an der neuen Brücke Hagelstraße…

Dinslaken. Die Arbeiten der Emschergenossenschaft im Bereich der neuen Mündungsaue am Rhein gehen weiter. Nachdem im vergangenen Jahr vorrangig an der neuen Brücke Hagelstraße gebaut wurde, geht es nun an den Abschnitt unmittelbar vor dem Rheindeich.

Die nun ab März anstehende Maßnahme umfasst den Bau einer sogenannten Sohlgleite kurz vor dem Rheindeich in Höhe der zukünftigen Mündung. Eine Sohlgleite dient dem Ausgleich des Höhenunterschiedes zwischen Emscher und Rhein und ist vergleichbar mit sanften Treppenstufen anstelle eines steilen Absturzes.

Zur Errichtung der Sohlgleite müssen zunächst eine Arbeitsebene und Baustraßen im künftigen Emscher-Auenfeld angelegt werden. Um das Arbeiten in einer trockenen Baugrube zu gewährleisten, werden Spundwände in den Boden gerammt. Im Anschluss daran wird die Baugrube ausgehoben und der eigentliche Bau der Sohlgleite kann beginnen. Dafür werden bis zu 2,50 Meter hohe Steine aus einem Steinbruch geliefert, die ausgehobenen Bodenmassen dagegen (hier zirka 30.000 Kubikmeter) werden wie bereits in den vorausgegangenen Bauabschnitten an DeltaPort zur Hafenerweiterung Emmelsum geliefert.

Öffnung des Rheindeiches

An der Erstellung der Sohlgleite wird die Emschergenossenschaft bis voraussichtlich Mitte 2020 arbeiten. Im Anschluss daran schließt direkt der nächste Bauabschnitt an. Dieser wird dann bis mindestens Ende 2021 andauern und unter anderem die folgenden Maßnahmen beinhalten: Öffnung des Rheindeiches, Umlegung der Emscher in das dann neue Auenfeld, Verfüllung des alten Emscher-Laufes und Aufweitung der Emscher zwischen der Bahntrasse und der Brücke Hagelstraße.

Hintergrund:

Grundlage für die Verlegung der Mündung ist der Umbau des Emscher-Systems und die Europäische Wasserrahmenrichtlinie. Diese fordert unter anderem eine Durchgängigkeit des Gewässers sowie einen naturnahen Zustand. Beides ist zurzeit mit dem metertiefen Absturz der Emscher am Stapp in den Rhein nicht gegeben. Daher wird die Emscher-Mündung zirka 500 Meter in Richtung Norden verlegt. Im Zuge der Neugestaltung der Emscher-Mündung entsteht eine rund 20 Hektar große Aue, die einen Hochwasserrückhalteraum mit einem Fassungsvolumen von knapp 1,3 Millionen Kubikmeter beinhaltet.

In die Renaturierung der Emscher-Mündung investiert die Emschergenossenschaft etwa 50 Millionen Euro.