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Rechtlich gesehen sind Emschergenossenschaft (EG) und Lippeverband (LV) zwei Körperschaften des öffentlichen Rechts mit vergleichbaren gesetzlichen Aufgabenstellungen. Wir bündeln unsere Kompetenz seit inzwischen mehr als 90 Jahren und sind der größte Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen in Deutschland. Die Vorteile dieser Partnerschaft liegen auf der Hand: erhebliche Synergieeffekte durch mehr Wissen, mehr Erfahrung und mehr Wirtschaftlichkeit. Uns verbindet vor allem das gemeinsame Ziel, an Emscher und Lippe ökologisch, technisch und gestalterisch überzeugende Lösungen zu schaffen – in der Region und für die Region.
Die Flüsse unserer Region haben ihr Gesicht mehrfach verändert. Ursprünglich waren sie unregulierte Fließgewässer im ländlichen Raum, dann offene Abwasserkanäle in einer dicht besiedelten Industrielandschaft. Nun sollen sie wieder zu attraktiven Wasserläufen in einem Ballungsraum werden, der den Strukturwandel in Richtung Dienstleistung und Technologie aktiv vorantreibt. Im Umfeld von Emscher und Lippe konkurrieren die Nutzungsansprüche von Mensch und Natur. Diese Ansprüche in ein nachhaltiges Gleichgewicht zu bringen, ist unsere Aufgabe. Wohnen und Arbeit müssen ebenso möglich sein wie das Wiedererstehen lebendiger, artenreicher Flusslandschaften – keine leichte Aufgabe in einer Region, die ohne unsere Arbeit häufig unter Wasser stehen würde. Im größten Ballungsgebiet Europas zwischen Dortmund und Duisburg sowie der nördlich angrenzenden Lippe-Region stehen wir für eine moderne, kostengünstige Wasserwirtschaft mit vielfältigen Aufgaben:
Emscher-Lippe-Region. Nach dem bereits außergewöhnlich niederschlagsreichen Wasserwirtschaftsjahr 2023 fällt auch das Wasserwirtschaftsjahr 2024 (November 2023 bis Oktober 2024) im Vergleich zum langjährigen Mittel (Zeitraum 1891 bis 2020) erneut erheblich zu nass aus. Das ergeben die Auswertungen der Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV). Im Emscher-Gebiet fielen im Mittel 1075 mm Niederschlag und damit 55 mm mehr als im Vorjahr sowie 23 mm mehr als im bislang nassesten Wasserwirtschaftsjahr 1966. Im Lippe-Gebiet landet das Wasserwirtschaftsjahr 2024 mit 1017 mm auf Rang drei der nassesten Wasserwirtschaftsjahre seit 1931. Es fielen 24 mm mehr als im Vorjahr. Bereits im Juli wurde in beiden Verbandsgebieten die langjährige mittlere jährliche Niederschlagssumme von 799 mm (Emscher) beziehungsweise 765 mm (Lippe) erreicht.
Emscher-Region. Das Leben kehrt in die Emscher zurück – das vermeldete die Emschergenossenschaft am Freitag auf ihrer Jahreshauptversammlung im Recklinghäuser Ruhrfestspielhaus: Seit der Öffnung der neuen Mündungsaue in den Rhein kommt es vermehrt zu einer Besiedlung von Fischen aus dem Rhein in die bis vor wenigen Jahren noch biologisch tote Emscher.
Gelsenkirchen/Dortmund. Von Medikamenten über Kosmetika bis hin zu Waschmitteln – Spurenstoffe finden sich in einer Vielzahl an alltäglichen Produkten. Im Rahmen des EU-Projektes „PILLS“ (Pharmaceutival Input and Elimination from Local Sources) begann die Emschergenossenschaft vor 15 Jahren – am 9. November 2009 – mit dem Bau eines Spezialklärwerks: die „PILLS“-Anlage am Marienhospital in Gelsenkirchen. Ihr Zweck: Spurenstoffe aus dem Abwasser des Krankenhauses filtern – eine Aufgabe, die sie bis heute noch ausführt. Mit der Anlage testete die Emschergenossenschaft primär, inwiefern die Menge der Mikroschadstoffe im Abwasser verringert werden kann. Das Ergebnis des Projektes: Auch wenn trotz eines aufwendigen Klärungsprozesses Reste von Spurenstoffen weiterhin im Wasser nachweisbar sind, tragen die verschiedenen Techniken der sogenannten 4. Reinigungsstufe erheblich zur Verbesserung der Gewässerqualität bei.
Kamen. Der Seseke-Park wird um eine Attraktion reicher. Ob beim Entspannen auf Bänken oder beim Toben auf dem Spielplatz: Direkt an der Seseke gelegen können hier Groß und Klein, Alt und Jung den langen Nebenfluss der Lippe erleben. Vervollständigt wird das Ensemble nun durch eine Nestschaukel, die von Kamener Bürger*innen als Ergänzungswunsch an die Stadt herangetragen wurde. In Zusammenarbeit mit der Stadt Kamen realisierte der Lippeverband diesen Wunsch. Die Nestschaukel wurde diese Woche gemeinsam mit Elke Kappen, Bürgermeisterin der Stadt Kamen, und Katharina Gidel als Vertreterin der Bürger*innen, eingeweiht.
Hamm. Der Lippeverband wird ab dieser Woche Leitungsarbeiten in der Richard-Wagner-Straße durchführen. Dabei kann es im Bereich der Hausnummern 17 und 19 zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen. Die Zugänglichkeit der Grundstücke wird dabei jedoch permanent gewährleistet sein. Der Lippeverband bittet um Verständnis.
Aktuelle Veranstaltungen rund um Emscher und Lippe finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.
Die unterschiedlichen Nutzungsansprüche, die Wirtschaft, Mensch und Natur an die Emscher haben, in ein nachhaltig vertretbares Gleichgewicht zu bringen – das ist im Wesentlichen unsere Aufgabe als Flussmanager der Emscher.
Neben der allgemeinen Pflicht der Gewässerunterhaltung übernehmen wir auch die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie an der Lippe. Hierzu haben wir 2013 das Programm „Lebendige Lippe“ für unseren Zuständigkeitsbereich aufgelegt und neben der Fortsetzung der bestehenden Projekte mehrere neue Projekte begonnen.
Unterstützen Sie uns bei der nachhaltigen Gestaltung von Emscher und Lippe! Ob Sie Berufserfahrung mitbringen, nach Ausbildung oder Studium durchstarten wollen, einen Beruf erlernen oder während eines Praktikums erste Unternehmensluft schnuppern möchten: Wir bieten Ihnen einen sicheren und abwechslungsreichen Arbeitsplatz, in dem Sie Ihre Talente bestmöglich entfalten können. Mit über 1.700 Mitarbeitenden stehen wir für eine moderne und innovative Wasserwirtschaft.
Ein Spaziergang am Wasser, eine Radtour entlang des Gewässers – Flüsse laden seit jeher zum Radfahren, Wandern oder Verweilen ein. In der Region hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert. Neue Wege am Wasser zeugen von diesem Wandel.
Das Glück liegt auf der Straße, heißt es. Und wir glauben: auch auf den Radwegen. Denn Bewegung, Gesundheit und Glück bilden einfach ein perfektes Trio. Die „Glücksradtouren“ sind ein Angebot der Emschergenossenschaft und der KNAPPSCHAFT im Rahmen der Kooperation „Gesund an der Emscher!”.
Zwischen Quelle und Mündung der Emscher gibt es vier Hof-Anlagen: In Holzwickede an der Emscher-Quelle und dem Emscher-Weg liegt ganz idyllisch der Emscherquellhof – eine historische Fachwerk-Hofanlage. In Dortmund-Mengede ist der Hof Emscher-Auen seit 2017 Anlaufstelle für Fahrradfahrer*innen und Spaziergänger*innen in unmittelbarer Nähe unseres größten Hochwasser-Rückhaltebeckens. An der Emscher-Mündung in Dinslaken haben wir 2013 die Hofanlage aus dem Jahr 1911 renoviert und umgebaut. Auf dem Gelände unserer ehemaligen Kläranlage lädt der BernePark in Bottrop zum Verweilen ein. Alle vier Anlagen haben eines gemeinsam: Sie bringen einen vielseitigen Mehrwert in den Bereichen Bildung, Naherholung, Freizeit, Kunst & Kultur und sind verbindendes Element ins Emscher-Land sowie zum Emscher-Weg.
Partizipation ist ein wichtiges Thema für uns – und das Angebot ist vielfältig: Bei unserer Initiative „Mach mit am Fluss!“ werden im gesamten Emscher- und Lippe-Einzugsgebiet spannende Orte geschaffen. Wir wollen den Menschen die Gewässer zurückgeben und rufen zum Miterleben, Mitlernen und zum weiterem Mitentwickeln und -gestalten auf. In einer Vielzahl von langfristigen Projekten, Bildungsaktivitäten und Veranstaltungen sind wir gemeinsam mit den Menschen der Region aktiv.
Der Klimawandel stellt die gesamte Welt und auch die Städte in NRW vor eine besondere Herausforderung. Die Zunahme von Starkregen, Trockenphasen, tropischen Nächten und sich immer weiter aufheizende Städte beeinträchtigen immer stärker die Lebensqualität der Menschen – besonders auch in dichtbesiedelten Ballungszentren wie dem Ruhrgebiet. Denn hier liegen die Temperaturen längst bis zu zehn Grad Celsius höher als im unbebauten Umland. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, die Folgen des Klimawandels abzumildern und das Leben nachhaltig attraktiver zu gestalten, haben sich die 16 Städte der Emscher-Region mit der Emschergenossenschaft in der Zukunftsinitiative Klima.Werk zusammengeschlossen. Gemeinsam haben sie eine blaugrüne Vision für unsere Städte.